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NFL - Jets-Chaos um Aaron Rodgers: Owner Woody Johnson macht sein eigenes Team kaputt - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 20.11.2024
  • 14:05 Uhr
  • Oliver Jensen

Die New York Jets sind der wohl größte Flop der NFL-Saison 2024. Der Head Coach und der General Manager wurden bereits entlassen. Dabei ist der Hauptschuldige ein anderer.

von Oliver Jensen,

Wer bezahlt, der darf bestimmen. Dieser Grundsatz gilt in der NFL, weil die Teambesitzer die größte Macht haben. Das Problem ist nur: Vielfach sind die Milliardäre, die ein NFL-Team gekauft haben, nicht unbedingt Football-Experten. Woody Johnson, der Owner der New York Jets, ist das beste Beispiel dafür.

Im Januar 2000 kaufte Johnson die Jets für 635 Millionen Dollar. Dies war damals der dritthöchste Preis, der jemals für ein Profisportteam gezahlt wurde. Finanziell war das eine gute Investition. Heute soll das Team 6,9 Milliarden US-Dollar wert sein, also mehr als das zehnfache.

Sportlich allerdings fand kein Aufschwung statt. Im Gegenteil: Nie erreichte das Team in der Ära von Johnson den Super Bowl. In den vergangenen zwölf Jahren wurden stets die Playoffs verpasst.

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Das Wichtigste in Kürze

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Dieser Negativlauf wird sich in dieser Saison fortsetzen. Die Jets stehen bei drei Siegen und acht Niederlagen. Johnson selbst hat mit seinen konfusen Entscheidungen großen Anteil daran.

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Merkwürdiger Umgang mit Aaron Rodgers

Ein kleiner Rückblick: Anfang 2023 entschied er, dass die Jets einen starken und erfahrenen Quarterback benötigen. Sie gaben nicht nur ein Vermögen für den alternden Aaron Rodgers (112,5 Millionen US-Dollar für 3 Jahre) aus, sondern verpflichteten auch noch Offensive Coordinator Nathaniel Hackett, weil dieser bei den Green Bay Packers mit Rodgers gut zusammengearbeitet hatte.

Später wollte er dies offenbar revidieren: Nachdem Rodgers die Saison 2023 verletzungsbedingt praktisch komplett verpasst hatte, wollte ihn Johnson in der Spielzeit 2024 bereits nach Woche 4 auf die Bank setzen. Ein merkwürdiger Umgang mit einem Spieler, auf den das komplette Team ausgerichtet war.

Das Trainerteam war dagegen. Die Konsequenz: Eine Woche später wurde Head Coach Robert Saleh entlassen. Trat eine Besserung ein? Im Gegenteil: Unter Interims-Head-Coach Jeff Ulbrich konnten die Jets in sechs Spielen nur einmal gewinnen.

Die Konsequenz: Mit General Manager Joe Douglas wurde in dieser Woche das nächste Bauernopfer gefunden - und entlassen!

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Dabei hat Johnson selber großen Anteil am Negativtrend der Jets. "The Athletic" hat noch einmal aufgelistet, was der Owner in der jüngeren Vergangenheit alles verbockt hat.

Merkwürdige Personal-Entscheidungen

GM Douglas wollte in der Offseason einen Trade mit den Denver Broncos eintüten,  indem er für Wide Receiver Jerry Jeudy als Gegenwert Allen Lazard und einen Day-2-Draft-Pick anbot. Doch der Eigentümer mischte sich ein und machte den Trade zunichte.

Dabei hätte Rodgers ein Passempfänger dieser Qualität gutgetan. Stattdessen wurde Wide Receiver Mike Williams verpflichtet und bekam einen Einjahresvertrag über 15 Millionen Dollar. Dieser harmonierte allerdings nie mit Rodgers und verbuchte in neun Spielen nur 166 Yards. Mittlerweile wurde er weggeschickt.

Mitten in der Saison drängte Johnson darauf, Davante Adams mitsamt seinem Mega-Vertrag nach New York zu traden. Dieser verdient zwar wahnsinnig viel Geld, ist mittlerweile leistungstechnisch aber nur ein Schatten seiner selbst.

Johnson soll auch die treibende Kraft dahinter gewesen sein, dass der 33 Jahre alte Offensive Liner Tyron Smith einen Einjahres-Vertrag über 20 Millionen US-Dollar bekam. Seine Leistung? Enttäuschend! Laut "NFL Next Gen Stats" hat er in 10 Spielen sechs Sacks zugelassen.

Damit nicht genug: Johnson blockierte eine Vertragsverlängerung mit Defensive End Bryce Huff, der in der Saison 2023 noch zehn Sacks vollbrachte und daraufhin bei den Philadelphia Eagles unterkam.

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In Trainer-Entscheidungen eingemischt

Der Owner soll sich auch geweigert haben, über eine Vertragsverlängerung mit Linebacker Haason Reddick zu verhandeln, was zwischenzeitlich zu einem Vertragsstreit führte. Sogar in die Trainerentscheidungen mischte er sich ein, indem er Safety Tony Adams am vergangenen Spieltag - offenbar gegen den Willen des Staffs - seinen Stammplatz wegnahm und an die Seitenlinie beorderte.

All das hat mit dazu geführt, dass die Jets die wohl größte Enttäuschung der Saison 2024 sind. Für Johnson hat das keine Folgen. Denn wer bezahlt, der darf bestimmen - zum Unglück seiner Franchise.

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