Kansas City Chiefs: Offensive Coordinator Matt Nagy ist das Hauptproblem der Offense
Aktualisiert: 29.12.2023
15:34 Uhr
Kai Esser
Die Kansas City Chiefs stecken in einer Krise. Während die Defense auf einem hohen Niveau spielt, kann die Offense das nicht von sich behaupten. Schuld daran sind nicht nur die Receiver, sondern vor allem Offensive Coordinator Matt Nagy.
Es gab schon viele "Schuldige" für die schlechten Saisonleistungen der Kansas City Chiefs in 2023.
Im Auftaktspiel der Saison 2023 ließ Wide Receiver Kadarius Toney einen perfekten Pass von Patrick Mahomes durch die Hände flutschen, der in einem Pick Six und der 20:21-Niederlage gegen die Detroit Lions mündete. Später gab es eine laute Ansage von Mahomes an der Seitenlinie.
Gegen die Green Bay Packers etwa übersah das Schiedsrichter-Team eine klare Pass-Interference-Strafe. Am Ende siegten die Packers mit 27:19 gegen den aktuellen Champion.
Die Liste könnte noch länger so weiter gehen. Zugegeben: Es läuft auch nicht gerade viel für die Chiefs zusammen. Der wahre, wenn auch weniger offensichtliche Grund für die schwache Performance der Chiefs in dieser Spielzeit steht an der Seitenlinie: Offensive Coordinator Matt Nagy.
Nagy ist in dieser Saison neuer Koordinator der Chiefs - wobei das nur halb richtig ist. Bereits bis 2017 war er in Missouri für die Offense verantwortlich. Dazwischen trug Eric Bieniemy die Verantwortung für die Einheit um Patrick Mahomes.
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Nagy bringt Chicago-Probleme mit nach Kansas City
Und das ist wörtlich zu verstehen. 2018, als Bieniemy anfing, wurde auch Mahomes zum Starter befördert. Seitdem sind die Chiefs stets eine der besten Offenses der Liga und Mahomes gewann neben zwei MVP-Auszeichnungen auch zwei Super Bowls, in einem weiteren stand er. Es ist somit, auch wenn Mahomes bereits 2017 gedraftet wurde und damit im Kader stand, Nagys erste Spielzeit mit dem Superstar.
Die Zahlen im Vergleich zur Vorsaison sind frappierend. In diesem Jahr ist die Chiefs Offense auf Platz elf was Punkte pro Spiel angeht, mit 22,2 Punkten im Schnitt. Gleichauf mit den Packers und nur knapp vor den New Orleans Saints. Das alleine ist Kontext genug. In der finalen Saison von Bieniemy waren die Chiefs die beste Offense mit genau sieben Punkten im Schnitt mehr, also einem ganzen Touchdown plus Extrapunkt!
Die nächste alarmierende Zahl ist die sogenannte Red-Zone-Effizienz. Bei wie viel Prozent der Drives, die die gegnerische 20-Yard-Linie erreichen, kommt ein Touchdown dabei heraus? Die Chiefs belegen Rang 14 der NFL mit 56 Prozent. Und 2022? Man ahnt es bereits: Geteilter Platz eins mit 71 Prozent (beide Werte gerundet, Stand nach Woche 16 2023).
Probleme in der Redzone, Wide Receiver, die sich nicht freilaufen beziehungsweise Spielzüge, die diese Receiver nicht öffnen - all das dürfte Fans der Chicago Bears bekannt vorkommen. Dort war Matt Nagy von 2018 bis 2021 Head Coach. Gerade in seinem letzten Jahr war die Offense in keinem guten Zustand. Auch damals war die fehlende Red Zone Efficiency ein Thema.
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Zustand der Offense beeinflusst Reid und Mahomes
Freilich, es liegt nicht alles an der Personalie Nagy, aber es ist die Wurzel der Probleme. Jeder Quarterback braucht Vertrauen in seine Passempfänger - und die hat Mahomes schlichtweg nicht. Wie auch? Gefühlt hat alleine Toney schon drei Spiele eigenhändig verloren. Doch auch Justyn Ross und selbst Travis Kelce lassen unerklärlich Bälle fallen oder schaffen es nicht, frei zu werden.
