Kommentar
Houston Texans beweisen eindrucksvoll, wie ein Rebuild funktioniert - ein Kommentar
- Aktualisiert: 08.01.2024
- 08:56 Uhr
- Christian Stüwe
Mit cleveren Draft-Entscheidungen haben die Houston Texans ein hoffnungsvolles Team aufgebaut, das in absehbarer Zeit sogar ein Super-Bowl-Contender sein könnte. Das ist vor allem ein Verdienst von General Manager Nick Caserio. Ein Kommentar.
Man kann Head Coach DeMeco Ryans, General Manager Nick Caserio und der ganzen Franchise dazu nur gratulieren, denn in den letzten Jahren sah die Lage in Houston ziemlich düster oder sogar hoffnungslos aus.
Nachdem die letzte Playoff-Teilnahme mit einer dramatischen Niederlage gegen die späteren Super-Bowl-Sieger Kansas City in der Divisional Round endete, wurde die Mannschaft durch Bill O’Brien, Head Coach und General Manager in Personalunion, mit zweifelhaften Trades komplett entkernt.
Jadeveon Clowney, Laremy Tunsil, Kenny Stills und Superstar-Receiver DeAndre Hopkins wurden ziehen gelassen. Nach O’Briens folgerichtiger Entlassung trat der neue General Manager Nick Caserio am 7. Januar 2021 seinen Job an und stand vor einem Scherbenhaufen.
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Watson-Trade brachte hohe Draft-Picks ein
Auch Caserio hatte zunächst schwierige und unpopuläre Entscheidungen zu treffen. J.J. Watt ging nach Arizona und Will Fuller nach Miami. Der wegen sexueller Belästigung angeklagte Quarterback DeShaun Watson war eigentlich nur noch auf dem Papier Teil des Teams und wurde im März 2022 an die Cleveland Browns abgegeben.
Es ist also nicht übertrieben zu sagen, dass Caserio ein von Grund auf neues Team aufbauen musste. Was zunächst nicht sonderlich gut zu klappen schien. Unter dem neuen GM beendeten die Texans die ersten beiden Spielzeiten mit schwachen Bilanzen von 4-13 und 3-1-13. Da Caserio mit David Culley und Lovie Smith zwei Head Coaches entließ, geriet er auch selbst in die Kritik.
Was der GM allerdings in der Hinterhand hatte, waren jede Menge hoher Draft-Picks, die teilweise aus dem Watson-Trade mit den Cleveland Browns stammten. Und diese setzte er sehr clever ein, um ein vielversprechendes Team aufzubauen.
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Stroud und Anderson können eine Ära prägen
Das Gesicht der neuen Mannschaft ist natürlich C.J. Stroud, der im Draft 2023 an zweiter Position verpflichtet wurde. Der Rookie spielt eine überragende Saison und wird der Franchise-Quarterback für die kommenden Jahren sein.
Dass die Texans direkt nach der Verpflichtung von Stroud mit den Arizona Cardinals Picks tauschten, um an Position drei Defensive End Will Anderson Jr. zu verpflichten, war ein echter Coup. Innerhalb von Minuten drafteten Caserio und die Texans somit Eckpfeiler für die Offensive und Defensive, die in Houston eine Ära prägen können.
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Um das Duo herum scharen sich weitere hoffnungsvolle, clever gedraftete Spieler wie Nico Collins, Tank Dell, Derek Stingley, Jalen Pitre, Christian Harris oder Dameon Pierce.
Und mit Head Coach Ryans hat Caserio nun offensichtlich auch den richtigen Mann gefunden, um das junge Texans-Team weiterzuentwickeln.
Öffnet sich ein Super-Bowl-Fenster für die Texans?
Dass die Houston Texans bereits in der ersten Saison mit Stroud in die Playoffs einzogen, ist ein Erfolg, von dem andere Teams im Rebuild wie beispielsweise die New England Patriots nur träumen können.
Und wer weiß, vielleicht öffnet sich in den kommenden zwei, drei Jahren sogar ein Super Bowl-Fenster für die Texans. Schließlich steht Caserio im Draft 2024 noch ein zusätzlicher Erstrunden-Pick aus dem Watson-Trade zur Verfügung, um das Team weiter zu verbessern.
Dazu dürften Stroud, Anderson Jr. und die anderen jungen Spieler in der Offseason die nächsten Schritte in ihrer Entwicklung nehmen.
Mit diesen Aussichten scheint in Texas nach Jahren der Erfolglosigkeit derzeit nichts mehr unmöglich zu sein.