Womöglich letztes Karrierejahr von A-Rod
NFL: New York Jets - All-In-Strategie ist gefährlich - wegen Aaron Rodgers. Ein Kommentar
- Aktualisiert: 23.03.2024
- 09:41 Uhr
- Kai Esser
Die New York Jets gehen 2024 All-In, das beweisen die verpflichteten Free Agents. Das müssen sie auch. Dennoch steht das Gebilde auf wackligen Beinen. Besser gesagt: Einer wackligen Achillessehne.
Von Kai Esser
Es waren ganze vier Snaps. So lange dauerte die Saison 2023 von Aaron Rodgers bei den New York Jets, bevor sich seine Achillessehne bei einem Sack von Leonard Floyd (damals Buffalo Bills) verabschiedete.
Bereits in der vergangenen Saison schalteten die Jets in den Win -Now-Modus. Logisch, andernfalls würde man sich keinen zukünftigen Hall of Famer im Spätherbst seiner Karriere holen.
Dass der Kader durchaus solide zusammengestellt war, zeigt die Endplatzierung in der AFC East. Dort verbesserten sich die Jets immerhin von Rang vier auf Rang drei. Beinahe alle gewonnenen Spiele wurden nicht wegen des Quarterbacks, sondern trotz des Quarterbacks geholt.
Und nun? Mit unter anderem Tyron Smith in der Offensive Line sowie Mike Williams auf der Receiver-Position haben die Jets auf den Positionen nachgebessert, wo noch Handlungsbedarf bestand. Auf der Saison der New Yorker steht fett, mit nicht abwaschbarem Permanentmarker "Super Bowl or Bust". Frei übersetzt: Wenn es nicht um Trophäen geht, ist diese Saison ein Misserfolg. Die Einjahresverträge der beiden genannten könnte das kaum besser dokumentieren.
Das Wichtigste zur NFL
Eigentlich ist damit nun alles angerichtet, oder? Fast. Denn auf einmal ist das größte Fragezeichen der Jets das, was vor rund einem Jahr noch das größte Ausrufezeichen war: Quarterback Aaron Rodgers.
Achillessehnenverletzungen nicht einfach wegzustecken
Freilich, die sportliche Qualität ist bei Rodgers nicht wegzudiskutieren. Wie gesagt: Er ist ein zukünftiges Mitglied der Hall of Fame. Diese Ehrung kriegt man nicht geschenkt, sondern muss man sich mit herausragenden sportlichen Leistungen erarbeiten.
Allerdings zog sich Rodgers wie erwähnt bei seinem Jets-Debüt einen Achillessehnenriss zu. Das ist kein normaler Bänderriss, den man einfach so wegsteckt. Viele Sportlerkarrieren sind daran bereits zugrunde gegangen. Und die waren deutlich jünger als Rodgers aktuell, der Anfang Dezember 40 Jahre jung wurde.
Natürlich wünscht man das keinem, es kann nur im Sinne eines jeden Football-Fans sein, einen Aaron Rodgers wieder bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit auf dem Feld zu sehen.
Dennoch ist das Fundament, auf dem die Jets ihre Alles-oder-Nichts-Saison planen, mehr als fragil.
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Wie stark kommt Rodgers zurück?
Eine weitere Komponente: Selbst, wenn der ehemalige Spielmacher der Green Bay Packers mit 100 Prozent zurückkommt: Seine zuletzt gezeigten Leistungen gehen auch eher abwärts.
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In seinen vergangenen sieben Spielen stehen neun Touchdowns und fünf Interceptions zu Buche, dazu keinmal ein Passer Rating von über 100, geschweige denn ein 300-Yard-Spiel. Das gelang ihm in der ganzen Saison 2022 nicht! Es stimmt, dass "AR12" lange mit einem verletzten Daumen spielte. Das darf aber keine Ausrede sein, zumal er diese Saison wohl kaum verletzungsfrei durch die Spielzeit marschieren wird.
Ob Rodgers an das Niveau von vor 2022 wird anknüpfen können? Möglich, aber sich darauf zu verlassen ist nur eins: Fahrlässig.
New York Jets: Salehs und Douglas' letzter Strohhalm
Dann wiederum: Welche Wahl bleibt den Entscheidern der Jets? Vermutlich keine. Das Projekt Aaron Rodgers zu beenden, bevor es angefangen hat, wäre nicht nur schade, sondern verdammt viel Kohle für keinen ernsthaften Angriff.
Apropos Entscheider: Für die ist diese Saison ein Schuss, der zwingend sitzen muss, wenn sie ihre Jobs behalten wollen. Head Coach Robert Saleh hat von 51 Spielen als Hauptübungsleiter in der NFL satte 33 verloren. Eine schwächere Quote in der NFL ist nur schwer zu finden unter den aktuellen Coaches, die länger als ein Jahr da sind.
Gleiches gilt für General Manager Joe Douglas. Den Trade mit den Packers hat er sich ordentlich kosten lassen und nun müssen Ergebnisse her.
Ist die Saison ein Misserfolg - und als solcher würde wohl alles kategorisiert werden, was nicht über die erste Runde der Playoffs hinausgeht - werden wohl sowohl Saleh als auch Douglas und Rodgers ihren Hut nehmen.
Und nur einer würde es freiwillig machen.