College-Football-Finale: Head to Head zwischen Wolverines und Huskies
Head to Head zu Wolverines gegen Huskies
Das letzte und wichtigste Spiel der College-Football-Saison steht an - das große Finale zwischen den Michigan Wolverines und den Washington Huskies (Di., ab 1:20 Uhr live auf ProSieben MAXX, im Livestream auf ran.de, in der ran-App sowie auf Joyn). Zu einem echten Endspiel gehört aber natürlich auch ein Head-to-Head-Vergleich, den ran hiermit liefert.
Quarterback
Michael Penix Jr ist der beste Quarterback in diesem Spiel und vielleicht im College Football insgesamt. Quervergleiche mit dem Heisman-Sieger Jaylen Daniels sind müßig und lenken nur ab, denn Penix bringt ganz andere Qualitäten als Werfer aus der Pocket mit und steht längst als künftiger Passgeber für ein NFL-Team fest...
Quarterback
Er hat deutlich mehr PS im linken Arm als etwa Tua Tagovailoa, kann aber genauso präzise werfen und weiß ganz genau, wann wer wo freistehen wird. Im Hinterkopf ist immer die Position von Rome Odunze vorgemerkt, so dass er im Zweifelsfall einfach zu seiner Nummer 1 wirft. Dazu kam zuletzt wieder seine Beweglichkeit, mit der er nicht nur dem Pass Rush entkommt, sondern auch laufen kann...
Quarterback
JJ McCarthy für die Wolverines braucht noch mindestens ein Jahr, um ein NFL-Quarterback zu werden, wenn überhaupt: Zu sehr spielte das Team auch in diesem Jahr um ihn herum, der Fokus liegt klar auf dem Laufspiel und einfachen, verhältnismäßig kurzen Pässen, die dann von Wide Receivern zu Yards nach dem Catch gemacht werden...
Quarterback
Es ist nicht so, dass McCarthy nicht werfen kann: Besonders der fast missratene Flea Flicker im Rose Bowl beweist seine Athletik, Ruhe und Übersicht - alles wünschenswerte Eigenschaften für einen Quarterback. Aber Michigan gewinnt nie wegen ihm, sonders stets mit ihm.
Vorteil: Washington
Running Back
Auch wenn Blake Corum nach seiner Verletzung 2022 nicht mehr ganz der Alte ist, wird er im National Championship Game der beste Running Back auf dem Feld sein. Nicht nur im Vergleich zu seinem starken Backup Donovan Edwards, sondern auch zu Huskies RB Dillon Johnson - und zwar unabhängig davon, ob Johnson tatsächlich spielt und/oder fit ist...
Running Back
Die zweite Saisonhälfte war phänomenal, aber Johnsons Verletzung, die er dem nutzlos riskanten Playcalling im Sugar Bowl zu verdanken hat, ändert nichts daran, dass Michigans Duo größeren Respekt einfordern muss.
Vorteil: Michigan
Receiver
Die Huskies hätten hier vermutlich gegen jedes andere College-Team gewonnen, auch gegen Ohio State, auch gegen LSU. Rome Odunze als 1, Ja’Lynn Polk und Jalen McMillan (weil wieder topfit) als 1A und 1B. Die Tight Ends Jack Westover und Devin Culp geben der Gruppe viel Tiefe, besonders Westover hat immer wieder sichere Hände und ein gutes Gespür für Freiraum in Zonenverteidigung bewiesen...
Receiver
Michigans Passempfänger werden von Roman Wilson angeführt, der im Rose Bowl mal wieder mit hoher Konzentration und Highlight-Plays auffiel. Insgesamt sind die Wolverines auf diesen Positionen aber einfach nur gut und konstant. Gamebreaker gibt es hier nur auf einer Seite.
Vorteil: Washington
Offensive Line
Die amtierenden Sieger des Joe Moore Awards für die beste Offensive Line gegen die Gewinner der beiden Vorjahre. Michigans LaDarius Henderson war genervt, dass er und seine Kollegen vor dem Spiel gefragt wurden, ob sie bereit seien für Alabama; niemand aber dachte darüber nach, ob Alabama für Michigan bereit sei. Punktsieg für Michigan...
Offensive Line
Aber die Huskies konnten trotz der Brillanz von Byron Murphy und T’Vondre Sweat bei den Texas Longhorns allen Druck von ihrem QB nehmen und ihm Zeit geben, Feuerwerkskörper zu kaufen, zu zünden und den Müll wegzubringen. Hier substantielle Unterschiede zu suchen, wäre wie ein Ranking zwischen Schokoladenkuchen und Erdbeerkuchen - sind halt beide geil. Also einfach genießen.
