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New England Patriots: Bill Belichick angezählt - so mies läuft es in Foxborough
Aktualisiert: 10.11.2023
11:12 Uhr
Heiko Oldörp
Sie waren das Nonplusultra der NFL, mittlerweile sind die New England Patriots AFC-Schlusslicht. Das Team ist schlecht, die Stimmung auch - und Bill Belichick wirkt angeschlagen. Ein Ortsbesuch.
Aus Boston berichtet Heiko Oldörp
Vielleicht hatte Charles Barkley damals ja tatsächlich Recht gehabt. Der ehemalige Basketballstar stand am 11. Januar 2014 in der Umkleide der New England Patriots und wollte dringend etwas los werden. Die Patriots hatten wenige Minuten vorher mühelos ihr Playoff-Heimspiel der Divisional Round 43:22 gegen die Indianapolis Colts gewonnen und zum dritten Mal nacheinander das AFC Championship Game erreicht.
Doch "Sir" Charles ging es in diesem Moment weniger um die Partie, sondern um etwas Grundsätzliches. "Die Patriots haben die Chance, jedes Jahr zu gewinnen. Und es stört mich, dass ihr das alle nicht zu schätzen wisst", betonte er.
Barkley sprach zwar in diesem Moment zu den Medien, doch er wusste natürlich, dass die seine Meinung hinaustragen würden, zu den Patriots-Fans.
Und die, so Barkley, würden es "für selbstverständlich halten", dass ihre Franchise jedes Jahr um den Titel mitspiele. Und dann verabschiedete er sich mit einem Satz, der wie eine Drohung oder auch Warnung klang. "Lasst mich euch eines sagen: Wenn Bill Belichick geht und wenn Tom Brady geht, wird euer Team echt beschissen sein."
Brady ist bekanntlich seit 2020 weg, Belichick hingegen noch da. Die Betonung liegt auf "noch". Denn seine Patriots sind genau das geworden, was Barkley damals prognostiziert hatte. Das einstige Flaggschiff der Liga, das Nonplusultra der NFL, ist abgestürzt - bis auf den 16. und letzten Platz der AFC.
Und so kommt heute zwar immer noch der NFL-Rekordchampion (Pittsburgh hat ebenfalls sechs Super Bowl-Siege, Anm. d. Red.) nach Frankfurt, vor allem aber eines der aktuell schlechtesten Teams. Ein Team, das von seiner glorreichen Vergangenheit zehrt - und dessen Gegenwart so miserabel aussieht, wie seit dem Herbst 2000 nicht mehr.
Damals, in der ersten Saison unter Belichick, hatten die Patriots nach neun Spielen ebenfalls eine Bilanz von 2:7 - und nach zehn Partien gar eine von 2:8. Aber das Sonntag-Spiel gegen Indianapolis (Colts at Patriots ab 15:30 Uhr im ran-Liveticker) kommt ja erst noch.
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Patriots-Fans über Absturz enttäuscht
Die Enttäuschung über diesen Absturz ist in und um Boston riesig, teilweise sogar schon in Wut und Verzweiflung umgeschlagen. Fans buhten die Mannschaft am Sonntag nach der 17:20-Heimniederlage gegen die Washington Commanders aus - und hielten sich in den vergangenen Tagen auch nicht im lokalen Sportradio zurück. Die Partie war insgeheim als Wendepunkt angedach gewesen. Ein Sieg gegen Washington, ein weiterer Erfolg in Frankfurt gegen die Colts - und dann mit einer 4:6-Bilanz in die Bye Week gehen.
Doch nun ist die Saison bereits nach neun Partien verloren. "Was man von den Spielern hört, die Körpersprache, die sie insgesamt auf dem Feld zeigen, all das bringt mich zur Frage, wie sehr die Mannschaft noch an sich glaubt?", sagte Ted Johnson nach der Niederlage gegen Washington beim TV-Sender "NBC Sports Boston".
Johnson spielte als Linebacker zehn Jahre für die Patriots, gewann mit New England 2002, 2004 und 2005 den Super Bowl. Er kennt Belichick und dessen Methoden, hat immer noch gute Kontakte zum Team und ist überzeugt, dass es demnächst noch unruhiger wird. "Ich denke, es werden mehr und mehr Stories an die Öffentlichkeit geraten, wie verärgert die Spieler sind und dass sie Bill Belichick mehr als je zuvor hinterfragen."
