Öffentliche Schlammschlacht
Aaron Rodgers vs. Jimmy Kimmel: Beef zwischen NFL- und TV-Star geht weiter
- Veröffentlicht: 10.01.2024
- 15:47 Uhr
- Mike Stiefelhagen
Neben Footballspielen kann Aaron Rodgers auch abseits des Feldes Schlagzeilen verursachen. In der neuesten Ausgabe geht es um einen Streit mit dem US-Moderator Jimmy Kimmel, welcher vor Gericht enden könnte.
Ist das schon Trash-TV? Das ist die erste Frage, die bei dieser Geschichte wohl in den Sinn kommt.
Aaron Rodgers ist quasi Stammgast in der "Pat McAfee Show" und haut dort gerne mal einen raus. Und nicht nur im Football-Kontext.
Vor kurzem brachte Rodgers den US-Moderator Jimmy Kimmel mit dem Missbrauchsskandal rund um den verstorbenen Investment-Mogul Jeffrey Epstein in Verbindung.
Eine Liste mit 177 prominenten Namen war im Umlauf, welche mit Epstein in Kontakt stünden. Bevor diese Liste wie vom Gericht angeordnet veröffentliche wurde, behauptete Rodgers, Kimmel sei einer der Namen.
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Rodgers beschert Kimmel Image-Schaden
"Habt ihr von der Epstein-Liste gehört? Die wird bald veröffentlicht. Viele Leute, darunter auch Jimmy Kimmel, hoffen wirklich, dass das niemals herauskommt. Wenn das passiert, lasse ich die Korken knallen," posaunte Rodgers in der Show heraus. McAfee selbst reagierte sichtlich überrascht aber auch lachend.
Es dauerte nicht lang bis zum Echo. Der Late-Night-Moderator setzte bei "X" einen Post ab:
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"Liebes Arschloch, um es festzuhalten: Ich habe Epstein nicht getroffen, bin nicht mit ihm geflogen, habe ihn nicht besucht oder hatte irgendeinen Kontakt zu ihm, und du wirst meinen Namen auch auf keiner anderen 'Liste' finden. Abgesehen von dem offensichtlich falschen Unsinn, den schwachsinnige Verrückte wie du scheinbar nicht von der Realität unterscheiden können. Deine rücksichtslosen Worte bringen meine Familie in Gefahr. Mach so weiter und wir werden die Fakten vor Gericht weiter diskutieren."
McAfee versuchte daraufhin zu schlichten, behauptete, er glaube nicht das Rodgers das genau so gemeint hätte, sondern sich vielleicht einfach einen dummen Scherz erlaubt habe, ohne groß nachzudenken. McAfee entschuldigte sich dafür.
Kimmel-Intro nimmt Rodgers auseinander
Doch das war Kimmel nicht genug. Die Epstein-Liste wurde in der Zwischenzeit veröffentlicht. Keine Erwähnung des Moderators. Im nächsten Intro seiner Show widmete Kimmel dem Quarterback der New York Jets einen langen Monolog.
Dabei zersägte er den NFL-Star in seine Einzelteile. Hinterfragte erstmal die Epstein-Aussage und stellt im gleichen Atemzug klar, dass er wie angekündigt nichts damit zu tun hätte: "Es gibt nur zwei Optionen. Entweder war er wirklich so hirnverbrannt und dachte ich sei ein pädophiler Vollidiot oder er wollte mich einfach dissen, weil er beleidigt ist, dass ich ihn in der Vergangenheit mal kritisierte. Was in dem Zusammenhang die wahrscheinlichere Option ist und einfach zeigt, wie beschränkt dieser Kerl ist. Nur weil er sehr gut einen Ball werfen kann, heißt das leider nicht, dass er überall ein Experte ist. Die einzigen AAs (im US-Schulsystem so etwas eine 1+) auf seinem Zeugnis, waren die in seinem Namen."
Kimmel spielte dabei auf eine Situation in 2023 an, bei der er Rodgers in seiner Show für seine Anti-Impfeinstellung und UFO-Angriffstheorien bloßstellte: "Rodgers leidet unter Realitätsverlust. Er lief jahrelang bei den Packers mit einem "G" auf dem Helm rum und dachte das stünde für "Genie". Aber na klar, ein NFL-Quarterback weiß mehr über die Wissenschaft als die Wissenschaftler und mehr über Medizin als die Ärzte. Ist doch logisch!"
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Kimmel diffamierte Rodgers noch in vielen weiteren Punkten und sagte abschließend: "Das Problem ist, die Wahrheit zählt. Und da Rodgers eine große Reichweite hat, glauben ihm viele Menschen. Unabhängig davon, ob Rodgers selbst glaubt, was er da sagt. Wenn ich etwas falsch mache, entschuldige ich mich dafür. Und auch wenn ich glaube, dass er das nicht tun wird. Wenn er das aufrichtig tut, werde ich seine Entschuldigung akzeptieren."
Rodgers rudert zurück und teilt erneut aus
Rodgers rudert daraufhin nun zurück und sprach wieder in der McAfee-Show: "Das war kein Angriff auf Kimmel. Ich habe gesagt - und ich zitiere mich gerne selbst - dass 'viele Leute, darunter auch Kimmel' hoffen, nicht auf dieser Liste zu sein. Das habe ich gesagt. Und die richtige Liste ist ja noch gar nicht draußen, nur der erste Schwung an Namen. Und wenn die komplette Liste öffentlich ist und dann plötzlich doch entsprechende Namen drauf stehen (...) Tja, dann hat ein Dummkopf, Idiot, Impfgegner, Antisemit, Verschwörungstheoretiker und wie auch immer er mich noch genannt hat, wieder mal Recht."
McAfee sprang diesmal dem Quarterback zur Seite: "Ja, dieser lange Monolog hatte schon was von einer Hetzrede."
Rodgers fuhr fort: "Ich verstehe natürlich, dass Kimmel das aufregt. Man macht über Pädophilie auch keine Witze. Ich bin nicht dumm genug, um jemanden ohne Beweise zu beschuldigen. Aber lass uns das Thema beenden und weitermachen, ansonsten werden die Medien mich noch canceln. Das ist ja auch der Gameplan der Medien. Menschen canceln. Nicht nur mich. Ich wünsche Kimmel das beste, mir total egal, was er über mich sagt. Er soll nur verstehen, dass ich nicht sage, dass er auf der Liste ist, sondern das ich sage, dass viele Leute wie er hoffen, nicht auf der Liste zu stehen. Ich glaube nicht, dass er pädophil ist. Ich habe die Korken nicht knallen lassen. Aber ja, es ist sehr beeindruckend, wie ein Mann von Arizona State seine zehn Schreiberlinge für Witze von einem Prompter ablesen kann. Lasst uns das Thema abhaken."
Eine richtige Entschuldigung sieht wohl anders aus.