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NFL: Hot Seats vor Saisonende - diese Head Coaches stehen im Rampenlicht
- Aktualisiert: 28.12.2024
- 19:42 Uhr
- Tim Rausch
In der NFL wackeln zum Saisonende einge Trainerstühle, mehrere Head Coaches wurden bereits entlassen. ran schaut sich auf den "Hot Seats" um.
Mit Robert Saleh bei den New York Jets, Dennis Allen bei den New Orleans Saints und zuletzte Matt Eberflus bei den Chicago Bears hat es in dieser NFL-Saison schon drei Head Coaches erwischt, die ihren Platz räumen mussten.
Woche 17 in der NFL läuft, das Saisonende für zahlreiche Teams naht. Spätestens dann könnten weitere Entlassungen folgen.
ran wirft einen Blick auf die Head Coaches, die aktuell auf dem "Hot Seat" sitzen.
Ausgenommen dabei sind die drei Teams (Jets, Saints und Bears), die einen Interimstrainer bis zum Saisonende angestellt haben.
Alles rund um die NFL
Doug Pederson – Jacksonville Jaguars
Vor zwei Jahren noch führte er die Jaguars in die Divisional Round der AFC. Doch alte Meriten zählen in der schnelllebigen NFL nicht viel.
Auch in dieser Saison wollten die Jaguars in den Playoffs angreifen, doch kamen nach einem miserablen Saisonstart nicht wirklich in die Spur.
Der Offensive um Quarterback Trevor Lawrence fehlt es an Konstanz, die Passverteidigung der Defensive ähnelt einem Schweizer Käse und dem Team von Doug Pederson unterlaufen zu viele Fehler (Turnover, Strafen etc.) in kritischen Situationen.
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Besitzer Shad Khan hatte vor der Saison andere Ziele, sprach davon, dass jetzt die Zeit für Siege gekommen und die diesjährige Truppe ein Top-Team sei.
Kein Wunder, dass vor wenigen Wochen deshalb Berichte kursierten, die davon ausgehen, dass Khan nach der Saison den Reset-Knopf drückt: Auf der Coaching-Position, aber auch in den Management-Etagen.
Mike McCarthy – Dallas Cowboys
Jahr für Jahr ranken sich Gerüchte um eine Entlassung von Mike McCarthy. In der Vergangenheit waren diese meist mit Enttäuschungen in den Playoff-Spielen der Cowboys verbunden, obwohl Dallas stets mehr als ordentlich durch die reguläre Saison kam.
Doch in dieser Spielzeit zeichnet sich ein anderes Bild. Die Cowboys werden keinen Playoff-Football zu sehen bekommen, unabhängig davon, wie die restlichen beiden Partien ausgehen.
In einer von vielen Verletzungen geprägten Saison kam Dallas nie wirklich ins Rollen, kämpfte sich aber zumindest die vergangenen Wochen zurück zu einer respektablen Bilanz von 7-8.
Besitzer Jerry Jones lobte deshalb die Resilienz und Leistungen seines Teams und hob McCarthy dabei besonders hervor. Könnte der Endspurt McCarthy, dessen Vertrag ausläuft, den Job retten?
Antonio Pierce – Las Vegas Raiders
Als Interimslösung im vergangenen Jahr gekommen, wurde Antonio Pierce nach guten Leistungen zum Head Coach befördert. Besonders die Spieler sprachen sich damals für ihn aus.
Doch die erste Saison unter seiner Leitung verlief alles andere als rosig und könnte Besitzer Mark Davis ein Dorn im Auge sein.
Die Raiders stehen bei einer Bilanz von 3-12, verloren unter anderem zehn Spiele am Stück. Pierce reagierte und entließ bereits seinen Offensive Coordinator und die Coaches für Quarterback und Offensive Line.
Gleichzeitig musste Pierce mit Verletzungen, Abgängen mehrere Stars und einer mehr als wackligen Quarterback-Situation umgehen. Zudem könnten dem Head Coach, der erst seit 2022 in der NFL als Trainer tätig ist, gewisse Wachstumsschmerzen zugestanden werden.
Brian Daboll – New York Giants
Geht es nach einigen Giants-Fans, sollte Brian Daboll schon länger nicht mehr der Head Coach ihres Teams sein. "Herr Mara, bitte entlassen sie alle", war bereits auf mehreren Bannern zu lesen, die unter anderem mit einem Flugzeug über das Giants-Stadion geflogen wurden.
Nach einer starken Debüt-Saison unter Daboll, in der die Giants sogar einen Playoff-Sieg gegen die Vikings feierten, flachte die Formkurve stark ab. Nicht zuletzt, weil die Offensive seit Jahren ein Quarterback-Problem hat.
Zwei Siege und 13 Niederlagen sprechen eine klare Sprache. Den Giants fehlt offensiv wie defensiv der Biss.