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New England Patriots: Kritik an Bill Belichick wird mehr
Das Patriots-Gelände hatte immer den Spitznamen "Fort Foxborough", denn nichts von dem, was drinnen passierte oder geschah, drang nach außen. Jetzt hingegen sind die Wände durchlässig geworden. So war zu hören, dass die Abwehr sauer auf Quarterback Mac Jones wegen dessen ständiger Interceptions sein soll. Es kam zudem heraus, dass die Cornerbacks J.C. Jackson und Jack Jones am Sonnabend die Ausgangssperre im Teamhotel missachtet hatten.
NFL Draft 2023: Die Noten aller Team-Picks zur Saison-Halbzeit
NFL Draft 2023: Die Noten aller Team-Picks zur Saison-Halbzeit Es ist Halbzeit in der aktuellen NFL-Saison. Zeit für einen Rückblick. Wir schauen uns die erste Draft-Runde des Jahres nochmal an und verteilen Schul-Noten. Die Note 1 ist ein perfekter Pick, während die Note 6 eine Katastrophe ist. ran bewertet die Erstrundenpicks nach NFL Week 9.
1. Carolina Panthers - Bryce Young (Quarterback - Alabama) Schwierig. Die Panthers haben viel aufgegeben, um den ersten Pick im Draft landen zu dürfen. Aktuell braucht Young noch Zeit, um sich zu akklimatisieren. Vielleicht auch zu viel Zeit. Da Stroud und Richardson mehr überzeugten, ist er bislang nur der drittbeste Rookie-QB. Draft-Note: 4
2. Houston Texans - C.J. Stroud (Quarterback - Ohio State) Stroud bricht Rekorde, war lange Zeit ohne Interception und das alles bei einem Team, welches in den vergangenen Jahren eher im unteren Drittel der NFL stand. Für viele ist er sogar ein MVP-Anwärter. Goldenes Händchen der Texaner. Draft-Note: 1
3. Houston Texans - Will Anderson (Defensive End - Alabama) Auch Anderson war ein starker Pick. Er ist auf Anhieb der beste Defense-Spieler des Teams. Er spielt konstant gut, aber noch nicht konstant herausragend. Sollte er den Trend bewahren, wird aus unser Note 2 noch eine 1. Draft-Note: 2
4. Indianapolis Colts - Anthony Richardson (Quarterback - Florida) Richardson erlitt eine bittere Schulterverletzung in Week 5 und damit verbunden war das vorzeitige Saisonende. Aber Richardson zeigte in Ansätzen, dass er diese Franchise führen kann. Und das braucht sie auch. Da wir nur fünf Wochen bewerten können, bekommt er eine Note Abzug. Draft-Note: 3
5. Seattle Seahawks - Devon Witherspoon (Cornerback - Illinois) Der CB wird von den Seahawks auch oft als dritter Linebacker gegen den Lauf des Gegners genutzt. Witherspoon wird von Woche zu Woche besser und ist ein wichtiger Mann für die Defense. Draft-Note: 2
6. Arizona Cardinals - Paris Johnson Jr. (Offensive Tackle - Ohio State) Als erster O-Liner im Draft ausgewählt, sind die Erwartungen an ihn natürlich hoch. Aber im schwächsten Team der Liga tut er sich auch schwer. Der Pick hat sich noch nicht ausgezahlt. Draft-Note: 4
7. Las Vegas Raiders - Tyree Wilson (Defensive End - Texas Tech) Wilson kann noch nicht das Potenzial abrufen, welches er bei Texas Tech offenbarte. In vielen Spielen unsichtbar und ohne Impact. Der chaotische Saisonbeginn der Raiders hat dabei nicht geholfen. Auch wenn er da seine beste Zeit hatte. Draft-Note: 5
8. Atlanta Falcons - Bijan Robinson (Running Back - Texas) In manchen Spielen der herausragende Mann und dann wieder mit niedrigen Werten im Box Score zu finden. Die Stimmen werden lauter, dass dies öfters am Playcalling der Falcons liege, als am talentierten RB. Wir müssen aber trotzdem auch diesen Faktor in der Bewertung einfließen lassen. Daher gibt es gerade so noch die ... Draft-Note: 2
