College Football 2024
College Football: Colorado-Phänomen Travis Hunter als Receiver und Cornerback zur Heisman-Trophy?
- Aktualisiert: 17.11.2024
- 12:50 Uhr
- Luca Wolkstein
Er ist das Phänomen des College Footballs. In Offense und Defense zerlegt Travis Hunter von den Colorado Buffaloes gegnerische Universitäten. Ein kleines Porträt des heißesten Anwärters auf die Heisman-Trophy.
Von Luca Wolkstein
Eine Körpertäuschung, dann der pfeilschnelle Vorstoß durch die Mitte inklusive Dive in die Endzone zum Rushing Touchdown für Travis Hunter von den Colorado Buffaloes. Es folgt ein kleines Tänzchen mit der Offensivabteilung des College-Teams und eine Imitation der begehrten Heisman-Trophy.
Für die prestigeträchtige Auszeichnung als bester College-Footballer der USA ist Hunter ein heißer Anwärter. Blickt man auf seine Receiver-Stats, ein durchaus fragwürdiges Unterfangen. 69 Receptions für 856 Yards in zehn Spielen. Klar, das ist eine Top-Saison. Aber gibt es im so breitgefächerten und professionalisierten College-Football keinen einzigen Athleten, der mit beeindruckenderen Zahlen aufwarten kann?
Durchaus, einer der größten Konkurrenten auf die Heisman-Trophäe spielt mit Hunter gemeinsam bei den Buffaloes: Quarterback Shedeur Sanders, der mit bereits 2.882 Passing Yards und 24 Touchdowns ein überragendes Jahr hat. Miami-Spielmacher Cam Ward liefert sogar noch spektakulärere Statistiken, ebenso Running Back Ashton Jeanty von Boise State.
Und trotzdem wird Travis Hunter von vielen Experten als Nummer 1-Pick für den Draft 2025 und Heisman-Favorit gehandelt. Der Grund liegt in seiner unfassbaren Variabilität.
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Offense und Defense-Monster
Denn Hunter ist, wie es Baseball-Superstar Shohei Ohtani für die Los Angeles Dodgers vormacht, eine absolute Maschine auf beiden Seiten des Balles, oder eben Eis. Läuft er nicht gerade Routen, um als Passempfänger der Defense zu entfliehen, bewacht er seine Pendants auf der Gegenseite als Cornerback.
Ähnlich wie das "Schweizer Taschenmesser" Taysom Hill bei den New Orleans Saints, der als Quarterback und Tight End fungiert und funktioniert, bedient auch der College-Superstar beide Seiten der Medaille. Nur eben besser als Taysom Hill.
Denn Hunter kann quasi alles und das auf erschreckend hohem Niveau. Aus besagten 69 Receptions in dieser Saison entstanden neun Touchdowns, auf Defense-Seite gesellen sich zu 21 Combined Tackles, sieben verteidigte Pässe und zwei aus der Luft gepflückte Interceptions dazu.
Auch beim 49:24-Erfolg der Buffaloes gegen die Utah Utes am Samstag bewies Chamäleon Hunter erneut seine Vielseitigkeit. Fünf Receptions, 60 All-Purpose Yards und der einleitend illustrierte Rushing Touchdown - on top drei Tackles und eine Interception im passiven Part des Spiels.
Zusätzlich steht Hunter Woche für Woche bei knapp über 100 Snaps auf dem Feld und damit deutlich häufiger als seine Positionskonkurrenten auf Wide Receiver und Cornerback.
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Zum Sprung in die NFL wird es nach dieser Saison unausweichlich kommen. Nach aktueller Draft-Order würden wohl die Jacksonville Jaguars den Zuschlag erhalten. Welches Talent letztlich wo landet, kann zum jetzigen Zeitpunkt aber natürlich nicht beantwortet werden.
"Niemand hat bisher geschafft, was ich geschafft habe. Also ist die Antwort ziemlich simpel in meinen Augen. Ich dominiere das Spiel in der Offensive und in der Defensive", sagte Hunter zuletzt im Rahmen eines Interviews mit "ESPN". Das Selbstbewusstsein eines NFL-Superstars besitzt er also bereits.
Vielleicht wandelt sich das Football-Synonym für Wandelbarkeit ja schon bald zu einem.