NFL Power Ranking vor dem Draft 2025 Der NFL Draft 2025 steht kurz bevor. Mit anderen Worten: Höchste Zeit, einen Blick auf die Machtverhältnisse in der NFL zu werfen. Bühne frei für das neue Power Ranking von ran.
Platz 32: Tennessee Titans Stand heute halten die Tennessee Titans die rote Laterne im Power Ranking. In der Free Agency war es relativ ruhig um die Mannen aus Nashville - alle Hoffnungen ruhen nun auf dem Nummer-1-Pick. Mit Dan Moore und Kevin Zeitler wurde die Offensive Line sinnvoll verstärkt - um einen Quarterback im Draft zu holen, der die Offensive wiederbeleben könnte. Bis dahin müssen sich die Titans mit dem letzten Platz begnügen.
Platz 31: New York Giants Die Giants haben bei der Quarterback-Suche auf Erfahrung gesetzt. Russell Wilson und Jameis Winston bilden das Nummer-1-und-Backup-Duo. Allzu viel Angst versprühen die beiden bei den gegnerischen Verteidigungen allerdings auch nicht mehr. Immerhin: Mit Jevon Holland schnappte sich "Big Blue" den besten Safety der Free Agency. Alle wichtigen Verpflichtungen der Free Agency: hier
Platz 30: Cleveland Browns Kaum ein Vertrag hat die Entwicklung eines Teams derart ins Stocken gebracht wie der von Browns-Quarterback Deshaun Watson. Nicht zuletzt wegen seines üppigen Gehalts mussten die Browns über die letzten Jahre einen Aderlass eines ursprünglich talentierten Teams hinnehmen. Immerhin konnte Myles Garrett mit viel Geld zum Bleiben überzeugt werden.
Platz 29: New Orleans Saints Jetzt fällt auch noch Derek Carr lange aus - wie werden die Saints im Draft reagieren? New Orleans' Kader altert Jahr für Jahr und wird nicht günstiger. In der Offensive ruhen die Hoffnungen jetzt ausschließlich auf Alvin Kamara. Die Defensive verfügt mit Spielern wie Cam Jordan, Tyrann Mathieu oder Demario Davis über viel Qualität und Erfahrung - wird aber eben auch immer älter.
Platz 28: Jacksonville Jaguars Die Jacksonville Jaguars haben in der Free Agency einige Spieler geholt. Warum sie trotzdem nur auf Platz 28 sind? Wirkliches Star-Potenzial bringt keiner der Neuen mit. Wide Receiver Dyami Brown ist noch der größte Name. Mit Offensive Lineman Brandon Scherff und Wide Receiver Christian Kirk verloren die "Jax" aber auch zwei langjährige Starter.
Platz 27: New York Jets Nicht, dass die New York Jets mit Quarterback Aaron Rodgers sonderlich erfolgreich waren. Aber ob sie es mit Justin Fields werden, ist auch sehr zweifelhaft. Umso länger ist allerdings die Liste der Abgänge, nicht nur in dieser Free Agency, sondern auch in den ein, zwei Jahren zuvor. Der einst dominanten Defensive fehlen mittlerweile einige Puzzlestücke.
Platz 26: Las Vegas Raiders Alleine mit der Anstellung von Pete Carroll als Head Coach steigen die Las Vegas Raiders im Power Ranking. Geno Smith macht das Team im Vergleich zu Gardner Minshew auch sicher nicht schlechter. Und in der Offense steht mit Brock Bowers ein All Pro. Aber was ist mit der Defense? Tre'von Moehrig, Nate Hobbs, Robert Spillane – sie alle sind gegangen.
Platz 25: Atlanta Falcons Wenige Teams waren in der Free Agency so zögerlich wie die Atlanta Falcons – zumindest anfangs. Grady Jarrett wurde entlassen, dafür kam Leonard Floyd. Aber ob Floyd noch der Alte sein kann? Das ist offen. Mit Drew Dalman verloren sie zudem den ersten Center von Quarterback Michael Penix. Ist das ein Drama? Nein. Wären die Falcons mit Dalman im Kader noch höher? Ja.