9. Philadelphia Eagles - Jalen Carter (Defensive Tackle - Georgia) Ein kleiner Steal, obwohl es den meisten klar war, dass Carter ein starker Spieler ist. Seine Probleme abseits des Feldes ließen den DT im Draft fallen. Zum Glück der Eagles. Denn dort performt er tadellos. Draft-Note: 1
10. Chicago Bears - Darnell Wright (Offensive Tackle - Tennessee) Auch wenn Bears-Quarterbacks diese Saison meistens eine schwere Zeit haben, ist das nicht die Schuld des jungen Wright. Der OT spielt eine solide Rookie-Saison. Ist aber vielleicht keinen Top-10-Pick wert gewesen. Zumindest bis jetzt. Draft-Note: 3
11. Tennessee Titans - Peter Skoronski (Offensive Tackle - Northwestern) Der OT hat noch keine Bäume ausgerissen. Im letzten Spiel der Titans gegen die Steelers wurde er wie seine O-Line-Kollegen komplett auseinander genommen. Skoronski muss den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. Draft-Note: 4
12. Detroit Lions - Jahmyr Gibbs (Running Back - Alabama) Auch tricky zu bewerten. Gibbs spielt - wenn er denn ran darf - gut bis sehr gut. Aber die Lions nutzen ihn eher als Back-Up von David Montgomery und setzen ihn viel zu selten ein. Dafür ist ein Pick an 12 viel zu hoch. Als Montgomery fehlte, lieferte Gibbs ab. Das sollte den Lions zu denken geben. Draft-Note: 3
13. Green Bay Packers - Lukas Van Ness (Defensive End - Iowa) Van Ness bringt den Packers sehr viel ein, was ihnen fehlt. Körperliche Stärke gekoppelt mit Entschlossenheit. Ein guter Pick an 13. Draft-Note: 2
14. Pittsburgh Steelers - Broderick Jones (Offensive Tackle - Georgia) Der bisher beste O-Liner des Drafts. Normalerweise kommt er bei den Steelers als Left Tackle zum Zuge, musste zuletzt aber auch als Right Tackle ran und überzeugte. Er ist da, wo er gebraucht wird und spielt dabei einen guten Part. Draft-Note: 2
15. New York Jets - Will McDonald IV (Defensive End - Iowa State) Zu Saisonbeginn noch unscheinbar und teils verletzt, aber umso länger die Saison andauert, desto besser findet er sich ein. Im Verhältnis zu der Draft-Position aber noch nicht seines Picks würdig. Da muss deutlich mehr kommen, in einer guten Jets-Defense. Mit viel Wohlwollen eine ... Draft-Note: 4
16. Washington Commanders - Emmanuel Forbes (Cornerback - Mississippi State) Wie soll man ihn bewerten? Sehr schwacher Saisonstart, dann solide Perfomances und schließlich gegen die Patriots ein monstergutes Spiel, das für viele einem Breakout Game gleichkam. Dabei erlaubte er nur zwei Catches. Der Trend ist sein Freund. Wir vergeben die ... Draft-Note: 3
17. New England Patriots - Christian Gonzalez (Cornerback - Oregon) Er war der beste Spieler der Patriots. Und hat sich dann schwer verletzt. Seit Week 4 müssen die Patriots auf ihn verzichten, aber Gonzalez ist ein Mann für die Zukunft und an 17 ein Steal. Wir geben in diesen schweren Zeiten für Pats-Fans die ... Draft-Note: 1
18. Detroit Lions - Jack Campbell (Linebacker - Iowa) Die Lions sorgten für überraschte Gesichter, als Campbell an 18 erwählt wurde. Bisher konnte der Linebacker dieses Vertrauen nicht rechtfertigen. Draft-Note: 4
19. Tampa Bay Buccaneers - Calijah Kancey (Defensive Tackle - Pittsburgh) Typisches Rookie-Verhalten. In den ersten Wochen brauchte er Eingewöhnungszeit, aber seit Week 6 gehört Kancey zu den besten Pass-Rushern. Draft-Note: 3
20. Seattle Seahawks - Jaxon Smith-Njigba (Wide Receiver - Ohio State) Die Erwartungen der Fans waren hoch, doch eine Verletzung zu Saisonbeginn schaltete den Receiver zunächst aus. Und es dauerte, bis er ansatzweise zündete. Teils hat man das Gefühl, die Seahawks nutzen Smith-Njigbas Potenzial noch nicht gut genug oder eben QB Geno Smith struggled. Potenzial ist erkennbar Draft-Note: 3
