Heimspiel in Deutschland
NFL in Frankfurt 2023: Fans als Schlüsselfaktor für den Chiefs-Sieg gegen die Dolphins
- Aktualisiert: 06.11.2023
- 20:30 Uhr
- Julian Huter
Die Kansas City Chiefs schlagen die Miami Dolphins beim NFL-Kracher in Frankfurt. Die Fans im Deutsche Bank Park sorgen dabei für eine Heimspielatmosphäre. Laut Andy Reid und Patrick Mahomes ist das auch ein Schlüsselfaktor für den Erfolg gewesen.
Aus Frankfurt berichtet Julian Huter
Der 21:14-Sieg der Kansas City Chiefs gegen die Miami Dolphins in Frankfurt war noch keine Stunde alt, als Patrick Mahomes schon an das nächste Deutschland-Spiel dachte. "Ich freue mich darauf, zurückzukommen und die Möglichkeit zu bekommen, hier zu spielen. Nicht nur in Frankfurt, sondern auch in München oder wo auch immer die NFL spielt", sagte der Star-Quarterback auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Kein Wunder, denn die Chiefs reisen nicht nur mit einem Sieg im Gepäck zurück, sondern konnten sich im Deutsche Bank Park auch über eine Heimspielatmosphäre freuen.
Schon bei der US-Hymne dürfte den Dolphins gedämmert haben, dass dieser AFC-Kracher auf deutschem Boden eine diffizile Angelegenheit wird. Beim Endvers des "Starspangled Banner" halte statt dem "Home of the brave" ein langgezogenes "Home of the Chiiieeefs" durch das Frankfurter Stadion.
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Die Chiefs-Fans waren an diesem Nachmittag klar in der Überzahl. Der Lärm während Miamis Offensiv-Spielzügen war ohrenbetäubend, immer wieder erklang auf den Rängen der berühmte "Tomahawk Chop", für den das Arrowhead Stadium in Kansas City berühmt ist.
Augenscheinlich brachte diese Atmosphäre die Dolphins-Offense aus dem Konzept und beflügelte die Chiefs-Defense - zumindest in den ersten beiden Vierteln.
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Zur Halbzeitpause führte die Mannschaft von Head Coach Andy Reid überraschend deutlich mit 21:0. Nach einer Generalprobe für ein mögliches AFC Championship Game sah das nicht aus.
In der ersten Hälfte brachte Miami fünf First Downs weniger zustande als Kansas City. Die Dolphins konnten keinen einzigen ihrer dritten Versuche in ein neues First Down ummünzen - den Chiefs gelang dies immerhin bei drei von sechs Versuchen. Auch bei den Net Yards - dem kumulierten Raumgewinn - lag KC klar vorn (200 vs. 110 Yards).
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Andy Reid: "Fans haben das Spiel gewonnen"
Wirklich ein Verdienst der Fans? Das verkündete zumindest Reid nach der Partie: "Die Chiefs-Fans haben das Spiel für uns gewonnen. Wir konnten sie spüren. Es war sehr laut."
Auch Mahomes lobte das "Chiefs Kingdom" in den höchsten Tönen: "Die deutschen Fans waren laut und leidenschaftlich. Man hat gemerkt, dass sie regelmäßig Football schauen und sich wirklich auskennen."
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Natürlich müssen diese Aussagen ein Stück weit relativiert werden. Die Chiefs sind sich ihrer Rolle als Markenbotschafter in Deutschland durchaus bewusst. Den Fans nach dem Sieg einen metaphorischen Blumenstrauß zu überreichen, kann nur zu ihrem Vorteil sein.
Kansas City Chiefs: "Beste Defense der NFL"
Bei der Ursachenforschung nach der Niederlage werden sich die Dolphins über sich selbst ärgern. "Wir schlagen uns selbst. Wir hatten viele Penalties und haben uns damit das Leben schwer gemacht", sagte Tyreek Hill nach dem Spiel.
Miamis Star-Receiver hatte zwar einige wichtige Catches, konnte aber den ein oder anderen fangbaren Pass nicht unter Kontrolle bringen und verlor einen Fumble.
Auch die Leistung der Chiefs-Defense darf nicht kleingeredet werden. "Das muss die beste Defense der NFL sein", schwärmte Mahomes: "Das ist eine tolle Offense. Diese bei 14 Punkten zu halten, obwohl ich einen Fumble in unserer Spielhälfte verloren habe - das ist eine überragende Leistung."
NFL in Frankfurt: Miami Dolphins scheitern im finalen Drive
Und dennoch kämpften sich die Dolphins im Schlussabschnitt nochmal heran. Mit 2:28 Minuten auf der Uhr hatten Tua und Co. die Chance, die Partie mit einem finalen Drive auszugleichen. Doch es kam anders - wohl auch dank der Fans. Erst unterwarf der Dolphins-Quarterback mit einem Pass seinen Receiver Cedric Wilson Jr., obwohl dieser genug Raum für einen Catch und möglicherweise einen Touchdown hatte.
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Tagovailoa sprach von einer "Misskommunikation". Er müsse "einen besseren Pass" werfen. Die Lautstärke der Chiefs-Anhänger dürfte die Kommunikation mindestens erschwert haben - obwohl Tua diese Ausrede nicht gelten lassen wollte und die Schuld auf sich nahm.
Als er den darauffolgenden Snap nicht fangen konnte und die Chiefs das Leder eroberten, war das Resultat besiegelt. Ein Happy End für Mahomes und Co., das offensichtlich Lust auf mehr gemacht hat.