AMERICAN FOOTBALL LIVE AUF PROSIEBEN MAXX UND RAN.DE
Green Bay Packers: Jordan Love beeindruckt mit starker Entwicklung
- Aktualisiert: 21.08.2023
- 12:09 Uhr
- Franziska Wendler
Jordan Love tritt bei den Packers das schwere Erbe von Aaron Rodgers an. Seine Leistungen und Fortschritte sorgen dabei für Optimismus in Green Bay.
Von Franziska Wendler
Wenn in einem Mannschaftssport der wohl wichtigste Spieler das Team verlässt, dann sind die Fußstapfen, in die derjenige tritt, der die frei gewordene Position ausfüllen möchte, immens. Der dazugehörige Druck ebenso.
Einer, der sich in genau jener Situation befindet, ist Jordan Love. Der Quarterback der Green Bay Packers muss niemand geringeren ersetzen, als den abgewanderten Superstar, Super-Bowl-Sieger und viermaligen NFL-MVP Aaron Rodgers.
Und nicht nur ihn. Rodgers und sein Vorgänger Brett Favre sorgten über drei Jahrzehnte lang für Exzellenz auf der Spielmacher-Position in Green Bay. Die Fans im Lambeau Field sind ob dieser Konstanz verwöhnt. Wenn möglich, dann soll es genauso weitergehen, Love die nächste Ära prägen. Soweit ist man bei der Franchise aus Wisconsin noch lange nicht, doch die Hoffnung auf Erfolg ist da – und wird immer größer.
In der vergangenen Preseason warf kein Signal Caller in der NFL mehr Interceptions als Love. In der Vorbereitung auf die neue Saison kann davon keine Rede mehr sein. Touchdown-Pässe ja, Turnover nein. Von allen Quarterbacks, die mindestens ein Dutzend Pässe geworfen haben, hat der 24-Jährige das drittbeste Passer Rating.
Das Wichtigste zum Football
Gegen die Patriots überzeugte er mit einem 93-Yard-Drive, der in einem 19-Yard-Touchdown-Pass auf Jayden Reed endete. Highlight in einem der nur vier Plays davor: Ein 42-Yard-Pass auf Romeo Doubs, der zunächst als Incomplete Pass gewertet wurde, sich dann aber doch als Catch herausstellte. Auch im vorherigen Spiel gegen die Bengals hatte Love überzeugt.
Packers-Cheftrainer lobt Jordan Love
Zwar bekam der neue Starter bei weitem nicht so viele Snaps wie Backup Sean Clifford, nach drei Jahren hinter Rodgers und seinen bisherigen Erfahrungen sieht sich Love aber bereit für das erste Saisonspiel gegen Erzrivale Chicago Bears am 10. September.
"Zum jetzigen Zeitpunkt denke ich, dass ich auf jeden Fall bereit für Woche eins bin, und das werde ich die ganze Saison über beibehalten", gab sich der Spielmacher nach der aufgrund einer schweren Verletzung vorzeitig abgebrochenen Partie gegen New England selbstbewusst.
Lob heimste der 24-Jährige auch von seinem Cheftrainer ein. "Ich bin wirklich beeindruckt, wie er sich verhalten hat", erklärte Head Coach Matt LaFleur. "Offensichtlich spielt die Ausführung eine große Rolle. Ich denke, wir haben alle das Wachstum in den vergangenen Jahren gesehen. Es war ziemlich cool, das mitzuerleben", freute sich der Packers-Coach über die Entwicklung seines Spielmachers.
Externer Inhalt
Quarterback Coach als wichtiger Faktor
Dass Quarterback Coach Tom Clements einen nicht unerheblichen Anteil daran hat, ließ LaFleur bereits im Frühjahr verlauten.
Seinerzeit erklärte er im Interview mit "NFL.com", Love habe "große Fortschritte" gemacht, und "ich denke, ein großer Teil davon ist ein Verdienst von Tom. Er weiß einfach, wie man diese Jungs trainiert. Er weiß, wie man sie drillt, und er ist sehr, sehr konsequent. Er beschönigt nichts. Er ist einfach sachlich und daran gibt es keinen Zweifel."
NFL: Cap Space aller 32 Teams - 49ers mit massig Spielraum
Und weil nichts beschönigt wird, dürfte die eine Szene, in der Love gegen die Patriots alles andere als gut aussah, in der Analyse besondere Beachtung finden. Gleich beim ersten Ballbesitz der Gastgeber kam es beim Snap zu einem Missverständnis zwischen Center Josh Myers und dem hinter ihm stehenden Love.
Love mit Missverständnis beim Snap
Weil Myers geglaubt hatte, einer der Patriots-Spieler wäre ins Offside gesprungen, führte er den Snap frühzeitig aus. Love war zu diesem Zeitpunkt aber mitnichten für die Aufnahme des Balls bereit, dieser flog an ihm vorbei und New England eroberte den Fumble an der 18-Yard-Linie. Touchdown im darauffolgenden Ballbesitz inbegriffen.
Love dürfte den außergewöhnlich wirkenden Moment als Warnung verstehen und auch Coach LaFleur bleibt auf dem Boden. "Man ist nur so gut wie sein letztes Spiel, das wissen wir alle, und es gibt noch viel zu tun."
Beim Blick auf die Fortschritte seines Spielmachers, die laut Quarterback Coach Clements übrigens vor allem in der Fußarbeit, im Rhythmus und in der rechtzeitigen Ballabgabe liegen, dürfte LaFleur vor dem Saisonstart aber nicht bange werden.