Platz 24: Carolina Panthers Die Panthers deuteten in den letzten Spielen der regulären Saison eine richtige Richtung an. In der Free Agency wurde die Defensive punktuell verstärkt - allerdings erhielten sie von Milton Williams eine Absage, der schon verpflichtet schien. In der Offensive mangelt es auch noch ein wenig an Unterschiedsspielern. Vielleicht finden sie ja den ein oder anderen Star im Draft.
Platz 23: Indianapolis Colts Dass die Colts zu Beginn der Saison 2025 eine Quarterback-Competition haben würden, hätten nach dem Draft 2023 wohl nicht allzu viele gedacht. Aber: Anthony Richardson duelliert sich mit Daniel Jones um den Starter-Platz, Konkurrenz belebt das Geschäft. Mit Charvarius Ward und Cam Bynum kamen zudem zwei gute Defensive Backs.
Platz 22: New England Patriots Die Patriots hatten einen Plan, stopften Löcher des Kaders sinnvoll: Cornerback Carlton Davis, Linebacker Robert Spillane, Defensive End Milton Williams, Pass Rusher Harold Landry, Center Garrett Bradbury. Nachdem in erster Linie die Defense gestärkt wurde, geht es nun darum, Quarterback Drake Maye im Draft kompetente Unterstützung zu holen.
Platz 21: Dallas Cowboys General Manager und Besitzer Jerry Jones von den Dallas Cowboys ist nicht gerade bekannt dafür, viel Geld in der Free Agency auszugeben. Das ist auch 2025 nicht passiert. Eher sind die Cowboys abgerutscht: DeMarcus Lawrence, Zack Martin, Jourdan Lewis, sie alle verließen die Franchise. Immerhin wurde der Running-Back-Raum neu durchmischt.
Platz 20: San Francisco 49ers Wohl bei keiner Fanbase in der NFL sind so viele Tränen geflossen wie bei den San Francisco 49ers in dieser Free Agency. Deebo Samuel, Jaylon Moore, Aaron Banks, Talanoa Hufanga, Charvarius Ward, Dre Greenlaw, Javon Hargrave – die Liste der Verluste ist ewig lang. Die 49ers brauchen einen verdammt guten Draft, um wieder ein Contender zu sein.
Platz 19: Miami Dolphins Auch die Miami Dolphins bereiten aktuell mehr Sorge als Vorfreude. Vor allem Verluste in der Offensive Line und der Secondary werden die Fins womöglich hart treffen. Zudem soll Jaelen Ramsey noch abgegeben werden. Dagegen sind die größten verpflichteten Namen Wide Receiver Nick Westbrook-Ikhine und Guard James Daniels. Im Draft müssen die richtigen Talente gezogen werden.
Platz 18: Seattle Seahawks Einiges hat sich bei den Seattle Seahawks verändert. Für DK Metcalf kam Cooper Kupp, für Geno Smith kam Sam Darnold, dazu wurde Franchise-Legende Tyler Lockett die Tür gezeigt. Das birgt durchaus ein Risiko, da die Hawks sich erst in einer neuen Offense finden müssen. Allerdings sparen sie dadurch auch eine Menge Geld – was auf lange Sicht sicher nicht schadet.
Platz 17: Arizona Cardinals Im Gegensatz zu den anderen Teams in der Division ist bei den Arizona Cardinals herzlich wenig passiert. Aber das musste es auch gar nicht. Arizona war 2024 auf einem guten Weg. Super Bowl-Champ Josh Sweat macht den Pass Rush der Cards nicht schlechter.
Platz 16: Pittsburgh Steelers Die Pittsburgh Steelers sind ein großes Fragezeichen, wenn man ehrlich ist. DK Metcalf war ein Blockbuster Trade, aber kann er sich benehmen? Kann George Pickens sich endlich benehmen? Wer wirft ihnen überhaupt den Ball zu? Finden die Steelers keinen QB - vielleicht im Draft? -, geht's steil bergab. Zwischen 5-12 und 12-5 ist bei den Steelers aktuell gefühlt alles drin.
