American Football
NFL - San Francisco 49ers: Rekordvertrag für George Kittle war alternativlos - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 29.04.2025
- 19:08 Uhr
- Chris Lugert
George Kittle unterschreibt bei den San Francisco 49ers einen Rekordvertrag über zusätzliche vier Jahre. Was auf den ersten Blick verheerend klingt, ist auf den zweiten Blick alternativlos für die Franchise. Ein Kommentar.
Von Chris Lugert
Diese Zahlen haben es zweifellos in sich. George Kittle verlängert seinen Vertrag bei den San Francisco 49ers um weitere vier Jahre bis einschließlich der Saison 2029 und wird zum bestbezahlten Tight End der NFL.
Satte 76 Millionen Dollar umfasst das neue Arbeitspapier, 40 Millionen Dollar davon sind garantiert. Und das für einen aktuell 31-Jährigen. Erfüllt Kittle seinen neuen Vertrag komplett, wäre er bei Vertragsende 36 Jahre alt.
Es wirkt wie ein Anfall von Verschwendungssucht bei einem Team, das zeitnah eine noch viel größere Summe stemmen muss. Denn die Vertragsverlängerung von Quarterback Brock Purdy steht noch aus und dürfte den Salary Cap schwer belasten.
Warum also gehen die Niners diesen Schritt bei Kittle? Wie so oft lohnt hier ein Blick unter die Oberfläche.
George Kittle ist ein Leistungsträger in der Offense
Der bisherige Vertrag des 49ers-Urgesteins wäre nach dem Ende der kommenden Saison ausgelaufen, Kittle hätte also seinen Markt in der Free Agency testen können. Ein Abgang jedoch hätte eine riesige Lücke in das Team gerissen.
Mit 1.106 Receiving Yards und acht Touchdowns führte Kittle sein Team in der Saison 2024 deutlich an. In einer verletzungsgeplagten Offense war er der Anker, der Fixpunkt, der klare Playmaker.
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Das half auch Purdy selbst, der häufiger durchwachsene Spiele erlebte. Kittle rettete ihm immer wieder den Allerwertesten. Kurioserweise hat er also gehörig dazu beigetragen, dass Purdy aktuell in Verhandlungen über einen neuen Mega-Vertrag steckt.
Natürlich kommen einige Verletzte wie Receiver Brandon Aiyuk und Running Back Christian McCaffrey zurück, Vorjahresrookie Ricky Pearsall dürfte den nächsten Entwicklungsschritt gehen.
Doch Kittle besitzt Qualitäten, die man nicht einfach so ersetzen kann. Und das geht weit über seinen reinen sportlichen Wert hinaus. Er ist ein Leader in der Kabine, seine Stimme hat Gewicht. Zudem lieben ihn die Fans.
Die 49ers ohne Kittle? Kaum vorstellbar.
Wäre Kittle nach der kommenden Saison gegangen, hätte das die Hierarchie in der Bay Area komplett durcheinandergewirbelt. Und einen sportlichen Nachfolger gibt es weit und breit auch nicht.
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Vertragsstruktur eliminiert jegliches Risiko für die 49ers
Natürlich wird Kittle im Verlauf der kommenden Saison 32 Jahre alt. Na und? Travis Kelce, der fast auf den Tag genau vier Jahre älter ist, spielte zu diesem Zeitpunkt noch auf All-Pro-Level.
Klar war aber auch, dass eine weitere Verlängerung von Kittle ordentlich Geld kosten wird. Vor Kurzem erst unterschrieb Trey McBride von den Arizona Cardinals einen Rekordvertrag mit einem Jahresgehalt von 19 Millionen Dollar und definierte den Markt für Tight Ends neu.
Kittle streicht jetzt auf dem Papier 100.000 Dollar pro Jahr mehr ein - es ist halt auch eine Frage der Ehre, sich der Bestverdiener nennen zu dürfen.
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Allerdings ist der Vertrag so strukturiert, dass die 49ers reagieren können, sollte der Drop bei Kittle doch schon früher kommen. Von den garantierten 40 Millionen Dollar werden 35 Millionen Dollar sofort bei der Unterschrift fällig, die übrigen fünf erst in der Saison 2027.
Bedeutet: San Francisco hat sich eine ziemlich komfortable Exit-Option gesichert. Es gibt quasi kein Risiko, zumal diese Struktur keinerlei Einfluss auf die Verhandlungen mit Purdy hat.
In dieser Konstellation war die Verlängerung mit Kittle alternativlos - und das auf mehreren Ebenen.