NFL Playoffs 2025
NFL-Playoffs 2025: "Verrückt" - Detroit Lions um Amon-Ra St. Brown scheitern an sich selbst
- Aktualisiert: 19.01.2025
- 13:14 Uhr
- SID
Für Amon-Ra St. Brown und die Detroit Lions ist der große Traum vom Super Bowl gleich im ersten Playoff-Spiel geplatzt.
Amon-Ra St. Brown wirkte benommen.
Seine müden Augen wanderten ziellos umher, sein Blick war leer, in kurzen, unter seelischem Schmerz hervorgepressten Antworten versuchte er zu erklären, was nicht zu erklären schien.
Ein 31:45 gegen die Washington Commanders mit dem gebürtigen Berliner Brandon Coleman, das niederschmetternde Aus gleich im ersten Playoff-Spiel - bei St. Brown und den Detroit Lions herrschte nach einer bislang so rauschhaften Saison plötzlich Katerstimmung.
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"Sie haben", sagte St. Brown mehrfach, "ein gutes Spiel gemacht. Wir haben uns offensichtlich selbst geschadet." In der Tat war es eine historische Niederlage für die beste Mannschaft der regulären Saison in der NFC: Noch nie war ein Team in den Playoffs der NFL gescheitert, das mehr als 300 geworfene Yards und mehr als 200 gelaufene Yards erreichte.
Die Erklärung: Die Defense versagte. Und Jared Goff, Detroits Quarterback, gleich mit.
Das Wichtigste in Kürze
Jared Goff fürchtet "schlaflose Nächte"
"Wir sind auf dem Gipfel der Welt", hatte Goff getönt, als sich die Lions am letzten Spieltag der regulären Saison den ersten Platz der Setzliste in der NFC und damit ein Freilos für die erste Runde gesichert hatten. Und nun? Ein einziger Albtraum.
Ein Fumble, der zum 7:10 führte, ein Pick Six, der zum 14:24 führte, dazu zwei weitere Interceptions - Goff wurde an die Wand gespielt von Jayden Daniels, dem Rookie-Quarterback der Commanders, die erstmals seit 1991, als sie den Super Bowl gewannen, im Halbfinale stehen.
Während St. Brown nach Antworten suchte, saß Goff neben ihm, das Gesicht in den Händen vergraben. Als er seinen Blick wieder nach oben gerichtet hatte, rang auch er vergeblich um Erklärungen. "Ich werde ein paar schlaflose Nächte vor mir haben. Es ist enttäuschend", sagte Goff.
Die Lions, so sah es die Tageszeitung Detroit Free Press, hätten eine "goldene Gelegenheit" weggeschmissen, jeder Anhänger habe das Recht, deswegen "verrückt" zu werden und sich einfach nur "widerlich" zu fühlen.
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Detroit Lions: War es das mit der "goldenen Gelegenheit"?
"Wir haben uns einfach nicht gut ergänzt", sagte Detroits erkennbar angefasster Headcoach Dan Campbell. Die Offensive erreichte trotz Goffs zahlreicher Ballverluste ausreichend Yards für einen Sieg, allein St. Brown sorgte mit seinen acht gefangenen Bällen für stattliche 137 Yards Raumgewinn.
Doch die Defensive, zusätzlich zu ohnehin zahlreichen Verletzungen früh geschwächt durch den Ausfall ihres Cornerbacks Amik Robertson, konnte Daniels (299 Yards, zwei Touchdowns) und die Commanders nicht stoppen.
Der kommenden Saison dürften St. Brown und Detroit mit gemischten Gefühlen entgegensehen. Gemessen an der Stärke ihrer Gegner hatten die Lions einen Spielplan, der nicht allzu herausfordernd war. Das wird sich in der kommenden Spielzeit ändern, die Qualität der Gegner wird zunehmen.
Außerdem: 23 Spieler der Lions sind Free Agents, sie sind also vertragslos. Die "goldene Gelegenheit" wird sich womöglich nicht so schnell wieder ergeben.