- Miami Dolphins - Draft-Pick aberkannt - Da den Dolphins dieser Pick aberkannt wurde, geht es jetzt mit Pick 21 weiter, obwohl es eigentlich der 22. wäre. Draft-Note: Nicht teilgenommen
21. Los Angeles Chargers - Quentin Johnston (Wide Receiver - TCU) Hinter Keenan Allen und Mike Williams hatte der Rookie von der TCU zunächst wenig zu melden. Nach der Kreuzbandverletzung von Williams bekommt er nun mehr und mehr zu tun. Aber 128 Receiving Yards bislang sind deutlich zu wenig. Zu mal die Chargers andere Baustellen hatten. Draft-Note: 5
22. Baltimore Ravens - Zay Flowers (Wide Receiver - Boston College) Flowers ist voll in die Offensive der Ravens integriert und bekommt meistens sogar die meisten Receiving Snaps. Natürlich bleibt Tight End Mark Andrews die Lieblings-Anspielstation von Quarterback Lamar Jackson, aber Flowers kommt mehr als zum Beispiel Odell Beckham Jr. zur Geltung. Draft-Note: 2
23. Minnesota Vikings - Jordan Addison (Wide Receiver - USC) Der vielleicht beste Receiver der ersten Runde bislang (ja, wir begrenzen uns wegen Puka Nacua darauf). Justin Jefferson fiel verletzt aus und Addison ersetzte ihn so gut wie möglich. Ein toller Spieler! Draft-Note: 2
24. New York Giants - Deonte Banks (Cornerback - Maryland) Banks hat Probleme - wie die gesamte Giants-Truppe. In 1-gegen-1-Duellen wie zuletzt gegen Davante Adams sieht der Cornerback ganz alt aus. Und das mit Anfang 20. Draft-Note: 5
25. Buffalo Bills - Dalton Kincaid (Tight End - Utah) Fester Bestandteil der Bills-Offense! Unter den Top 6 Tight Ends der Liga in Sachen Receptions und Yards. Der Pick verdient fast eine Note besser! Draft-Note: 2
26. Dallas Cowboys - Mazi Smith (Defensive Tackle - Michigan) Da haben sich wohl alle mehr erhofft. Smith geht in der starken Cowboys-Defense unter und kann sich noch nicht wirklich beweisen. Draft-Note: 5
27. Jacksonville Jaguars - Anton Harrison (Offensive Tackle - Oklahoma) Mal gute Spiele, mal schwache Spiele. Harrison fehlt es an Konstanz. Draft-Note: 4
28. Cincinnati Bengals - Myles Murphy (Defensive End - Clemson) Murphy wartet auf mehr Einsatzzeiten, aber muss sich noch gedulden. Er ist noch kein erstrundenpickwürdiger NFL-Spieler, braucht aber mehr Vertrauen in sein Spiel. Draft-Note: 4
29. New Orleans Saints - Bryan Bresee (Defensive Tackle - Clemson) Auch hier ist sehr viel Achterbahn dabei. Bresee fügt sich gut in das Team ein, muss aber auch konstanter werden. Er hatte schon Spiele ohne einen einzigen QB-Pressure. Draft-Note: 4
30. Philadelphia Eagles - Nolan Smith (Defensive End - Georgia) Auch hier waren die Erwartungen höher und viele fragten sich, warum Smith so tief im Draft fiel. Aber im Spiel gegen die Cowboys durfte der Rookie im vierten Viertel gar nicht mehr ran, da die Eagles auf andere vertrauten. Das sagt viel aus. Draft-Note: 4
Kansas City Chiefs - Felix Anudike-Uzomah (Defensive End - Kansas State) In ein bis zwei Spielen konnte der DE zeigen, dass er eine Menge Wucht mitbringen kann. Aber in den letzten Spielen - vor allem im Deutschland-Spiel gegen die Dolphins - war er nahezu unsichtbar. Wir haben Gnade. Noch. Draft-Note: 4
Im Mittelpunkt der Kritik steht - wer hätte das jemals gedacht - Bill Belichick. Und die Frage muss mittlerweile erlaubt sein, ob die Patriots vielleicht gerade deshalb jetzt so schlecht geworden sind, weil eben Brady fehlt, aber Belichick immer noch da ist? Denn die Bilanz von Trainer Belichick ist fatal, der von Manager Belichick zusammengestellte Kader nicht konkurrenzfähig.
