American Football
NFL Draft 2025: Shedeur Sanders auch nach Runde 4 nicht gepickt - Schlag ins Gesicht zur rechten Zeit - ein Kommentar
- Aktualisiert: 26.04.2025
- 20:07 Uhr
- Max Bruns
Es war ein Schlag ins Gesicht für Shedeur Sanders. Das Quarterback-Talent wurde im Draft 2025 in den ersten vier Runden nicht ausgewählt. Diese Tatsache sollte ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Ein Kommentar.
von Max Bruns
Hochmut kommt vor dem Fall. Das wird spätestens seit Beginn des NFL Drafts 2025 auch Shedeur Sanders wissen.
Das wohl polarisierendste College-Talent des diesjährigen wurde von keinem Team in den ersten vier Runden gepickt.
Dabei ist es keineswegs so, als käme es überraschend, dass Sanders nicht an den absoluten Top-Positionen ausgewählt wurde. In den letzten Tagen vor dem Draft zeichnete sich ein Szenario, in dem die erste Runde ohne den College Superstar stattfinden würde, immer mehr ab.
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Sanders selbst hatte dies aber nicht wahrhaben wollen und sich darauf vorbereitet, dass sein Name in der Nacht auf Freitag von Commissioner Roger Goodell vorgelesen wird, daraus wurde aber nichts. Auch am Samstag nicht.
Mit einer selbst für seine Verhältnisse großen Diamanten-Kette mit der Aufschrift "Legendary" um den Hals - dem Namen seiner eigenen Marke - veranstaltete der Quarterback eine Draft-Party in Texas bei der Familie, um seinen Pick zu feiern.
Das Wichtigste in Kürze
Mittlerweile ist Sonntag und der 23-Jährige steht weiterhin mit leeren Händen. Schon nach Runde eins hatte er vor seinen Freunden und Familie erklärt:
"Das haben wir alle nicht so erwartet!" Am Samstagabend schob er via "X" nach, Gott "für alles" dankbar zu sein.
Shedeur Sanders: Ein großes Prospect - mehr aber noch nicht
Man sollte Selbstbewusstsein nie mit Überheblichkeit verwechseln. Doch gerade bei Sanders fällt dies oft schwer. Er posiert mit protzigen Autos im Netz, verhält sich in Interviews regelmäßig drüber und wirkt wie ein Selbstdarsteller.
Sanders' fragliche Einstellung war im Vorfeld des Drafts schon einigen Scouts negativ aufgefallen.
Dass er am Ende seiner Draft-Party keine "Sieger-Rede" halten durfte, wird ihm noch zugutekommen. Denn Sanders wird es zurecht in die NFL schaffen, wenn auch nicht in den ersten drei Draft-Runden, wie mittlerweile feststeht.
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Dort sollte er dabei jedoch ein anderes Gesicht zeigen als auf dem College. Die Draft-Enttäuschung hat ihn hoffentlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Er ist ein großes Prospect - mehr aber auch nicht. Noch nicht. Dass er gute Veranlagungen hat, steht außer Frage. Fakt ist aber: Schon einige Quarterbacks seines Jahrgangs wurden vor ihm gepickt.
Shedeur Sanders: Humble statt legendary ist angesagt
"Es wurde nur mehr Öl ins Feuer gegossen", kommentierte Sanders seine Nicht-Nominierung in Runde eins. "Wir alle wissen, dass dies unter keinen Umständen hätte passieren dürfen. Morgen ist der Tag. Wir wissen, dass wir größere Dinge vorhaben."
Das Ego scheint offensichtlich angekratzt, wohl umso mehr, nachdem er auch in den Runden zwei und drei nicht gedraftet wurde. Doch klar ist auch: Die Enttäuschung ist nachvollziehbar. Beendet hat Sanders seine Rede mit einem ersten Anzeichen darauf, dass er den Charaktertest womöglich schon in Teilen bestanden hat: "Wir werden trotzdem glücklich sein."
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Und dann fügte er noch das Wort hinzu, das er scheinbar für sich vereinnahmt hat: "Legendary."
Doch anstatt immer wieder dieses "legendär" zu predigen, könnte Sanders in der Zwischenzeit auch hin und wieder den Song "Humble" von Kendrick Lamar anhören und sich an diesem Begriff der Bescheidenheit ein Beispiel nehmen.
Es ist der Charaktertest zur genau richtigen Zeit.