Furiose free agency addressiert Schwachstellen
NFL: Chicago Bears rüsten auf - jetzt hat Caleb Williams keine Ausreden mehr - ein Kommentar
- Aktualisiert: 13.03.2025
- 08:15 Uhr
- Raman Rooprail
Die Chicago Bears reagieren auf die erste enttäuschende Saison von Hoffnungsträger Caleb Williams und drehen die Franchise mit starken Deals einmal komplett auf links. Jetzt muss auch der junge Quarterback liefern - ein Kommentar.
von Raman Rooprail
68 Sacks. 68!
Es war der dritthöchste Wert der NFL-Geschichte - richtig gelesen, Caleb Williams und seine Offensive Line legten in der vergangenen Saison eine historisch schlechte Bilanz auf.
Dementsprechend schnell war die Anfangs-Euphorie um den Nummer-1-Pick des vergangenen Drafts verflogen - nicht wenige Experten attestierten den Chicago Bears mit Williams, Running Back D'Andre Swift und dem Receiving-Corps um Keenan Allen, D.J. Moore und Rome Odunze eine Top-10-Offense.
Doch bei dieser Rechnung wurde die O-Line komplett ignoriert.
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Das soll in dieser Form nicht noch einmal passieren - dafür haben die Bears in einer bisher furiosen Offseason gesorgt.
Mit Joe Thuney und Jonah Jackson kommen zwei gestandene Guards per Trade in die "Windy City", mit Drew Dalman sicherte sich Chicago den begehrtesten Center auf dem Free-Agent-Markt.
In nur wenigen Tagen hat General Manager Ryan Poles die Offensive Line von der Achillesferse zu einer vermeintlichen Einheit geformt.
Und auch in der Defense waren die Bears aktiv, mit Star-Defensive-Tackle Grady Jarrett und Daye Odeyingbo verstärken zwei gestandene Routiniers den Pass Rush.
Es ist eine klare Philosophie erkennbar, Chicago legt unter dem neuen Head Coach Ben Johnson den Fokus auf die beiden Lines. Diese sollen dem Team die nötige Stabilität verleihen, die den Bears 2024 noch komplett gefehlt hat.
Mithilfe von drei frühen Picks (Nummer 10, 39 und 41) kann GM Poles im Draft seinem Team den letzten Feinschliff verleihen, um 2025 endlich wieder angreifen zu können.
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Caleb Williams: Es steht und fällt mit dem Quarterback
Doch wird das wirklich so einfach? Letztlich hängen die meisten Faktoren nach wie vor von Williams ab. Denn zur Wahrheit der Vorsaison gehört auch, dass der 23-Jährige viele Sacks selbst verursachte, in dem er reihenweise den Ball zu lange festhielt, obwohl Receiver sich teilweise lange freigelaufen hatten - der Youngster traute oft seinen eigenen Reads nicht.
Sein schier unbegrenztes Potenzial, das ihm im Draft-Prozess bescheinigt wurde, war während der gesamten Saison nur in wenigen Augenblicken erkennbar. Jeder konnte dabei zusehen, wie das Selbstbewusstsein von Spiel zu Spiel und Sack zu Sack schwand.
Es war allerdings nicht alles schlecht, was Williams zeigte. Gerade seine risikoarmen Entscheidungen machen Hoffnung. Der Quarterback kam lediglich auf sechs Interceptions - für einen Rookie, der im Grunde genommen ständig unter Beschuss stand, ein starker Wert. Ab dem siebten Spieltag warf er sogar nur noch einmal das Spielgerät zum Gegner.
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Caleb Williams muss sich steigern
Nichtsdestotrotz muss sich Williams 2025 erheblich steigern, will er den Vorschusslorbeeren des Draft-Prozesses gerecht werden. Die vergangene Spielzeit kann man ihm noch unter mehreren Gesichtspunkten verzeihen: Williams stand unter Rookie-Welpenschutz, seine O-Line war eine der schlechtesten der Liga und mit Matt Eberflus hatte er einen defensiv-orientierten Head Coach, der nach zwölf Spielen seinen Hut nehmen musste.
Die Voraussetzungen sind nächste Saison andere, mit Johnson hat man ein offensives Mastermind als Head Coach verpflichtet und auch die Probleme der O-Line sind Geschichte. Auf dem Papier wurden Williams alle Steine aus dem Weg geräumt.
Jetzt gilt es, das eigene Talent auf das Feld zu bringen - der Hoffnungsträger muss jetzt liefern!