Gegen Washington zeigten die Patriots eine abermals unterirdische Leistung. Wide Receiver Tyquan Thornton war nicht im Stande, eine einfache Route zu laufen, die Special Teams kassierten etliche Strafen, die Defense erlaubte Washingtons jungem Quarterback Sam Howell im zweiten Viertel bei 3rd & 23 tatsächlich einen 24 Yard-Lauf - und somit ein neues First Down. Und Mac Jones brachte nur 54,5 Prozent seiner Würfe bei einem Mitspieler an.
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New England Patriots: Plätze im Stadion bleiben leer
"Die können gegen schlechte Teams daheim nicht mehr gewinnen. Es ist unglaublich", meinte der frühere Patriots-Quarterback Scott Zolak, der seit Jahren die Spiele für "98,5 - The Sports Hub" kommentiert. Die Patriots sind seit dem Abgang von Tom Brady schon kein großartiges Team mehr gewesen. Doch mittlerweile sind sie nicht einmal mehr ein gutes Team. Denn mittlerweile gewinnt selbst Washington in Foxborough.
Die Folgen der Talfahrt sind nicht nur in der Tabelle sichtbar, sondern auch im Stadion. Gegen die Commanders blieben erstmals tausende Plätze leer. Das Spiel galt zwar offiziell als ausverkauft - aber die Karteninhaber hatten schlichtweg keine Lust auf ihr Team. Und das, obwohl es ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch war und das Thermometer 16 Grad Celsius anzeigte.
Belichick wirkt zunehmend ratlos, angeschlagen und wird angezählt. "Die Patriots-Niederlage sieht aus wie das Ende für Bill Belichick", schrieb der "Boston Globe". Im Boulevard-Blatt "Boston Herald" war davon zu lesen, dass "nur ein veränderter Bill Belichick seinen Job behalten" könne.
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Bill Belichick bei den Patriots: Ende einer Ära?
Derartige Töne sind völlig neu im Patriots-Kosmos. "In Bill we trust", lautete stets das Mantra von Fans und vielen Teilen der Fachpresse - trotz der oft knorrigen, kalten und unnahbaren Art der Trainers. Denn egal wie verwegen dessen Methoden und Auftritte auch gewesen sein mögen, am Ende hatte er meistens Recht - und vor allem Erfolg.
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NFL: Die Gehälter der Backup-Quarterbacks im Überblick
46 verschiedene Quarterbacks haben diese Saison bereits als Starter ein NFL-Team aufs Feld geführt. Höchste Zeit, auf die Gehälter der etatmäßigen Backups zu blicken. Wichtig: Quarterbacks, die aktuell verletzt sind und eigentlich Starter wären, fallen nicht in die Backup-Kategorie. Als Gehalt wird das durchschnittliche Jahresgehalt angegeben. (Stand: 09.11.2023)
Platz 32: New York Giants Nach der Verletzung von Daniel Jones leitet der eigentliche Backup Tommy DeVito die Offensive der Giants. Dafür erhält er 750.000 US-Dollar. Der verletzte Tyrod Taylor bekommt 5,5 Millionen US-Dollar.
Platz 29: Chicago Bears Für den verletzten Justin Fields übernahm Rookie Tyson Bagent. Der Undrafted Free Agent verdient pro Jahr 906.667 US-Dollar. Ein echter Schnapper für den etatmäßigen Backup.