Daboll zeichnete vor seiner Anstellung als Head Coach sein gutes Gespür als Offensive Coordinator der Bills aus. Ihm gelangen schematisch oft gute Kniffe, besonders im Passspiel.
Diese Fähigkeiten zeigte er zwar hin und wieder auch in seiner Rolle als Cheftrainer, aber ansonsten konnte er bisher nur in seiner ersten Saison überzeugen.
Kevin Stefanski – Cleveland Browns
Das Dilemma des Browns-Coaches hat einen Namen: Deshaun Watson. Der so umstrittene wie überbezahlte Quarterback hat unter Kevin Stefanski die Offense der Browns nicht wie gewünscht zum Laufen gebracht.
Doch auch ohne Watson, der sich in Woche 7 gegen die Bengals ohne Einwirkung des Gegners die rechte Achillessehne gerissen hat, wurde es nicht besser.
Sein Vertreter Jameis Winston war zu inkonstant in seinen Leistungen, konnte sein Team lediglich zu zwei Siegen führen und wurde auf die Bank gesetzt. Backup Dorian Thompson-Robinson brachte auch noch nicht die gewünschte Verbesserung.
Stefanski wurde zwei Mal als Head Coach des Jahres gekürt, eine Entlassung käme - trotz der schwachen Bilanz von 3-12 - überraschend. Voraussichtlich wird Stefanski aber auch in der kommenden Saison mit Watson arbeiten müssen.
Brian Callahan - Tennessee Titans
Auch der Hot Seat von Brian Callahan dürfte vergleichsweise kühl sein. Wirklich hohe Erwartungen wurden im Vorfeld der Saison nicht an die Titans geschürt, die Bilanz von 3-12 kommt nicht wirklich überraschend.
Allerdings muss Callahan sich ankreiden lassen, dass die Offensive unter seiner Leitung über weite Strecken ziemlich mau aussah. Auch Quarterback Will Levis zeigte nicht die nötige Entwicklung.
Mit Duellen gegen die Jaguars und Texans treffen die Titans im Restprogramm noch auf zwei Division-Rivalen. Mindestens ein Sieg aus den beiden Partien sollte die Gemüter beruhigen.
Zac Taylor – Cincinnati Bengals
Laut Statistikern haben die Bengals noch eine Chance von fünf Prozent, die Playoffs zu erreichen. Zwar konnte Cincinnati zuletzt im Rennen um die begehrten Postseason-Plätze mit mehreren Siegen aufholen, allerdings dürfte die Jagd zu spät begonnen haben.
Erneut strauchelte das Team von Head Coach Zac Taylor zu Saisonbeginn. Zudem kassierten die Bengals in den sieben Spielen gegen Teams mit einer positiven Bilanz sieben Niederlagen.
Zu wenig für die Bengals, die mit hohen Erwartungen in die Saison gingen und in der Offensive ein MVP-Jahr von Joe Burrow und eine historische Saison von Ja'Marr Chase aller Voraussicht nach nicht mit Playoff-Football krönen.
Mit Siegen aus den Duellen gegen die Broncos und Steelers könnte Taylor die Playoff-Hoffnungen zumindest am Leben halten und auch sein Empfehlungsschreiben für die kommende Saison mit einem guten Schluss beenden.
Jerod Mayo - New England Patriots
Die Fußstapfen von Bill Belichick sind groß. In seiner ersten Saison als Head Coach läuft für Jerod Mayo noch nicht viel rund. Gleichzeitig übernahm der neue Übungsleiter der Patriots ein Team im Umbau, ohne viel Star-Power und mit vielen jungen Spielern.
Zwar stehen die Patriots mit einer Bilanz von 3-12 nicht wirklich gut da, aber immerhin konnte sich Rookie-Quarterback Drake Maye inmitten einer schwierigen Saison oft zeigen.
Mayo dürfte recht sicher im Sattel sitzen, ein Sieg aus den letzten zwei Spielen könnte zusätzlich für Stabilität sorgen.
Mike McDaniel - Miami Dolphins
Mike McDaniel steckt dagegen in einer verzwickten Situation. Einerseits konnte er über die vergangenen Jahre immer wieder als Offensiv-Genie begeistern, stellte phasenweise die beste und dynamischste Offensive der Liga.
In dieser Saison stehen die Dolphins bei 7-8, die Chancen auf Playoff-Football sind recht gering - selbst bei zwei Siegen.
Auch Miami wurde von Verletzungen heimgesucht, besonders der Ausfall von Quarterback Tua Tagovailoa schmerzte.
Interessant wird also, wie die Verantwortlichen die Spielzeit und McDaniel bewerten. Einerseits konnte er bereits mehrfach sein Talent als Offensiv Coordinator zeigen, andererseits wird aller Voraussicht nach auch in dieser Saison kein Playoff-Sieg unter seiner Regie gefeiert werden.