Platz 15: Chicago Bears Wohl kein Team hat sich so sehr verstärkt wie die Chicago Bears. Vor allem die Problemzone Offensive Line wurde angegangen. Jonah Jackson, Joe Thuney und Drew Dalman sind drei hervorragende Linemen für das Zentrum. Aber: Bereits letzte Saison wurden die Bears in der Offseason in den Himmel gelobt. Und die Defensive Line wirft auch noch Fragen auf ... Gewinner und Verlierer der Free Agency: hier
Platz 14: Cincinnati Bengals Scheinbar wollen die Bengals Rekorde aufstellen: Für die meisten erzielten und die meisten zugelassenen Punkte. Beinahe vollständig investierten die Bengals in ihre Offense. Ja’Marr Chase, Tee Higgins, Mike Gesicki – alleine die drei kosten im Gesamtvolumen fast 300 Millionen Dollar. Und die Defense, die letzte Saison schon eine Drehtür war, bekam keine Verstärkung. Stattdessen gibt es auch noch Ärger mit dem besten Verteidiger Trey Hendrickson.
Platz 13: Houston Texans Der wichtigste Name der Free Agency der Houston Texans ist C.J. Gardner-Johnson. Der Defensive Back kommt als frisch gebackener Super-Bowl-Champion nach Houston. Ansonsten wurden mehrheitlich Rollenspieler geholt. Kleine Sorgen macht aber der Trade von Laremy Tunsil. Die O-Line der Texans hat eh schon keine Bäume ausgerissen, und dann traden sie den besten O-Liner weg.
Platz 12: Los Angeles Chargers Die Los Angeles Chargers mussten gar nicht so viel machen, um weit vorne im Ranking zu stehen. Die Rückholaktionen von Denzel Perryman und Khalil Mack in der Defense waren wichtig, Mike Williams kehrt ebenfalls als wichtige Anspielstation zurück. Zudem verstärkt Mekhi Becton die Offensive Line sinnvoll. Fehlt eigentlich nur noch ein Nummer-eins-Receiver, aber dafür gibt es ja den Draft.
Platz 11: Los Angeles Rams Der Nachbar aus Los Angeles steht aber vor den Chargers. Die Rams verloren zwar Cooper Kupp, holten dafür aber Davante Adams. Und das, ohne dafür Aaron Rodgers dazuzubekommen, chapeau! Mit Alaric Jackson behielten die Rams zudem einen wichtigen Baustein der Offensive Line. In wahrscheinlich Matthew Staffords letztem Jahr wird ein neuer Anlauf gewagt.
Platz 10: Denver Broncos Es hat bei den Denver Broncos beileibe nicht viel gefehlt in der letzten Saison. Rookie Bo Nix wird sich weiterentwickeln und hat mit Tight End Evan Engram eine zuverlässige Anspielstation bekommen. Auch die vorher schon starke Defense bekam mit Dre Greenlaw und Talanoa Hufanga zwei gute Additionen. Im Draft können die Broncos mehr nach Qualität wählen, nicht nach Bedarf.
Platz 9: Green Bay Packers Viel haben die Green Bay Packers nicht getan, um ihr Team in der Free Agency zu verstärken. Aaron Banks in der Offensive Line, der fast 20 Millionen Dollar jährlich verdient, ist noch der größte Name. Auch Cornerback Nate Hobbs ist eine wichtige und sinnvolle Verstärkung. Aber den Packers fehlt weiterhin das gewisse Etwas in der Offense, um ganz oben anzuklopfen.
Platz 8: Tampa Bay Buccaneers Es war höchste Priorität für die Tampa Bay Buccaneers, ihre beiden besten Wide Receiver zu halten. Sowohl Mike Evans als auch Chris Godwin bleiben in Florida, die Free Agency ist damit jetzt schon ein Erfolg. Pass Rusher Haason Reddick ist auf der anderen Seite des Balls ein potentiell wichtiger Faktor. Mit den Buccaneers ist, Stand jetzt, zu rechnen.