Platz 28: Cleveland Browns Nach seiner Verletzung ist Deshaun Watson zurück am Ruder. Doch bereits zwei Quarterbacks lenkten das Schiff in seiner Abwesenheit. P.J. Walker (1.010.000 US-Dollar) und Rookie Dorian Thompson-Robinson (1.045.568 US-Dollar) sind die Backups.
Platz 26: Arizona Cardinals Mit der Rückkehr von Kyler Murray rutscht Clayton Tune zurück in die Backup-Rolle. Der Rookie verdient 1.046.656 US-Dollar im Jahr.
Platz 25: Los Angeles Rams Die Los Angeles Rams haben Carson Wentz als Backup für den angeschlagenen Matthew Stafford verpflichtet. Beim Team von Head Coach Sean McVay bekommt Wentz 1,165 Millionen US-Dollar.
Platz 24: Buffalo Bills Über etwas mehr Geld darf sich Kyle Allen freuen. Der Routinier, der in der Hackordnung hinter Josh Allen steht, verdient 1.232.500 US Dollar.
Platz 23: Houston Texans Bisher mussten die Backups der Houston Texans nicht viel leisten, Rookie-Quarterback C.J. Stroud beflügelt aktuell die NFL. Davis Mills (1.304.383 US-Dollar) oder Case Keenum (3.125.000 US-Dollar) könnte im Notfall einspringen.
Platz 21: Atlanta Falcons Vor wenigen Wochen tauschten die Falcons den Quarterback aus. Taylor Heinicke, der über zwei Jahre 14 Millionen US-Dollar erhält, übernimmt für Desmond Ridder. Der letztjährige Drittrunden-Pick bekommt jährlich 1.340.740 US-Dollar.
Platz 20: Tampa Bay Buccaneers 1.383.834 US-Dollar zahlen die Buccaneers für die Backup-Dienste von Kyle Trask. John Wolford erhält 1,01 Millionen US-Dollar.
Platz 19: Los Angeles Chargers Seit 2019 steht Easton Stick bei den Chargers unter Vertrag. Der Backup von Justin Herbert verdient 1,8 Millionen US-Dollar.
Platz 18: Minnesota Vikings Etwas unübersichtlicher wird es bei den Minnesota Vikings. Nach der Verletzung von Kirk Cousins hat Josh Dobbs die Starter-Rolle inne. Sein aktueller Vertrag, den er bei den Cleveland Browns unterschrieb, spült ihm zwei Millionen US-Dollar in die Kassen. 500.000 US-Dollar davon zahlen die Browns, 666.670 die Cardinals und 833.330 die Vikings.
Platz 17: Jacksonville Jaguars Trevor Lawrence ist bei den Jaguars der unangefochtene Starter. Sein Backup, C.J. Beathard, erhält 2,25 Millionen US-Dollar.
Platz 16: Dallas Cowboys Seit einigen Jahren ist Cooper Rush der Backup von Dak Prescott. In seinem aktuellen Arbeitspapier erhält er 2,5 Millionen US-Dollar pro Jahr. Auch Trey Lance steht im Kader der Cowboys. Der ehemalige Erstrunden-Pick bekommt 8.526.319 US-Dollar pro Saison, allerdings fällt ein Großteil der kumulierten Summe auf die San Francisco 49ers. Für die aktuelle Spielzeit zahlen ihm die Cowboys lediglich 940.000 US-Dollar.
Platz 15: Baltimore Ravens Bisher musste Tyler Huntley noch kaum eingreifen. Der Backup von Lamar Jackson, der letztes Jahr in den Pro Bowl gewählt wurde, erhält 2.627.000 US-Dollar für seine Dienste.
Platz 14: Detroit Lions Teddy Bridgewater verdient bei den Detroit Lions drei Millionen US-Dollar. Hendon Hooker (1.429.755 US-Dollar) und Nate Sudfeld (1,6 Millionen US-Dollar) stehen ebenfalls unter Vertrag, sind aber aktuell nicht im aktiven Kader.
Platz 13: Indianapolis Colts Seit der Verletzung von Anthony Richardson muss Gardner Minshew (3,5 Millionen US-Dollar) die Colts-Offensive dirigieren. Als Backup führen die Colts Sam Ehlinger (902.677 US-Dollar).
