Sechster IPCC-Bericht: Wie Nahrungsmittel durch die Erderwärmung verloren gehen
- Veröffentlicht: 26.05.2023
- 13:01 Uhr
Der Sechste IPPC-Bericht trägt das jetzige Wissen über den Klimawandel zusammen und gibt die Folgen der globalen Erderwärmung bekannt. In diesen Vergleichsgrafiken erfährst Du, was für eine Gefahr die Klimakrise für die Nahrungsmittelproduktion darstellt.
Klimawandel hinterlässt erhebliche Spuren in der Landwirtschaft
Diese Weltkarten informieren über die Veränderungen der Maiserträge bis 2080-2099 im Vergleich zu 1986-2005 bei Temperaturanstiegen von 1,6 bis 6 Grad. Die erwarteten regionalen Auswirkungen spiegeln die Reaktionen auf die Veränderungen von Temperatur, Niederschlag, Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit und CO2-Emissionen wider, die zum Teil das Wachstum aber auch den Rückgang in den bewirtschafteten Gebieten beeinflussen. Dabei beinhalten die Karten Daten von Anbauregionen mit einer Fläche von über 10 Hektar, bei denen Wetterextreme, Schädlinge, Krankheiten und künftige agrotechnische Veränderungen nicht mit einberechnet worden sind. Die Daten entsprechen den mittleren Ertragsveränderungen aus 12 Erntemodellen und die Schraffierungen kennzeichnen Gebiete, in denen weniger als 70 Prozent der Verfahren mit ihren prognostizierten Folgen übereinstimmen. Die violett gefärbten Gebiete stellen einen Rückgang, die grün gefärbten ein Wachstum und die grauen Bereiche, Regionen, die entweder nicht analysiert oder wenig bis keine Anbauflächen habe, dar.
Unterschiedliche Auswirkungen des Klimawandels: Wo steigen und sinken die Maiserträge?
Aus den Weltkarten lässt sich entnehmen, dass der Mais fast überall auf der Welt angebaut wird, wobei große Mengen aus Ländern in der Nähe des Äquators stammen. In Nord- und Mittelamerika, Westafrika, Zentralasien, Brasilien und China gehen die Maiserträge mit steigender Temperatur zurück. Ausbleibende oder verschobene Regenzeiten, Dürren und höhere Extrem- und Durchschnitts-temperaturen lassen die Äcker vertrocknen, während Starkregen die frische Saat wegschwemmen und so die Maiserträge ebenfalls nachhaltig schädigen. Anders sieht es in Regionen wie z. B. im Westen Südamerikas, in Südafrika und Nordasien aus. Dort verbessern steigende Temperaturen die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft. Beispielsweise würde der Klimawandel die Landwirtschaft in Zentralsibirien fördern, wo es bislang zu kalt für den Anbau von Ackerpflanzen war. Nichtsdestotrotz überwiegen in der Grafik die Ernterückgänge, weshalb die weltweite Gesamtbilanz im Vordergrund steht. Eine neue NASA-Studie gibt bekannt, dass die durchschnittlichen globalen Ernteerträge für Mais bis Ende des Jahrhunderts um 24% zurückgehen werden, sofern man mit hohen Treibhausgasemissionen bis 2030 zu rechnen habe.
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Klimawandel: Ernteausfälle und mangelnde Ernährungssicherheit – Risiko steigt vor allem im Süden
Dieser Rückgang stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit dar. Vor allem in den tropischen und subtropischen Regionen, wo die Ernteeinbußen am stärksten sind, ist die Ernährungssicherheit erheblich gefährdet. Meistens trifft es dann auch noch die ärmeren Länder, die die stärksten Rückgänge bei den Erträgen ihrer wichtigsten Grundnahrungsmittel erleben.
Die gesamte Grafik findest Du hier: Future climate change is projected to increase the severity of impacts across natural and human systems and will increase regional differences
Foto: IMAGO / Daniel Kubirski