Remis
Pass Rush
Wichtig: Es geht hier nur um den tatsächlichen Pass Rush. Und mit Bralen Trice haben die Huskies in diesem Department den besten Mann in ihren Reihen. Er kann alleine mehr ausrichten als jeder andere Spieler. Michigan ist jedoch insgesamt deutlich breiter aufgestellt.
Vorteil: Washington
Defensive Line
Aufgrund der Breite haben die Wolverines in der Defensive Line einen großen Pluspunkt. Washington kann sich hier kaum entscheiden, einen bestimmten Spieler rauszunehmen: Kris Jenkins, Jaylen Harrell, Josaiah Stewart, Braiden McGregor, Kenneth Grant, Cam Goode - alles Impact-Spieler. Durch diese Fülle an Talent können die Wolverines immer gesund durchrotieren.
Vorteil: Michigan
Linebacker
Die schwierigste Position für ein Head-to-Head. Junior Colson und Michael Barrett sind seit Jahren eine beneidenswerte zweite Defensive-Reihe, aber Edefuan Ulofoshio, Carson Bruener und Alphonzo Tuputala sind ebenso bissig. Keine Positionsgruppe wird so wenig besprochen. Und möglicherweise ist das berechtigt, weil sich auf keiner Seite ein Leistungsdefizit feststellen lässt.
Remis
Secondary
Klares Plus für Michigan. Sollte sich Jabbar Muhammad, bester Cornerback der Huskies, verletzt haben in den finalen Plays gegen Texas, würde die Diskrepanz nur noch größer. Will Johnson, Josh Wallace und Mike Sainristil (Letzterer ursprünglich als Wide Receiver an die Uni gekommen und dieses Jahr fünf Interceptions gefangen!) sind ganz sicher das beste CB-Trio am College...
Secondary
Jeder einzelne von ihnen hat das Zeug, es mit den Star-Receivern der Huskies aufzunehmen, auch wenn deren atemberaubende Fähigkeit, trotz bester Deckung die Bälle runterzupflücken, die beste Coverage zunichte machen kann. Wenn ein Team ein dreifaches Eins-gegen-Eins riskieren kann, dann die Wolverines. Gegen Penix und das Receiver-Trio braucht es jedoch auch einen cleveren Gameplan...
Secondary
Und dann sind da noch die Safeties Makari Paige und Rod Moore, die fast immer die richtige Antwort finden, falls ihre Vordermänner doch mal geschlagen werden. Aber ein Manko gibt es doch: Michigan wurde durch die Luft in dieser Saison nur einmal richtig getestet und selbst das war nie wirklich gefährlich....
Secondary
Weder Penn State noch Ohio State waren im Passspiel auf der Höhe der Wolverines, einzig die Maryland Terrapins mit Tua-Bruder Taulia Tagovailoa ließen die Passverteidigung zeigen, zu was sie fähig ist. Michigan gewann natürlich auch jenes Spiel; passenderweise halfen zwei Interceptions durch den angesprochenen Sainristil.
Vorteil: Michigan
Kicker
Grady Gross für Washington und James Turner für Michigan sind beide sehr konstante Kicker. Gross hat 16 von 20 Field Goals verwandelt und keinen Extrapunkt verpasst. Aber Turner (Nachfolger des großartigen Jake Moody, der jetzt bei den San Francisco 49ers kickt) hat trotz schweren Erbes überzeugen können, vor allem mit drei von vier erfolgreichen Versuchen von 50 Yards oder mehr...
Kicker
Außerdem verwandelte Michigan durch Spezialist Tommy Doman mehr als zwei Drittel seiner Kickoffs zu Touchbacks, bei Gross sind es knapp weniger als 50 Prozent.
Vorteil: Michigan
Returner
Keine Seite kann sich durch ein atemberaubendes Return-Game auszeichnen. Der Kickoff-Return der Huskies ist leicht länger, was aber allein durch zwei 50-Yarder ausgelöst wird. Der einzige Punt Return Touchdown kam am 4. Spieltag für Washington, allerdings durch Rome Odunze, der als vielleicht bester Wide Receiver im College Football nur in Notfallsituationen als Returner eingesetzt wird.
Remis
Fazit
Gibt es für jeden Vorteil einen Punkt und für jedes Remis einen halben pro Team, hätten die Wolverines ihre Schnauze mit 5,5 zu 4,5 vorn. Es riecht also nach einer verdammt knappen Kiste. In der Offense scheinen die Huskies die besseren Karten zu haben, gegen den Ball sieht Michigan besser aus.