NFL
Detroit Lions: Amon-Ra St. Brown, Offense, Rookies - die Gründe für den starken Start
- Aktualisiert: 29.09.2023
- 19:06 Uhr
- Andreas Reiners
Die Detroit Lions unterstreichen, dass der Hype um das Team gerechtfertigt ist. ran nennt die Gründe für den starken Saisonstart.
Die Detroit Lions ein Super-Bowl-Favorit? Ernsthaft?
Ja, bei den Wettquoten tauchten die Lions bereits vor Monaten tatsächlich in den Top Ten auf, der Hype-Train hatte in der Offseason ein beeindruckendes Tempo aufgenommen. Und dann sprang die NFL auch noch mit auf, indem das Team das Eröffnungsspiel bei den Kansas City Chiefs bestreiten durfte.
Primetime. Die muss man sich erst einmal verdienen.
Und die Lions liefern, das 34:20 bei den Green Bay Packers im Thursday Night Game lief nun erneut zur besten Sendezeit. Und es war ein weiteres klares Statement, dass mit den chronischen Verlierern in dieser Saison tatsächlich zu rechnen ist.
Die Franchise steht nach Week 4 bei einer 3-1-Bilanz, die dem Lions-Zug noch ein wenig mehr Schub verleiht.
Doch was sind die Gründe für den starken Start? ran nennt sie.
Das Wichtigste in Kürze
Detroit Lions: Offense um Goff rollt
Quarterback Jared Goff führt eine extrem talentierte Offense an, die einen echten Lauf hat. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das Laufspiel wird von David Montgomery dominiert, der nach drei Einsätzen bei 262 Yards und fünf Touchdowns steht.
Die Packers zerlegte er mit 121 Yards und drei Touchdowns quasi im Alleingang. Doch Goff hat auch starke Passempfänger, allen voran Amon-Ra St. Brown, der sich anschickt, auch in seinem dritten NFL-Jahr erneut einen Schritt nach vorne zu machen.
Er steht nach vier Spielen bei 331 Yards und zwei Touchdowns, das Zusammenspiel mit Goff klappt weiterhin hervorragend. Doch auch Josh Reynolds (215 Yards, 2 TDs) und Tight End Sam LaPorta (242 Yards, 1 TD) liefern starke Zahlen.
Sie alle machen Goff das Leben deutlich einfacher. "Es ist ein gutes Gefühl. Es ist noch früh, aber auswärts in einer feindlichen Umgebung zu spielen - wir sind eine wirklich widerstandsfähige Gruppe, und ich versuche, sie anzuführen“, sagte Goff, der selbst keine sensationellen Statistiken hat.
Er warf bislang für 1.029 Yards, sechs Touchdowns und drei Interceptions. Er macht das, was das Team macht: Die Chancen dann nutzen, wenn er sie bekommt.
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Doch wenn der Erfolg stimmt, hat er die Argumente auf seiner Seite, man wird nun mal am Record gemessen, ob nun in schlechten oder wie jetzt in guten Zeiten. Und dann kann er auch die NFL-Experten zerlegen. Wie Ex-Quarterback Ryan Fitzpatrick, der Goff in der Pregame-Show als einen "Matt Ryan für Arme" bezeichnet hatte.
Goff setzte sich nach dem Spiel an den Übertragungs-Tisch – und machte das Interview zu seinem Moment. "Ich hoffe, es entsprach eurem Standard. Ich wusste nicht, dass ich ein sonstwas für Arme bin. Ich hörte zumindest davon", scherzte Goff.
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Während Richard Sherman vor Lachen fast vom Stuhl fiel, ruderte Fitzpatrick ein Stück weit zurück, indem er sagte, Ryan, der derzeit für kein Team aktiv ist, sei ein "ziemlich guter Spieler". So oder so: Goffs Karriere, die schon als tot galt, hat in Detroit neuen Schwung erhalten. Er ist nicht der alleinige Garant für den Erfolg, aber ein wichtiges Puzzlestück.
