So sieht der CO2-Fußabdruck in Deutschland aus
- Veröffentlicht: 14.12.2020
- 19:33 Uhr
Im Vergleich mit den 20 größten Industrienationen nimmt Deutschland beim CO2-Fußabdruck einen Platz im Mittelfeld ein. In Europa ist Deutschland allerdings spitze, wenn es um den Ausstoß von CO2 geht.
Was bedeutet CO2-Fußabdruck?
Als CO2-Fußabdruck oder CO2-Bilanz wird die Menge an Kohlenstoffdioxid bezeichnet, die durch den Menschen verursacht werden. Maßnahmen zum Schutz des Klimas werden anhand der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks auf ihre Wirksamkeit hin eingestuft.
Gut zu wissen: In den CO2-Fußabdruck gehen nicht nur CO2-Emissionen ein. Der Ausstoß anderer klimaschädlicher Gase wie Methan und Stickoxide werden in CO2-Aquivalente umgerechnet und werden miteingerechnet.
So setzt sich dein CO2-Fußabdruck zusammen
Es gibt kaum eine Tätigkeit, die sich nicht auf unseren CO2-Fußabdruck auswirkt. CO2 entsteht bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln ebenso wie durch die Produktion von Konsumgütern wie Möbeln, Kleidung und Elektroartikeln. Auch die Mobilität, die bei uns immer noch zum größten Teil auf dem Verbrennen fossiler Energieträger basiert, trägt zum CO2-Ausstoß bei. Auch das Beheizen der Wohnung und der tagtägliche Stromverbrauch im Haushalt sind mit dem Ausstoß von CO2 verbunden.
Deutschland im weltweiten Vergleich Mittelmaß
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So sieht die Entwicklung in Deutschland aus
Wenn es um die Entwicklung des Pro-Kopf-CO2-Verbrauchs geht, ist zum Glück zu erkennen, dass die Zahlen sich in kleinen Schritten verkleinern. Laut Umweltbundesamt hat sich die Treibhausgas-Emission Deutschlands 2018 im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent verringert. Im Vergleich zu 1990 sogar um über 31 Prozent. Der Pro-Kopf-Ausstoß von Kohlendioxid verteilt sich aber nicht gleichmäßig über die Bevölkerung, sondern ist stark vom persönlichen Lebensstil abhängig. Wer viel reist, einen XXL-Kleiderschrank sein eigen nennt und sich täglich ein Steak gönnt, kann es leicht auf einen CO2-Ausstoß von über 20 Tonnen pro Jahr bringen, wie eine Greenpeace-Studie zum CO2-Fußabdruck zeigt.
CO2 – Hauptbestandteil im Treibhausgas-Mix
Kohlendioxid wird überwiegend beim Verbrennen fossiler Energieträger zur Fortbewegung und zum Heizen freigesetzt. Die rückläufigen CO2-Emissionen gehen einerseits auf ein gestiegenes Umweltbewusstsein und Anstrengungen beim Reduzieren von CO2 zurück, andererseits spielt auch das immer mildere Klima eine Rolle, das den CO2-Ausstoß beim Heizen reduziert.
Neben dem Ausstoß von Kohlendioxid ist Methan eine relevante Größe beim CO2-Fußabdruck Deutschlands. Darüber hinaus spielt ebenso N2O, das überwiegend von Landwirtschaft und Industrie freigesetzt wird, eine Rolle. Mengenmäßig von geringerer Bedeutung sind die fluorierten Kohlenwasserstoffe, die beispielsweise als Kältemittel Verwendung finden.
Wie geht es weiter mit dem CO2-Fußabdruck in Deutschland?
Deutschland hat sich zusammen mit 195 anderen Ländern der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen verpflichtet. Im Pariser Klimaschutz-Abkommen hat sich die Weltgemeinschaft das ehrgeizige Ziel gesetzt, die globale Erwärmung möglichst unter einem Wert von 1,5 Grad Celsius zu halten. Die EU möchte bis 2030 ihre gesamte Treibhausgasemissionen um mindestens 40 Prozent reduzieren. Als Referenz wird dabei das Jahr 1990 zum Maßstab genommen. Bis 2050 soll der EU-weite Treibhausgasausstoß um über 80 Prozent im Vergleich zu 1990 verringert werden. Der deutsche Klimaschutzplan sieht sogar die vollständige Klimaneutralität Deutschlands bis zur Mitte des Jahrhunderts vor. Bis zum Jahr 2050 soll zudem der Verbrauch von Primärenergie um 50 Prozent reduziert und der Anteil erneuerbarer Energien auf 60 Prozent gesteigert werden.
Quellen:
https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/klimaschutz_in_zahlen_2018_bf.pdf
https://utopia.de/ratgeber/CO2-fussabdruck-die-fakten-zum-CO2-footprint/
https://www.climate-transparency.org/wp-content/uploads/2020/11/Germany-CT-2020-WEB.pdf
https://www.climate-transparency.org/g20-climate-performance/the-climate-transparency-report-2020