Platz 7: Minnesota Vikings Eigentlich haben die Vikings alles, um erneut oben mitzuspielen. Will Fries und Ryan Kelly verstärken die O-Line, Jonathan Allen und Javon Hargrave die Defensive Line. Was noch fehlt ist die Gewissheit eines Top-Quarterbacks. J.J. McCarthy verpasste sein ganzes Rookie-Jahr komplett. Die Vikings setzen auf ihn, aber seine Leistungsfähigkeit ist ein großes Fragezeichen.
Platz 6: Detroit Lions Vergleichsweise ruhig verlief es in Detroit. Einzig D.J. Reed unterschrieb einen hoch dotierten Vertrag, er soll die Secondary stärken. Ansonsten hielten die Lions den Kader weitestgehend zusammen, sicherten sich an der ein oder anderen Stelle Spieler für mehr Tiefe.
Platz 5: Washington Commanders Die Commanders zückten das Sparbuch in der Free Agency, wickelten mehrere Trades und großzügige Deals ab. Tackle Laremy Tunsil und Wide Receiver Deebo Samuel sind potenzielle Unterschiedsspieler für die Offensive, in der Defensive wurde an vielen Stellen mit mehreren Neuzugänge geschraubt. Es liegen turbulente - aber gute - Wochen hinter den Commanders.
Platz 4: Kansas City Chiefs Die Chiefs konzentrierten sich auf einige wenige Moves. Einzig Jaylen Moore wurde mit einem Haufen Geld überschüttet. Er soll der Left Tackle der Zukunft sein. Gleichzeitig trennten sich die Wege von Guard Joe Thuney und Kansas City.
Platz 3: Buffalo Bills Die Bills verlängerten mit einigen Startern die Arbeitspapiere und krempelten in der Free Agency die Defensive Line um. Allerdings fingen sich sowohl Larry Ogunjobi als auch Michael Hoecht Sperren über die ersten sechs Spiele ein. Und auch die dritte neue Personalie ist mit Vorsicht zu genießen und einer wichtigen Frage: Kann Joey Bosa zu alter Stärke zurückfinden?
Platz 2: Baltimore Ravens Die Ravens waren bemüht, einen Großteil des erfolgreichen Kaders aus der letzten Saison zusammenzuhalten. Neuzugang DeAndre Hopkins ist sicherlich nicht mehr in der Blüte seiner Karriere, vielleicht kann er aber in einigen Spielen noch eine wichtige Rolle einnehmen.
Platz 1: Philadelphia Eagles Die Eagles mussten einige Abgänge hinnehmen, die in den vergangenen Jahren wichtige Rollen gespielt haben. Besonders die Defensive verlor einige Stützen. ABER: Die Eagles waren und sind vorbereitet. Zahlreiche junge Spieler scharren bereits mit den Hufen, um die Abgänge zu kompensieren. Der Super-Bowl-Sieger ist auf dem Papier noch immer das stärkste Team.
Einzig Rookie Rashee Rice ist halbwegs verlässlich. Doch auch er fing gegen die Las Vegas Raiders im vergangenen Spiel nur sechs der zwölf Pässe, die in seine Richtung geworfen wurden. Das fehlende Vertrauen manifestiert sich nicht nur in ungewöhnlich schlechten Würfen des Quarterbacks, sondern auch in der Spielweise.
Gegen die Raiders lief er gerade gegen Ende beinahe panisch hinter der Line of Scrimmage herum. Am erschlagendsten war ein Ball, der wahrscheinlich weggeworfen werden sollte und stattdessen von Raiders-Safety Trevon Moehrig intercepted worden wäre, hätte die Spitze des Balles nicht den Boden berührt. Schieres Glück also für den 28-Jährigen.
Auch Head Coach Andy Reid wird durch den Zustand der Offense "beeinflusst". Beim Stand von 7:3 für die Chiefs sagte der Playcaller einen Trickspielzug an der eigenen Goal Line an, der komplett in die Hose ging und in einem Touchdown für die Raiders endete. Das letzte bisschen Selbstvertrauen in die eigene Offense dürfte damit erloschen sein.
