Minnesota Vikings
Ein Vorbild für Moritz Böhringer: Der Weg des Adam Thielen
- Aktualisiert: 15.03.2017
- 23:42 Uhr
- ran.de / Jan Horstkötter
Seit 2013 spielt Wide Receiver Adam Thielen bei den Minnesota Vikings. Angefangen hat er im Practice Squad. Sein Weg könnte für Moritz Böhringer als Vorbild dienen.
München/Minneapolis - Dass Moritz Böhringer am 7. Spieltag nicht im Kader der Minnesota Vikings stehen würde, war zu erwarten. Der Wide Receiver, der im Vorjahr noch für die Schwäbisch Hall Unicorns auf Yard-Jagd gegangen war, muss die Partie gegen die Philadelphia Eagles (ab 19:00 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) von der Tribüne aus verfolgen.
Derzeit reicht es nur für das Practice Squad der Vikings. Das heißt aber nicht, dass es einen negativen Touch hat.
Ganz im Gegenteil: Für den 22-Jährigen bietet sich dadurch die ideale Chance.
Zahlreiche Profis sind in ihrem ersten NFL-Jahr noch nicht bereit für den ganz großen Sprung, entwickeln sich erst über das Practice Squad weiter, um dann in der Liga voll durchzustarten. Beste Beispiele: Running Back Arian Foster, Steelers-Legende James Harrison oder Patriots-Receiver Danny Amendola.
Vorbild aus den eigenen Reihen
Aber auch bei Böhringers Vikings dreht momentan ein Spieler voll auf, der diesen Weg gegangen ist. Ein Spieler, der wie Böhringer im Practice Squad angefangen und sich über harte Arbeit bis zum Nummer zwei Receiver hochgespielt hat: Adam Thielen.
Thielen kam 2013 in die NFL. Der damals 22-Jährige besuchte die Minnesota State University in Mankato, wurde aber zu keinem Combine eingeladen und auch in sieben Draft-Runden von keiner Franchise ausgewählt.
Nach einem Probetraining, für dessen Teilnahme Thielen bezahlen musste, gaben die Vikings dem jungen Receiver eine Chance - und er nutzte sie. Thielen war im Anschluss Teil des 90-Mann-Kaders.
Externer Inhalt
Weg über das Practice Squad
Wie Böhringer überstand er den finalen Roster-Cut allerdings nicht. Wie Böhringer durchlief er den Waiver-Wire, ohne von einem anderen Team aufgenommen zu werden und wie Böhringer wurde er im Anschluss von den Vikings ins Practice Squad berufen.
Das ist der Punkt, an dem sich Moritz Böhringer momentan befindet. Thielens Geschichte geht allerdings bilderbuchmäßig weiter und zeigt auf, was auch für den deutschen Receiver möglich sein könnte.
Roster-Cut überstanden
Denn in seinem zweiten Jahr bei den Vikings schaffte Thielen den Cut. "Ich will einfach von Tag zu Tag besser werden. Wenn ich nicht gut genug bin, dann bin ich einfach nicht gut genug", sagte der 26-Jährige, kurz vor der damaligen finalen Kader-Bekanntgebung.
Thielen stellte auch schon damals keinerlei Ansprüche. Ihm war es vollkommen egal, ob er als Receiver spielen würde oder nicht. In einem Interview mit der "Star Tribune" sagte er 2014, dass er überall, wo die Vikings ihn aufstellen würden, auch spielen würde.
Die Franchise aus Minnesota sah Thielen in den kommenden zwei Jahren vor allem im Special Team. Nur in sechs von 32 Partien durfte er als Receiver ran, beziehungsweise fing einen Ball.
Zum Receiver hochgearbeitet
Thielen sah das als Chance - und er nutzte sie. In den Special Teams machte er sich unverzichtbar. Die Frage war in den Folgejahren nicht, ob er den Cut überstehen würde, sondern wann er sich auch als Receiver im Team etablieren könnte.
Die Antwort: 2016. Mit 272 Receiving-Yards nach fünf Wochen steht Thielen teamintern auf Rang zwei hinter Stefon Diggs. Alleine in Week 5 sammelte er beim 31:13-Erfolg gegen die Houston Texans über 120 Yards und einen Touchdown, profitierte dabei allerdings auch von Diggs Verletzung, nahm sogar den Nummer-1-Status ein.
In seinem vierten Jahr ist Thielen als Receiver in der NFL angekommen. Das Practice Squad und harte Arbeit waren die Voraussetzung dafür. Ein Weg, den Moritz Böhringer genauso einschlagen könnte. Wenn er bereit ist, alles dafür zu geben.
Jan Horstkötter
Du willst die wichtigsten NFL-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein.