Strafzölle und die negativen Auswirkungen auf die E-Mobilität
- Veröffentlicht: 22.06.2024
- 11:35 Uhr
Die Zulassungszahlen von E-Autos liegen weiter auf einem zu niedrigen Niveau. Mögliche Strafzölle würden das Problem weiter verschärfen, warnt der ADAC.
Damit setzt sich der allgemeine Trend fort, denn im Mai wurden insgesamt weniger Fahrzeuge zugelassen als in den Monaten April und März. Zum Vergleich: Im Mai des Vorjahres wurden noch 42.780 reine E-Fahrzeuge zugelassen.
Strafzölle: Zulassungszahlen könnten weiter sinken
Das Problem: Die geplanten EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China und die damit einhergehenden steigenden Preise dieser Modelle werden voraussichtlich die Zulassungszahlen weiter senken.
In den vergangenen Monaten stammten etwa zehn Prozent der neu zugelassenen reinen Elektroautos in Deutschland von chinesischen Herstellern, im Mai 2024 waren es sogar 14,4 Prozent. Dabei wären nicht nur die chinesischen Hersteller betroffen. Auch Fahrzeuge deutscher Hersteller für den heimischen Markt werden in China produziert.
Der ADAC lehnt die geplanten EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China ab, insbesondere mit Blick auf die dringend notwendige Verkehrswende und das politische Ziel von 15 Millionen E-Fahrzeugen bis 2030.
Strafzölle könnten den Wettbewerb verzerren und die Innovationskraft der gesamten Branche zum Nachteil der Verbraucher beeinträchtigen, sagt ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand: „Für den Hochlauf der Elektromobilität ist eine große Angebotsvielfalt auf dem Automobilmarkt, unabhängig von der Herkunft, wichtig. Strafzölle könnten dagegen dafür sorgen, dass einige Modelle vom Markt verschwinden."
Darüber hinaus sieht der ADAC die Gefahr eines Handelskrieges, der am Ende die deutschen Verbraucher hart treffen könnte. Hillebrand: „Höhere Preise für Fahrzeuge werden die Kaufentscheidungen beeinflussen und den Umstieg auf umweltfreundliche Elektromobilität erschweren. Auch die inländische Industrie, die einen Großteil ihres Umsatzes bereits in China macht, würde unter einem Handelskrieg leiden, was im Endeffekt ebenfalls zu Lasten der Verbraucher ginge."