Ultimatum für Star-Running-back
Indianapolis Colts und Jonathan Taylor: Das ist kein guter Stil, Herr Irsay! Ein Kommentar
- Aktualisiert: 01.08.2023
- 11:29 Uhr
- Max Bruns
Bei den Indianapolis Colts kracht es. Dabei zeigt vor allem eine Person ihr wahres Gesicht. Ein Kommentar.
Von Max Bruns
Jim Irsay ist bekanntermaßen kein Kind von Traurigkeit.
"Wenn ich heute Abend sterbe und Jonathan Taylor die Liga verlässt, wird uns niemand vermissen. Die NFL geht weiter. Es spielt keine Rolle, wer kommt und wer geht“, sagte der Owner der Indianapolis Colts zuletzt in Bezug auf seinen Star-Running-Back, der entweder mehr Geld samt Langzeitvertrag bei den Colts oder einen Trade erzwingen möchte.
Was Irsay damit zeigen wollte, ist klar: Er wird Taylors Forderungen nicht nachgehen. Das ist auch sein gutes Recht. Aber was die Colts-Verantwortlichen um Irsay nun vorzuhaben scheinen, ist ein Schlag unterhalb der Gürtellinie – auch im knallharten Business der NFL.
Berichten zufolge wollen die Colts den Star-Running-Back vor der kommenden Saison auf die Non-Football Injury List (NFI) setzen. Eine Trotzreaktion seitens der Franchise! Schließlich wird die Überlegung durch vermeintliche Rückenprobleme bei Taylor begründet – dieser aber dementierte bereits, dass er sich jemals mit Rückenschmerzen herumgeplagt habe.
Das Wichtigste in Kürze
Für Taylor würde ein Placement auf die NFI nicht nur bedeuten, dass er 2023 nicht spielt, sondern auch kein Geld bekommt. Zudem würde sein ursprünglich bis nach der Saison laufender Rookie-Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert werden. Taylor wäre also wiederum in einer schlechten Verhandlungsposition für einen Langzeitvertrag.
Irsays trauriges Signal an Taylor
Es ist ein trauriges Signal Irsays, ein Ultimatum. Entweder du spielst unter unseren Bedingungen für die Colts – oder gar nicht.
Dass er überhaupt so weit geht und riskiert, seinen Top-Running-Back die komplette Saison nicht spielen zu lassen überrascht auch im Hinblick auf die Personalie Andrew Luck.
Externer Inhalt
Wo ist die Dankbarkeit?
Als dieser 2018 plötzlich seine Karriere beendete, haben die Colts dem Quarterback rund 25 Millionen Dollar überlassen, obwohl die Franchise den Betrag eigentlich zurückbekommen hätte.
Wo ist die Dankbarkeit von damals gegenüber gestandenen Spielern geblieben?
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Irsay wie ein kleiner Junge
Zugegeben: Mit seinen Forderungen von kolportierten 16 Millionen Dollar Gehalt im Jahr trägt Taylor sicherlich auch eine Teilschuld an der ganzen Situation.
Zumal er sich einen denkbar schlechten Zeitpunkt ausgewählt hat, um als Running Back überhaupt solche Forderungen zu stellen.
Aber Irsay zeigt mit seiner Trotzreaktion keinen guten Stil und wirkt wie der Junge auf dem Bolzplatz, der als einziger den Ball dabeihatte und nach Hause gegangen ist, wenn es mal nicht so lief.
Damals waren es die anderen Kinder, die darunter litten. Heute ist es Taylor und womöglich das gesamte Team.