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DeAndre Hopkins macht Tennessee Titans nicht zum Super-Bowl-Anwärter - ein Kommentar
- Aktualisiert: 24.07.2023
- 10:21 Uhr
- ran.de
DeAndre Hopkins entscheidet sich gegen den Wechsel zu einem Contender, stattdessen unterschreibt der Star-Wide-Receiver einen hochdotierten Vertrag bei den Tennessee Titans. Rein sportlich betrachtet macht der Wechsel keinen Sinn - ein Kommentar.
von Daniel Kugler
Die Saga um die neue Franchise von DeAndre Hopkins ist nach Wochen der Spekulationen endlich beendet. Der Wide Receiver unterschreibt bei den Tennessee Titans einen Zweijahresvertrag über 26 Millionen Dollar, der plus möglicher Boni auf bis zu 32 Millionen Dollar ansteigen kann.
"Ich habe es schon immer geliebt, Hater und Zweifler zu haben und schätze es jetzt noch umso mehr. Titan up", entgegnete Hopkins auf Twitter den Kritikern hinter seiner Entscheidung.
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Nach seiner Entlassung bei den Arizona Cardinals war bereits frühzeitig klar geworden, dass der 31-Jährige bei der Suche nach einem neuen Team nicht auf Geld verzichten wollen würde. Um die 15 Millionen Dollar pro Saison nach dem Vorbild des Vertrages von Positionskollege Odell Beckham Jr. bei den Baltimore Ravens waren das erklärte Ziel.
Diese Summe hat der Routinier nun auch bekommen - aber zu welchem Preis?
DeAndre Hopkins: Wechsel zu Titans spricht Bände
Zuvor hatte die Frage eher gelautet: Welchem Contender würde sich der fünfmalige Pro Bowler anschließen, um nach der Krönung seiner Karriere zu streben?
Geht er zu den Buffalo Bills? Zu den Kansas City Chiefs? Oder doch zu den New England Patriots, die seit Jahren einen Nummer-eins-Receiver so schmerzlich vermissen?
In den vergangenen Wochen überschlugen sich die Meldungen um einen der zuverlässigsten Passempfänger der vergangenen zehn Jahre geradezu.
Es wurden dann aber die Titans, weil kein anderes Team ihm derart viel Gehalt bieten konnte oder wollte.
Erschwerend kommt offenbar hinzu: Bei zahlreichen Team-Verantwortlichen sollen laut "The Athletic" und "Sports Illustrated" auch anhaltende Zweifel an der Einstellung des Receivers bestanden haben, die bereits ein Grund für den Trade zu den Cardinals 2020 gewesen sein sollen.
So habe Hopkins häufig im Training mit Abwesenheit geglänzt und nur am Game Day performt, womit er für die anderen Spieler kein gutes Vorbild abgegeben hat.
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Tennessee Titans sind auch mit Hopkins kein Contender
Mit der Verpflichtung des Erstrundenpicks von 2013 ist das Erreichen der Playoffs für Tennessee nach dem Verpassen in der Vorsaison deutlich wahrscheinlicher geworden, zum ganz großen Wurf wird es allerdings wohl kaum reichen.
Im Vergleich zu den Top-Teams klafft weiter eine große Lücke, die auch der Edel-Receiver nicht schließen kann. 2022 war die Passverteidigung die schlechteste der Liga.
Abseits von Alleinunterhalter und Star-Running-Back Derrick Henry, um den sich in der Offseason länger Trade-Gerüchte hielten, hinterlässt auch die Quarterback-Situation weiterhin Fragezeichen.
Ryan Tannehill wurde aufgrund seines hohen Gehalts im letzten Vertragsjahr rund um den Draft zum Trade angeboten, auch eine Entlassung soll zwischenzeitlich im Raum gestanden haben.
Dennoch wird der 34-Jährige in der kommenden Saison wieder starten und soll Hopkins 1000+ Receiving Yards bescheren - auch, weil es dahinter an Erfahrung und Konstanz mangelt.
Malik Willis wurde im Vorjahr in der dritten Runde gedrafted, enttäuschte bei seinen bisherigen Auftritten aber massiv und könnte seine Rolle als Backup bereits an den diesjährigen Zweitrundenpick Will Levis verloren haben. Letzterer wird nach den ersten Eindrücken aber auch noch Zeit benötigen, um sich an das Niveau in der NFL zu gewöhnen.
Insgesamt wirkt es, als hätten sich die Titans mit dem nötigen Geld für Hopkins kurzfristig Zeit erkauft. Zwar wurde die Offense deutlich aufgewertet und der direkte Rebuild vermieden, in Euphorie sollte aber niemand verfallen.