Was ist Fast Fashion? Alles über Wegwerfkleidung
- Veröffentlicht: 08.10.2021
- 10:03 Uhr
Die Vor- und Nachteile von Fast Food kennt jeder: Burger, Döner und Co. sind schnell und günstig – dafür allerdings weder besonders hochwertig noch gesund. Ähnlich verhält es sich mit Fast Fashion. Die „schnelle Mode“ ist leicht verfügbar, preiswert und erfreut sich beim Verbraucher großer Beliebtheit. Dafür ist sie alles andere als qualitativ und schadet der Gesundheit des globalen Ökosystems.
Online-Händler wie Boohoo oder Asos sind sogar noch schneller und verkaufen Artikel oft schon, bevor sie überhaupt produziert wurden. In diesem Zusammenhang spricht man deshalb von „Ultrafast Fashion“ oder „Super-Fast-Fashion“.
Bei Fast Fashion handelt es sich also um das Segment der Bekleidungsindustrie, in dem Produkte mit der höchsten Geschwindigkeit entwickelt werden, wodurch sie immer an aktuelle Modetrends angepasst werden können.
Vor- und Nachteile von Fast Fashion
Für uns als Verbraucher klingt Fast Fashion im ersten Moment nach einem Top Deal: preisgünstige Modeartikel, die immer den aktuellen Trends entsprechen und es dank ihres niedrigen Verkaufspreises möglich machen, viele unterschiedliche Kleidungsstücke zu besitzen. So müssen wir uns nicht an einen Stil binden und können uns jeden Tag vielfältig und abwechslungsreich kleiden.
Allerdings hat die billige Kleidung gleich mehrere Schattenseiten:
Der Trend zur Wegwerfkleidung
Einer der größten und berechtigten Kritikpunkte, die zum Thema Fast Fashion angeführt werden, ist der Trend zur Wegwerfkleidung. Denn ständig neue Styles und Designs verleiten uns dazu, immer wieder neue Kleidungsstücke zu kaufen und diese nach kurzer Zeit wieder auszusortieren. 5,8 Millionen Tonnen Kleidung werden in Europa jedes Jahr weggeschmissen – und das, obwohl jedes dieser Kleidungsstücke im Schnitt nur vier Mal getragen wurde.
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Made in Asia
Die Aufnäher mit der Aufschrift „Made in Bangladesh“ oder „Made in China“ finden sich in fast jedem Fast Fashion-Kleidungsstück. Denn im asiatischen Raum werden mehr als 90 Prozent der Kleidung produziert, die du aktuell im Laden findest. Grund dafür sind die niedrigen Produktionskosten – die jedoch nur durch die Ausbeutung der Beschäftigten in der Textilbranche möglich sind. Kinderarbeit, Hungerlöhne und miserable Arbeitsbedingungen sind hier an der Tagesordnung.
Umweltauswirkungen
Auch für die Umwelt hat die Herstellung der billigen Mode katastrophale Folgen. Am schwersten wiegen dabei die CO2-Emissionen, die durch die Fast Fashion-Branche verursacht werden, die größer sind als durch internationale Seeschiff- und Luftfahrt zusammen. Auch die Wasserverschmutzung, die durch das Färben der Kleidung entsteht, ist ein großes Problem.
Dreiste Kopien
Diebstahl an geistigem Eigentum: nicht selten handelt es sich bei Fast Fashion-Entwürfen und dreiste Kopien, die von kleinen, unbekannteren Designern „geklaut“ wurden.
Fazit: Eins lässt sich nicht bestreiten – Fast Fashion schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch hunderttausenden Beschäftigen, die in diesem Bereich der Textilindustrie tätig sind. Leider haben nicht alle Verbraucher die Möglichkeit, auf nachhaltige Alternativen wie Fair Fashion zurückzugreifen. Zwar kannst du deinen Modekonsum durch Upcycling oder Second-Hand-Mode nachhaltiger gestalten; wesentlich sinnvoller wäre es jedoch, wenn sich große Modeketten wie H&M, Sara, Urban Outfitters und Co. von Anfang an um eine ökologischere und fairere Produktion bemühen würden.
Quellen
https://bean-spectacles.com/blog/2019/07/11/was-ist-fast-fashion/
https://recyclingportal.eu/Archive/62139
https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-fast-fashion---die-folgen-des-modewahnsinns-100.html
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