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Interview-Tag für den "GOAT"

NFL-Legende Tom Brady über Patrick Mahomes, Bill Belichick und Jerod Mayo

  • Aktualisiert: 01.02.2024
  • 15:17 Uhr
  • Kai Esser

Was denkt Tom Brady über Patrick Mahomes? Wie war seine Beziehung zu Bill Belichick wirklich? Und wie wird er als TV-Experte? Der 46-Jährige beantwortete nun all diese Fragen.

Tom Brady hatte in dieser Woche anscheinend seinen hauseigenen "Media Day". Der siebenmalige Super-Bowl-Champion war sowohl bei der "Pat McAfee Show" bei "ESPN" als auch bei "The Herd" von "FOX" zu Gast.

Dort plauderte er unter anderem über seine kommende Karriere als TV-Experte, Vergleiche mit Patrick Mahomes und den kommenden Head Coach der New England Patriots, Jerod Mayo.

Tom Brady über...

... seine 23 Jahre währende Karriere: "Man schaut viel von Tag zu Tag. Ich liebe diesen Sport einfach. Ich bin in der 'Bay Area' als Fan der San Francisco 49ers aufgewachsen. Meine Idole Joe Montana und Steve Young haben eine Dynastie aufgebaut. Ich war dann bei Michigan und bin zur richtigen Zeit zu den New England Patriots gekommen. Coach (Bill) Belichick hat mich hervorragend aufgenommen. Wir hatten einfach eine Erfolgskultur. Im Jahr 2006 habe ich angefangen, mit meinem persönlichen Trainer Alex (Guerrero) zu arbeiten, weil ich einfach so lange spielen wollte, wie es nur möglich ist. Wir haben angepasst, wie ich in der Offseason esse, trinke und trainiere. Daraus ist auch meine Firma entstanden. Das scheint das Geheimnis gewesen zu sein."

... seine kommende Karriere als TV-Experte: "Diese Attribute, die ich als Spieler hatte, versuche ich auch in die Zukunft zu bringen. Nicht nur als Unternehmer, sondern auch als TV-Experte für 'FOX'. Ich will mich vor allem mit Leuten umgeben, von denen ich lernen kann. Ich habe mit vielen Kommentatoren und Experten gesprochen und mir Tipps abgeholt. Das war sehr spannend. Ich könnte glaube ich jetzt ein Playbook für das Experten-Dasein schreiben (lacht). Ich habe auch schon ein paar Trockenübungen mit Kevin (Burkhardt, Kommentator und künftiger Partner von Brady, Anm. d. Red.) gemacht. Er ist unglaublich gut."

... Greg Olsen, den er als Experte im Top-Kommentatorenteam von "FOX" ersetzen wird: "Greg macht einen fantastischen Job, ich habe absoluten Respekt vor ihm. Er bereitet sich unglaublich akribisch vor und ich liebe es, seine Analysen zu hören. Ich versuche einfach, meinen Job bestmöglich zu machen und die einzigartige Perspektive, die ich 23 Jahre lang hatte, den Zuschauern und Fans näher zu bringen. Ich glaube, dass ich fast alles gesehen habe, was es zu sehen gibt."

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... kritische Stimmen ihm gegenüber: "Natürlich gibt es eine gewisse Skepsis, wenn man neue Dinge ausprobiert. Ich werde auch nicht am ersten Tag über alles nötige Bescheid wissen, das ist doch klar. So wie ich damals Rookie bei den Patriots war, bin ich jetzt nun mal Rookie bei 'FOX'. Aber zum Glück habe ich damals wie heute großartige Kollegen, die mir bei meiner Entwicklung helfen. Ich werde in dieser Offseason auch hart daran arbeiten, als Experte so schnell wie möglich so gut zu werden, wie die Anderen. Aber es ist doch klar: In fünf Jahren werde ich besser sein als bei meinem ersten Spiel im September."

... die Kansas City Chiefs und die mögliche nächste Dynastie der NFL: "Ich kann aus erster Hand sagen, wie schwierig es ist, Jahr für Jahr erfolgreich zu sein und so etwas aufzubauen. Ich habe unheimlichen Respekt vor den Chiefs, aber auch vor den 49ers, was sie dort gebaut haben. Das fängt bei den Coaches an und jeder Spieler muss absolut fokussiert sein. Man kann nur erfolgreich sein, wenn man einander vertraut und sich mit guten Leuten umgibt."