"Wir müssen nur alle Fehler beheben, dann können wir jeden schlagen", sagte Mahomes nach der sechsten Saisonniederlage. Ja, wenn die Carolina Panthers auch alle Probleme beheben, dann sind sie auch ein Top-Team. Ungünstig nur, wenn die Probleme so tief liegen, dass sie nicht so einfach zu reparieren sind. Auch nicht mit einer etwaigen Nagy-Entlassung so spät in der Saison.
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Mahomes wurde vom Front Office alleine gelassen
Überhaupt ist Mahomes der Leidtragende seiner Franchise. Denn der Posterboy der NFL bekam und bekommt noch immer schlichtweg keine Hilfe.
Anstatt in den Wide-Receiver-Raum zu investieren, dachte man sich in Missouri wohl "Mahomes ist so gut, das kriegen wir auch ohne Top-Receiver hin". Da auch noch die beiden Tackle-Positionen Jawaan Taylor und Donovan Smith wohl ein Griff ins Klo waren, holt der 28-Jährige wahrscheinlich noch das Maximum aus den Umständen heraus.
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Russell Wilson: So teuer würde sein Abschied die Denver Broncos zu stehen kommen
Russell Wilson vor dem Aus in Denver Es ist ein Paukenschlag, der allerdings nicht ganz unerwartet kam. Die Denver Broncos haben sich entschieden, Russell Wilson für die verbleibenden Spiele dieser Saison auf die Bank zu setzen. Dies geschieht wohl vor dem Hintergrund, dass dem Quarterback für die Saison 2025 37 Millionen Dollar zustehen würden, wenn er am 17. März 2024 noch im Kader des Teams ist.
Stichtag: 17. März Sollte sich Wilson bis dahin verletzen, könnten die Broncos ihn nicht entlassen und müssten aufgrund einer Verletzungsgarantie die Summe zahlen. Offensichtlich haben sich die Verantwortlichen um Head Coach Sean Payton und die neue Owner-Gruppe aber dazu entschieden, die kurze Ära Wilson in Denver zu beenden und einen Neuanfang zu starten. Aber wie teuer wird das? ran hat sich die Zahlen angeschaut.
Wilson unterschrieb einen Mega-Vertrag Am 1. September 2022 unterschrieb Wilson bei den Broncos einen Fünfjahresvertrag mit einem Volumen von insgesamt rund 242,6 Millionen Dollar. Dieser Vertrag beinhaltet einen Signing Bonus von 50 Millionen Dollar und 161 Millionen Dollar garantiert. In der kommenden Saison würde der 35-Jährige 39 Millionen Dollar verdienen. Außerdem besitzt er in seinem Vertrag die angesprochene Verletzungsgarantie für die Saison 2025 über 37 Millionen Dollar.
Wilson wird in Watte gepackt Und das ist sehr wahrscheinlich der springende Punkt, weshalb Jarrett Stidham Wilson in den letzten Spielen der Saison ersetzen wird, obwohl die Broncos noch eine kleine Chance auf die Playoff haben. Sollte Wilson einen Gesundheitscheck nach der Saison nicht bestehen, werden die 37 Millionen Dollar für 2025 auf jeden Fall fällig. Deshalb übernimmt nun Stidham und Wilson wird in Watte gepackt.
Eine Entlassung vor dem 17. März wäre teuer Garantiertes Geld kassiert Wilson nämlich nur bis 2024. Allerdings macht es wahrscheinlich dennoch keinen Sinn für die Broncos, den mit so großen Hoffnung verpflichteten Signal Caller vor dem 17. März zu entlassen...
Dead Cap von 85 Millionen Dollar Denn dies würde laut "Sportrac" einen Dead Cap von 85 Millionen Dollar für die Saison 2024 bedeuten, wovon 39 Millionen Dollar garantiert für Wilson sind. Da Denver 2024 vermutlich ohnehin mindestens 18 Millionen über dem Cap liegen wird, wäre eine Entlassung direkt nach dem Ende der aktuellen Saison also keine gute Idee.