Detroit Lions: Dominante Defense
Die Offense der Lions hat gezündet, und sie wird unterstützt und abgeschirmt von einer starken Defense, die zuletzt richtig ins Rollen kam, in Green Bay in der ersten Halbzeit durchweg dominierte und in den 30 Minuten nur 21 Total Yards zuließ.
Packers-Quarterback Jordan Love wurde insgesamt fünf Mal gesackt, dazu gab es zwei Interceptions durch Jerry Jacobs. Bei den Sacks sind die Lions mit insgesamt 13 (bei einem Spiel mehr) auf Platz eins, zwölf der Sacks gelangen in den vergangenen beiden Spielen, zudem verteilt auf mehrere Spieler.
Dazu gehört die Defense gegen den Lauf zum Besten, was die Liga derzeit zu bieten hat, vor allem in diesem Bereich hat sich das Team im Vergleich zur vergangenen Saison stark verbessert.
Detroit Lions: Baumeister des Erfolgs
Dan Campbell ist der Baumeister des Erfolgs, er hat aus einer grauen Maus seit 2021 ein attraktives Team gemacht. Anfangs bei seiner Vorstellung auch aufgrund seiner Worte noch belächelt (seine Spieler sollten "Kniescheiben abbeißen"), ist sein Umbau beeindruckend und ein Beispiel dafür, wie man ihn behutsam und effektiv vollzieht.
Er hat dabei Mut und Selbstvertrauen bewiesen – Attribute, die er seinem Team vermittelt und die St. Brown und Co. auf den Platz bringen. Er hat aus einem chaotischen Haufen ein vielversprechendes Siegerteam geformt.
"Das war ein großer Sieg", sagte Campbell nach dem Spiel: "Ich bin stolz auf unsere Jungs. Ich bin wirklich stolz auf den Staff. Es ist nicht immer leicht, mit mir umzugehen. Sie haben großartige Arbeit geleistet, um die Spieler vorzubereiten und sich nach der vergangenen Woche kollektiv zu revanchieren.“
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Detroit Lions: GM trumpft im Draft auf
General Manager Brad Holmes hat im Draft das hinbekommen, wovon alle GM träumen: Er hat nicht nur vielversprechende Talente geholt, sondern auch Jungstars, die auf Anhieb Leistung bringen.
Running Back Jahmyr Gibbs sprang ein, als Montgomery im Spiel bei den Falcons fehlte, LaPorta überzeugt mit 242 Yards, die zweitmeisten hinter St. Brown. Safety Brian Branch hat sich schnell zu einem Leistungsträger entwickelt, während Linebacker Jack Campbell ebenfalls immer mehr Spielzeit erhält.
Detroit Lions: Posen zur Primetime
Ja, auch die vermeintlich kleinen Dinge können einen Unterschied machen. Vor allem dann, wenn es um den Kopf geht. Und für die Psyche kann es stimulierend sein, wenn man als Team auch von der Liga die Anerkennung erhält – in Form von Spielen zur besten Sendezeit. Ein Beweis, wie attraktiv die Lions auf ihrem aktuellen Level sind.
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Immerhin waren sie in der Vergangenheit keine Stammgäste zur Primetime. Das könnte sich in dieser Saison ändern, in Week 4 war es das zweite Mal. "Wenn Sie wollen, können Sie uns weiterhin zur besten Sendezeit spielen lassen. Wir fühlen uns gut“, so Goff.
Es dürfte sicher noch öfter passieren, denn die Story ist ja auch zu gut. Die Lions waren seit sieben Jahren nicht mehr in den Playoffs, seit 32 Jahren haben sie kein Postseason-Spiel mehr gewonnen.
Und sie sind eines von nur zwei aktuellen Teams - die Cleveland Browns sind das andere - das noch nie im Super Bowl gespielt hat.
Die Detroit Lions ein Super-Bowl-Favorit? Ja, in dieser Form gehören sie definitiv dazu.