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New York Giants: Defensive Coordinator Wink Martindale vor brisantem Wiedersehen
- Aktualisiert: 16.10.2022
- 08:40 Uhr
- ran.de / Franziska Wendler
Jahrelang hat Wink Martindale als Defensive Coordinator die Baltimore Ravens trainiert. Nach seiner Entlassung hat er die Defensive der New York Giants auf Vordermann gebracht. Nun trifft er erstmals auf sein Ex-Team.
München - Dieses Lob war den New York Giants sogar einen eigenen Artikel auf der Team-Homepage wert.
Am Dienstag äußerte sich Quarterback-Superstar Aaron Rodgers in der Show von Pat McAfee lobend über Don "Wink" Martindale - seines Zeichens Defensive Coordinator bei dem Team aus dem Big Apple.
"Ich habe großen Respekt vor Wink", sagte der viermalige NFL-MVP nach der 22:27-Pleite gegen die Giants in London. "Ich denke, er ist ein fantastischer Trainer. Sie haben einen guten Plan und sie haben wirklich gute Spieler. Dazu sind sie aggressiv, sie greifen dich an. Sie üben Druck auf dich aus – von allen Seiten. Sie werfen einem eine Menge entgegen", so der Packers-Spielmacher weiter.
Die Defense der Giants ist eine DER Überraschungen der bisherigen NFL-Saison. Sie hat die neuntwenigsten Punkte aller NFL-Teams zugelassen (durchschnittlich 18,6 Punkte pro Spiel), bei den erlaubten Yards pro Spiel rangiert die Mannschaft derweil auf Rang zwölf. Vor allem in der Passverteidigung performt die Giants-Defense beachtlich und steht ligaweit auf Rang acht.
Giants-Defense große Überraschung
Hauptverantwortlich dafür ist Defensive Coordinator Wink Martindale. Der 59-Jährige coacht bereits in seinem 18. Jahr in der NFL und ist neu in der Mega-Metropole. Zehn Jahre lang hatte er zuvor dem Coaching Staff der Baltimore Ravens angehört, die vergangenen vier Spielzeiten sogar als Defensive Coordinator.
Dann, nach der vergangenen Saison, folgte die für viele Beobachter überraschende Entlassung. Am Sonntagabend trifft Martindale nun erstmals wieder auf seinen langjährigen Arbeitgeber. Negative Gedanken in Richtung der Ravens hegt er dabei eigenen Angaben zufolge nicht.
"Ich glaube immer, dass man dort, wo man ist, auch sein sollte. John (Harbaugh, Head Coach der Ravens, Anm.d.Red.) und ich haben uns schon lange vor der Bekanntgabe meiner Entlassung darüber unterhalten, wo wir sein wollen und was wir tun wollen", erklärte er die Hintergründe in einer Presserunde vor dem Aufeinandertreffen.
Und weiter: "Ich wusste, dass es in der NFL viel Bewegung geben würde, und es hat mir neue Energie gegeben, an einen neuen Ort zu gehen und zu versuchen, dort wieder etwas aufzubauen. John und ich sind eine Familie, insofern war bei dieser Trennung nichts Negatives. Es war einfach an der Zeit. Und wenn ich sage, es war an der Zeit, dann war es das für uns beide."
Martindale trifft erstmals auf die Ravens
Inzwischen ist der Defensivspezialist an seiner neuen Wirkungsstätte angekommen. Und wie! Noch in der vergangenen Saison gehörten die Giants zu den schlechtesten Teams der Liga. Nach fünf Spieltagen steht 2022 dagegen eine bärenstarke Bilanz von 4:1. In der überraschend starken NFC East reicht das aktuell zwar "nur" zu Platz drei, an den starken Vorstellungen ändert dies jedoch nichts.
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In seinem neuen Umfeld hat sich Martindale zwar neu motivieren können, neu erfunden hat er sich deshalb aber noch lange nicht. So verwendet er immer noch das gleiche blitzfreudige Playbook. Laut "Next Gen Stats" haben die Giants bei 40 Prozent der Dropbacks geblitzt, nur die Detroit Lions taten dies noch häufiger.
Und so weiß auch sein langjähriger Schützling Lamar Jackson, was auf ihn am Sonntag zukommt. Auf der Website der Ravens erklärte der Quarterback, dass er sich auf eine wahre Druckwelle vorbereitet. "Coach 'Wink' ist bekannt für exotische Blitze und er macht einfach sein Ding. Ich habe viel von ihm gelernt und bin seit meiner Rookie-Saison im Training immer wieder gegen seine Defense angetreten. Die Jungs machen einen großartigen Job bei allen Arten von Blitzen", erklärte der Quarterback.
Giants schätzen ihren Defensive Coordinator
Dass sie mit ihrem neuen Defensive Coordinator das große Los gezogen zu haben scheinen, das haben auch einige Giants-Spieler bereits zum Ausdruck gebracht.
"Wir hatten immer die Jungs, um eine wirklich gute Verteidigung zu spielen", sagte beispielsweise Safety Xavier McKinney: "Aber Wink bringt eine aggressivere Mentalität mit, was uns hilft, denn das war es, was wir in erster Linie tun wollten. Es ist nicht so, dass er uns eine Identität gegeben hätte. Manchmal hat das Schema aber einfach nicht zu den Spielern gepasst." Unter Coach Martindale scheint dies deutlich besser zu laufen.
Der 59-Jährige nimmt sich auch nach fast zwei Jahrzehnten in der NFL noch immer den Spruch des inzwischen verstorbenen früheren Assistenztrainers Clarence Brooks zu Herzen: "Im Spiel ging es immer nur um die Spieler und es wird immer nur um die Spieler gehen."
Am Sonntag sollen dies auch seine einst so geliebten Baltimore Ravens zu spüren bekommen, wenn sie um 19 Uhr deutscher Zeit zum Gastspiel im New Yorker MetLife Stadium antreten.
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