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New England Patriots

Enthüllungsbuch: Tom Brady wollte wegen Bill Belichick hinschmeißen

  • Aktualisiert: 19.09.2018
  • 16:37 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images

Viel ist schon spekuliert worden über Unstimmigkeiten zwischen Bill Belichick und Tom Brady, den Erfolgsgaranten der New England Patriots. Ein neues Buch vertieft das Thema nun und lässt zahlreiche Weggefährten zu Wort kommen.

Foxborough/München - Fünf Super-Bowl-Triumphe, 15 Playoff-Teilnahmen in diesem Jahrtausend - Bill Belichick und Tom Brady bilden bei den New England Patriots das erfolgreichste Coach-Quarterback-Tandem in der Geschichte der NFL. Für die Football-Welt wirkt es wie die Traumehe der Liga.

Doch davon kann offenbar - abseits der sportlichen Erfolge - längst keine Rede mehr sein. Nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder Gerüchte über Unstimmigkeiten zwischen den beiden Alpha-Tieren aufgekommen waren, offenbart nun ein in wenigen Tagen erscheinendes Buch Einzelheiten zu Zwists zwischen Belichick und Brady.

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350 Weggefährten kommen zu Wort

In "Belichick: The Making of the Greatest Football Coach of All Time" deutet ESPN-Reporter Ian O'Connor an, dass eine Scheidung der vermeintlichen Traumehe in diesem Sommer wohl gar nicht so fern lag. Der Journalist hat für sein Werk mit 350 Weggefährten gesprochen, Belichick selbst bekam er jedoch nicht vor sein Aufnahmegerät.

Für den Paukenschlag schlechthin sorgt eine nicht näher benannte Quelle, die O'Connor nach der vergangenen Saison enthüllt haben soll: "Tom weiß, dass Bill der beste Coach in der Liga ist, aber er hat genug von ihm. Wenn Tom könnte, würde er sich wohl von ihm scheiden lassen."

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"Dann möchtest du dich scheiden lassen"

Weiter heißt es: "Wenn du 18 Jahre mit einer mürrischen Person verheiratet bist, die dir unter die Haut geht ohne dir je ein Kompliment zu machen, dann möchtest du dich irgendwann scheiden lassen." Nun dürfte Brady nicht erst in diesem Jahr erkannt haben, dass Belichick nicht gerade mit Lobeshymnen um sich wirft.

Doch im März soll sich der "GOAT" alles andere als sicher gewesen sein, ob er in dieser Spielzeit zu den Patriots zurückkehrt. "Aber letztlich konnte er einfach nicht abhauen und um einen Trade bitten", wird die Quelle zitiert.

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Garoppolo-Abgang sorgt rückwirkend für Sinneswandel

Der Grund für seinen Verbleib soll etwa ein Jahr zurückliegen. "Als Belichick Jimmy Garoppolo nach San Francisco gehen ließ und Bradys Wunsch entsprach, bis tief in seine Vierziger zu spielen, war klar, dass er die nächste Saison und auch danach bleiben würde", betont der ungenannte Informant.

Erklärt wird der Sinneswandel so: "Wäre er zurückgetreten oder hätte einen Trade forciert, hätte sich die ihn anbetende Fan-Gemeinde in einen wütenden Mob verwandeln können." Plötzlich würde der Held zum Feindbild schlechthin mutieren. Deshalb habe er zwar als einziger Starting Quarterback die freiwilligen Trainingseinheiten im Frühling sausen, sich in der finalen Vorbereitung aber wieder auf dem Klubgelände blicken lassen.

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"Wenn Brady etwas haben möchte, ..."

Doch nicht nur Brady soll von Belichick genervt sein. So berichtet Brian Cashman, GM des MLB-Klubs New York Yankees, in dem Buch über ein Gespräch mit dem knurrigen Coach, das einige Jahre zurückliegen soll: "Belichick sagte: 'Wenn Tom Brady etwas haben möchte, bekommt Tom Brady es.'" Woran Cashman nichts Anstößiges findet, so laufe eben das Business: "Wenn du einen Spieler dieses Niveaus in deinen Reihen hast, erfüllst du ihm alle Wünsche, auch wenn der starke Coach etwas anderes sagt."

Wobei sich bei den Patriots offenbar nicht immer alle darüber einig waren, ob wirklich Brady das sportliche Level des Teams deutlich anhebt. So habe laut einem nicht näher benannten Assistant Coach rund um den Draft von Garoppolo 2014 das Gefühl vorgeherrscht, Belichick könne zwar nicht mit jedem der 32 Starting Quarterbacks der Liga den Super Bowl erreichen, "aber wenn wir einen der 15 besten bekommen würden, könnten wir das schaffen".

Bradys Gefühl trog ihn also nicht. Denn er soll zu der Zeit um seine Vormachtstellung im Roster gefürchtet haben. Der Assistant Coach betont zumindest: "Ich denke nicht, dass die Coaches Tom als so besonders ansehen, wie es jeder andere im Football tut. Robert Kraft (Besitzer der Patriots, d. Red.) hält Tom für das größte Geschenk überhaupt, aber die Coaches tun das nicht."

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Bradys Schwester erinnert an Manning und die Colts

Wer ein Kräftemessen in Foxborough wohl gewinnen würde? Bradys Familie befürchtet offenbar, dass der Head Coach letztlich doch am längeren Hebel sitzt. So sagt Bradys Schwester Nancy in dem Buch: "Belichick wird eines Tages definitiv das mit ihm machen, was die Indianapolis Colts mit Peyton Manning gemacht haben." Das Team aus Indy hatte den Routinier 2012 entlassen, obwohl der Quarterback in 13 Spielzeiten elf Mal die Playoffs erreicht und den Super Bowl XLI gewonnen hatte.

Apropos Colts. Auch das Thema Deflategate aus dem AFC Championship Game 2014 greift O'Connor auf. So soll Belichick damals "ernste Zweifel" an Bradys Version gehabt haben, dieser sei nicht in die Präparierung der Bälle involviert gewesen.

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"Belichick hat Brady hängen lassen"

Die Familie des Quarterback sei verärgert über das Verhalten von Belichick und Patriots-Owner Kraft gewesen, weil diese den Star öffentlich nicht geschützt hätten. Ein enger Freund wird im Buch so zitiert: "Bill hat sich da schlecht verhalten - gerade, weil es um jemanden ging, der alles für seine Karriere als Coach getan hat, und er ihn einfach hängen ließ."

Erst 2017 hatte Brady seine Vier-Spiele-Sperre wegen der Schummelei absitzen müssen - obwohl er sich niemals schuldig bekannte. Spätestens seither florieren Gerüchte über Streitereien mit Belichick. So wurde berichtet, dass die Patriots Bradys Fitness-Coach und guten Freund Alex Guerrero mit einem Hausverbot belegt hätten.

Das neue Buch jedoch beinhaltet für die Patriots deutlich mehr Zündstoff als jede bisherige Spekulation rund um das Verhältnis zwischen Brady und Belichick. Aus der einstigen Traum- scheint längst eine Zweckehe geworden zu sein.

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