... den "Patriot Way": "Ich habe diesen Ausdruck eigentlich nie benutzt. Leute sind zu mir gekommen und meinten 'Was ist der Patriot Way?' Für mich hört sich das an wie ein Buchtitel. Wir haben einfach nur so trainiert, wie wir es für richtig gehalten haben. Was man dann an den Spieltagen gesehen hat, war nur das Ergebnis dieses Trainings. Wir hatten viele Spieler, die es verstanden haben, dass das Team an erster Stelle kommt. Wie kann ich mein bestes tun, damit unser Team gewinnt und erfolgreich ist? Individueller Erfolg war nie so wichtig wie der Erfolg unserer Organisation. Wenn du Receiver bist und der Ball landet bei jemand anderem, dann solltest du dich freuen, weil das dir vielleicht nicht hilft, dem Team aber umso mehr. Wenn wir Touchdowns erzielt haben, haben wir immer mit der Offensive Line gefeiert. Ohne sie würden wir keinen einzigen Touchdown machen. Es war alles Teamwork. Wir spielen Schach, wir spielen den ultimativen Teamsport."

... ob er der einzige ist, der den Teamgedanken so weit nach vorne stellt: "Eine Sache, die ich bei manchen Teams vermisse, ist es Verantwortung für Dinge zu übernehmen (wörtlich: accountabilty). Um erfolgreich zu sein, muss das Team bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legen. Da habe ich mich untergeordnet. Wenn mich der Coach angeschrien hat, dann habe ich es wohl verdient und mich hat es motiviert. Viele haben das auch gesehen und dachten sich wohl 'Wow, wenn Tom so angeschrien wird, dann kann es jedem passieren' und haben dann härter gearbeitet. Man kann kein großes Ego haben. Wenn du nach lauter Kritik eingeschnappt bist, dann bist du nicht richtig dort. Wenn dich deine Coaches und Mitspieler nicht pushen, wie willst du dann die Gegner bezwingen?"

... seine Beziehung zu Bill Belichick: "Ich glaube jeder weiß, wie ich über Coach Belichick denke. Er war ein unglaublicher Trainer und auch Anführer für unser Team. Ich habe jeden Tag alles gegeben, damit unser Team erfolgreich ist und das hat er auch, deshalb habe ich sein Coaching auch so sehr respektiert. Als ich gegangen bin, setzten viele Leute ein negatives Narrativ in die Welt. Das Meiste davon ist nicht wahr. Aber so funktioniert die Welt leider.

... Patrick Mahomes und die GOAT-Konversation: "Ich sehe es so: Patrick kann nichts machen, was irgendetwas von meinem Erfolg wegnimmt. Andersrum kann ich nichts tun, um seinen Erfolg in irgendeiner Weise zu behindern. Ich habe immer nur versucht, jeden Tag die beste Version von mir selbst zu sein. Glaub mir, wenn es jemand schaffen sollte, sieben Super Bowls zu gewinnen, bin ich der erste, der seinen untertänigsten Respekt äußert. Ich weiß, wie schwierig das ist. Ich liebe es, ihn spielen zu sehen und wie er sein Team anführt. Er ist selbstlos und das liebe ich."

... seinen Ex-Teamkollegen und neuen Patriots-Coach Jerod Mayo: "Er war ein unglaublicher Anführer und ein großartiger Kapitän. Er hatte viel Erfolg als Spieler und dass er jetzt der Head Coach der Patriots ist, ist nicht nur gut für die Franchise, sondern die ganze NFL. Er hat die Fähigkeit, für jeden Empathie zu empfinden. Egal, ob es Spieler oder andere Coaches sind. Er wird einen hervorragenden Job machen, da bin ich sicher. Ich freue mich schon, mir das anzuschauen und werde es aufmerksam verfolgen." 

... Brock Purdy: "Brock macht einen hervorragenden Job. Er hat die Chance bekommen und macht das Beste daraus. Er war ein später Pick und hat das Gefühl, den Leuten etwas beweisen zu müssen. Das kenne ich. Im Football ist es egal, ob du Undrafted Free Agent bist oder First Rounder."

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