Entlassung nach dem 1. Juni würde mehr Sinn machen Wahrscheinlicher ist es deshalb, dass die Broncos den Spielmacher nach dem 1. Juni entlassen, was bedeuten würde, dass sich das "Dead Money" auf zwei Spielzeiten aufteilt. In diesem Fall müsste die Franchise den Spielmacher für 2024 bezahlen, was einem Dead Cap von 35,4 Millionen Dollar entsprechen würde. Für 2025 würde ein "Dead Cap Hit" von 49,6 Millionen Dollar anfallen.
Eine Entlassung würde viel Geld in der Zukunft sparen Die Entlassung von Wilson käme Denver also zunächst mal extrem teuer zu stehen. Für die Zukunft, für den offensichtlich angestrebten Neustart, würde die Franchise aber viel Geld sparen. Schließlich läuft Wilsons Vertrag bis 2028, also bis zu seinem 40. Geburtstag. Mit einem Cap Hit von 58.4 Millionen Dollar in 2026, 53.4 Millionen Dollar in 2027 und 54.4 Millionen Dollar in 2028. Eine Menge Geld also, das frei werden würde.
Ist ein Trade eine Option? Eine andere Möglichkeit wäre es, Wilson zu traden. Da der Quarterback zuletzt gute Leistungen zeigte, könnte es durchaus einen Markt für ihn geben. Allerdings würde ein Trade vor dem 1. Juni direkt mit 32,6 Millionen Dollar gegen das Cap der Broncos für 2024 zählen. Ein Trade nach dem 1. Juni könnte den Broncos helfen, 17 Millionen Dollar einzusparen, was die vermutlich günstigste Variante wäre, sich von dem Quarterback zu trennen. Allerdings müsste sich dann im Sommer ein Abnehmer finden.
Derek Carr erging es so wie Wilson jetzt Ähnlich wie Wilson jetzt erging es Derek Carr in der vergangenen Saison bei den Las Vegas Raiders, Carr hatte ebenfalls eine Verletzungsgarantie in seinem Vertrag. Die Raiders setzten ihn zum Ende der Saison 2022 auf die Bank, um zu verhindern, dass die Garantie greifen könnte. Mittlerweile spielt Carr bei den New Orleans Saints. Dass Russell Wilson kommende Saison noch bei den Denver Broncos sein wird, ist ebenfalls höchst unwahrscheinlich.
Kritik muss an General Manager Brett Veach gehen, der diesen Kader für gut genug hielt. Einen Nummer-eins-Receiver wie DeAndre Hopkins, der offenkundig auf dem Markt war, lehnte er ab.
Aber auch im ultimativen Teamsport American Football kann man als wahrscheinlich talentiertester Quarterback der Liga nicht buchstäblich alles alleine regeln.
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Chiefs-Defense hält das Team in der Saison
Apropos nicht alles alleine: Dass Kansas City in dieser Saison überhaupt noch zum Kreis der Favoriten gehört, liegt vor allem an der hervorragenden Defense. War die Einheit von Koordinator Steve Spagnuolo in den Anfangsjahren von Mahomes eher die Schwachstelle, schleift sie ihren Konterpart mittlerweile durch die meisten Spiele.
Gegen die Raiders ließen sie nach dem ersten Viertel keinen einzigen angekommenen Pass (!) zu, zusätzlich zu den nur sechs Punkten. Denn 14 der 20 Raiders-Zähler besorgte die Chiefs-Offense höchst selbst. Trotzdem verloren sie das Spiel.
Die Statistiken sprechen für sich. Die Chiefs sind die zweitbeste Defense nach Punkten, die zweitbeste nach Yards insgesamt und die zweitbeste gegen den Pass.
Wenn die Chiefs also weit kommen, dann dank ihrer Defense. Oder, weil Patrick Mahomes mal wieder den Superman gespielt hat. An einem qualitativ guten Koordinator oder Kader kann es jedenfalls nicht liegen.