Platz 11: Miami Dolphins In der vergangenen Offseason statteten die Miami Dolphins den Routinier Mike White mit einem Vertrag aus, der ihm vier Millionen US-Dollar pro Jahr bezahlt. Skylar Thompson erhält 935.554 US-Dollar.
Platz 9: San Francisco 49ers Etwas mehr wird bei den San Francisco 49ers gezahlt. Zwar verdient Starter Brock Purdy lediglich 934.252 US-Dollar, Backup Sam Darnold steckt sich aber 4,5 Millionen US-Dollar ein.
Platz 8: Carolina Panthers Der erfahrene Andy Dalton lässt sich lukrativ entlohnen. Für seinen Job als Backup und Mentor für den jungen Bryce Young bezahlen ihm die Panthers fünf Millionen US-Dollar.
Platz 7: Denver Broncos Ebenfalls fünf Millionen US-Dollar lassen sich die Denver Broncos die Dienste von Jarrett Stidham kosten. Der Backup von Russell Wilson musste bisher noch nicht häufig eingreifen.
Platz 6: Philadelphia Eagles Routinier Marcus Mariota bekommt von den Philadelphia Eagles fünf Millionen US-Dollar. Der ehemalige Erstrunden-Pick ist der Backup von Jalen Hurts.
Platz 5: Pittsburgh Steelers Bei den Steelers verdient der Backup mehr als der Starter! Jährlich überweist das Team von Head Coach Mike Tomin 5.625.000 US-Dollar an Mitchell Trubisky. Damit verdient er knapp zwei Millionen mehr als Starter Kenny Pickett.
Platz 2: Las Vegas Raiders Die Las Vegas Raiders lass sich ihre Backups ordentlich was kosten. Jimmy Garoppolo, der seinen Starter-Platz an Aidan O'Connell (1.087.345 US-Dollar) verloren hat, bekommt pro Saison 24,25 Millionen US-Dollar. Brian Hoyer bekommt 2,25 Millionen US-Dollar.
Platz 1: Tennessee Titans Teuer wird es aktuell für die Tennessee Titans auf der Backup-Position. Ryan Tannehill hat seinen Starter-Posten an Will Levis verloren. Er verdient pro Jahr 29,5 Millionen US-Dollar. Malik Willis bekommt 1.290.025 US-Dollar.
Doch mittlerweile ist dieses grenzenlose Vertrauen in Belichick nicht nur geschwunden, sondern bei vielen auch gänzlich verschwunden. Seine Art des Coachings und der Teamführung ist überholt, nicht mehr zeitgemäß. Seine Mannschaft funktioniert nicht, kassiert Strafen, macht Fehler, die all den fein getunten Belichick-Teams der Vergangenheit nicht, oder nur selten, passiert wären.
Die Medien geben sich nicht mehr mit seinen kurzen, pampigen, nichtssagenden Antworten zufrieden. Sie haken nach, auch zwei- oder dreimal, wenn er am Thema vorbeiredet. Die Pressekonferenzen entwickeln sich für den 71-Jährigen immer mehr zu einer Art Wurzelbehandlung.
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New England Patriots: Playoffs nicht mehr in Reichweite
Zurück zu Charles Barkley. "99 Prozent der Teams aus anderen Städten, nicht nur im American Football, taugen nichts und haben keine Chance, etwas zu gewinnen", hatte er am 11. Januar 2014 in New Englands Umkleide gesagt. Was er an jenem Tag nicht wusste: die Patriots würden auch in den darauffolgenden fünf Jahren das AFC Championship Game erreichen, vier Mal sogar den Super Bowl und drei Endspiele gewinnen, zuletzt 2019.
Mittlerweile gehört die Franchise jedoch nicht mehr zu dem einen Prozent, das um den Titel spielt, sondern ist bei den 99 Prozent angekommen. Bei den Verlierern. Oder um es mit Barkley zu sagen: diese New England Patriots taugen nichts und haben keine Chance, etwas zu gewinnen. Selbst die Playoffs, einst eine Selbstverständlichkeit, sind derzeit so weit weg, wie Foxborough von Frankfurt.