American Football
NFL: Drei Franchises am Ende - Running Backs nehmen Rache an Ex-Teams
- Veröffentlicht: 26.11.2024
- 18:14 Uhr
- Mike Stiefelhagen
Running Backs kämpfen um ihre Wertigkeit innerhalb der NFL. Abgesehen von der finanziellen Diskussion spielen aktuell drei Beispiele groß auf, an denen sich Argumente finden lassen.
Running Backs? Gibt es doch zur Genüge!
Eine nicht verifizierte Umfrage würde bestimmt ergeben, dass den meisten angehenden Football-Kids dazu geraten wird, eine andere Position als die des Running Backs auszuführen.
Hintergrund ist der finanzielle und gesundheitliche Aspekt. Kaum eine andere Position muss für ihre Bezahlung so die Knochen hinhalten. Und meist werden erfolgreiche Jahre damit gedankt, dass ein Spieler abgegeben wird, da im nächsten Draft bestimmt die nächste günstige RB-Variante verfügbar ist.
Doch aufgepasst! Drei aktuelle Running Backs sind ein gutes Argument dafür, dass man sich das zukünftig nochmal überlegen sollte, wie man sich auf dieser Position aufstellt.
Das Wichtigste in Kürze
Saquon Barkley: Von den New York Giants zu den Philadelphia Eagles
Ach, wenn die New York Giants doch nur eine Zeitmaschine hätten. Würden sie dann wieder so entscheiden? Statt Running Back Saquon Barkley, der zugegebenermaßen sehr verletzungsanfällig war, mit einem dicken Vertrag auszustatten, entschloss man sich, Quarterback Daniel Jones damals fürstlich zu bezahlen.
Wenige Zeit später haben die Giants Jones nicht nur ausgetauscht, er wurde nach Trainingseinheiten als Safety und weiter drohendem finanziellen Schaden durch diverse Klauseln sogar entlassen.
Das Team steht jetzt ohne Top-QB und Top-RB da. Und kommt auf einen Record von 2-9, der schlechteste Wert der Liga.
Und Barkley? Der Nummer-zwei-Pick aus dem Draft 2018 ging nach seinem auslaufenden Vertrag als FREE AGENT zu den Eagles, springt rückwärts über Verteidiger, führt mit 1.392 Rushing Yards die Liga an und macht aus den Eagles die beste Rush Offense der NFL. Eine der Folgen? Das Team steht 9-2 und ist auf Playoff-Kurs, Barkley für viele ein Kandidat auf den MVP-Award.
Externer Inhalt
Derrick Henry: Von den Tennessee Titans zu den Baltimore Ravens
Beispiel Nummer zwei: Derrick Henry. Der vielleicht konstanteste und beste Running Back der letzten fünf bis zehn Jahre. Mit 1.325 Rushing Yards knapp hinter Barkley, welcher auf zehn Rushing Touchdowns kommt. Henry sogar auf 13 (Top-Wert der Liga).
Henry ist auch einer der Gründe, warum ein Lamar Jackson noch befreiter aufspielen kann und beide zu den MVP-Kandidaten gehören. Die Ravens stehen 8-4 und haben nach den Eagles das beste Laufspiel der Liga. Sie machen im Schnitt 180 Yards pro Spiel über den Boden.
Wie ergeht es den Titans? Ja, sie haben mit Tony Pollard einen guten Ersatz gefunden. Doch sind weit entfernt von dem, was unter und mit Henry möglich war. Auf dem jungen Quarterback Will Levis liegt mehr Verantwortung, an der er teils zerbricht. Das Team steht 3-8 und hat mit den Playoffs nicht zu tun.
Henry kam als Free Agent, wie schon Barkley. Während Pollard 7,25 Millionen pro Jahr verdient, sind es bei Henry acht Millionen. Hat sich das wirklich gelohnt, liebe Titans?
Josh Jacobs: Von den Las Vegas Raiders zu den Green Bay Packers
2022 war das Jahr für Josh Jacobs bei den Las Vegas Raiders: 1.653 Rushing Yards - Top-Wert. 2023 sind es durch Verletzungen und weitere Umstände nur noch 805 Yards, doch immer noch ist er einer der besten Läufer der Liga.
Doch das sahen die Raiders anders. Sie ersetzten ihn und ließen Jacobs zu den Green Bay Packers ziehen. Dort mischt er die Liga auf, ist mit 944 Rushing Yards nach Barkley und Henry der beste Running Back und führte das Team schon zu wichtigen Siegen.
Die Packers stehen 8-3, die Raiders 2-9. Während die Packers rund 151 Yards über den Boden pro Spiel im Schnitt erzielen, sind die Raiders mit 74 Yards pro Partie das Schlusslicht der Liga. Auch ein Grund für ihren Record. Jacobs wird schmerzlich vermisst.
Zusammengenommen haben die Giants (Barkley), Titans (Henry) und Raiders (Jacobs) ihre besten Läufer einfach ziehen lassen, da sie ihnen zu alt oder teuer wurden, um jetzt Probleme in diesem Bereich zu haben und kombiniert auf einen Record von 7-26 zu kommen. Die drei RBs kommen mit ihren jetzigen Teams auf einen Record von 24-9 und sind die drei Besten auf ihrer Position.
Vielleicht sind Elite-Läufer doch wichtiger, als viele glauben.