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Option, Trade, Free Agent

Nick Foles: Wohin führt der Weg des Eagles-Helden?

  • Aktualisiert: 14.01.2019
  • 22:20 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago/ZUMA Press

Der zweite Höhenflug der Philadelphia Eagles unter Nick Foles endet dramatisch bei den New Orleans Saints in der Divisional Round. Wie geht es für den Magier jetzt weiter?

München/Philadelphia - Offiziell ist noch nichts. Heißt: Alles ist offiziell noch offen. Doch lauscht man den Worten der Beteiligten, gibt es eigentlich keine zwei Meinungen mehr.

Die bizarr-beeindruckende Reise des Nick Foles bei den Philadelphia Eagles ist vorbei, die ungewöhnliche Ehe zwischen dem Super-Bowl-Sieger des Vorjahres und dem Quarterback, vom Backup zum magischen MVP gereift, wird wohl geschieden.

Beide gestanden sich nach dem bitteren Aus in der Divisional Round bei den New Orleans Saints (14:20) noch einmal öffentlichkeitswirksam ihre Liebe. Mit großen Worten. Emotional.

So wie man das macht, wenn man eine Trennung ordentlich über die Bühne bringen will. 

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"Das kann mir niemand wegnehmen"

"Es war ein Vergnügen, in Philadelphia zu leben und das Jersey zu tragen. Egal was passiert, das kann mir niemand mehr nehmen. Wir haben ein paar sehr spezielle Dinge geschafft", sagte Foles. Man werde nun sehen, was passiere, so "Holy Nick": "Ich habe jeden einzelnen Moment genossen und Philadelphia wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben. Die Stadt, die Fans, die Leute, alles."

Herzergreifend. Aber in Vergangenheitsform. Eine Liebeserklärung, verpackt als Abschiedsrede.

Head Coach Doug Pederson nahm seinen Magier nach der Niederlage noch einmal fest in den Arm. Beide wohl wissend, dass es stets Pederson war, der trotz der Siegesserie von "Big Dick Nick" immer wieder auf Carson Wentz verwies. Ist der gesund, ist er Pedersons Mann. Punkt. Nein, Ausrufezeichen.

Und damit ein klares Signal für Foles und die ganz kühnen Fans, die gerne Foles als Starter und einen Trade von Wentz sehen würden.

"Was Nick in den vergangenen beiden Jahren getan hat - ich kann ihm nicht genug danken", meinte Pederson: "Er ist ein großartiger Mensch, ein großartiger Anführer im Locker Room. Man wird sich in Philadelphia immer daran erinnern, dass er den Super Bowl in die Stadt geholt hat."

In den kommenden Wochen und Monaten werde man nun ein paar harte Entscheidungen treffen, kündigte Pederson an: "Wir treffen sie zur gegebenen Zeit."

Denn: Ganz so einfach ist das Ganze auch wieder nicht.

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Option über 20,6 Millionen Dollar

Die vertragliche Ausgangssituation: Es gibt eine Option über ein weiteres Jahr, für das Foles 20,6 Millionen Dollar einstreichen würde. Beide Parteien müssten dieser Option aber zustimmen. Um den Free-Agent-Markt zu testen, muss Foles "nur" seinen Signing Bonus in Höhe von zwei Millionen Dollar zurückzahlen. 

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Die sportliche Ausgangssituation: Die Eagles werden sich kaum einen so teuren Backup leisten wollen, auch wenn Wentz' Gesundheit den Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereiten sollte. Foles wiederum hat trotz der zahlreichen Huldigungen und Würdigungen keine Lust mehr auf den magischen Ersatzmann. Er will den Starter machen.

Alles klar also? Zwei Millionen für die Eagles, ein warmer Händedruck und vielleicht noch ein schickes Abschiedspräsent für Foles? Nicht unbedingt.

Nicht auszuschließen ist es nämlich, dass die Eagles für Foles noch mehr haben wollen als nur einen Compensatory Pick. Auch wenn eine Vertragsverlängerung per Option oder Franchise Tag vor allem aufgrund der Verdienste von Foles und der Cap-Situation der Eagles eher unwahrscheinlich ist - unmöglich ist sie nicht. Eine Entscheidung soll eine Woche nach dem Super Bowl fallen.

Der Markt ist reizvoll. Viel Qualität ist diesmal nicht vorhanden, neben Foles finden sich Kaliber wie Teddy Bridgewater, Tyrod Taylor und Ryan Fitzpatrick auf dem Free Agent Markt wieder - allesamt Spielgestalter, die ihren Nummer-1-Status verloren haben. Gleiches gilt für Joe Flacco, dessen Zeit in Baltimore zu Ende geht.

Auch der Draft ist auf der Quarterback-Position deutlich dünner besetzt als noch im Vorjahr. Foles wird am 20. Januar 30 Jahre alt. Ein guter Zeitpunkt für einen Neustart, einen dicken Vertrag.

Mehrere Optionen für Foles

Sollte er als "freier Mann" verfügbar sein, gibt es für ihn ein paar interessante Optionen: Die Washington Redskins, bei denen Alex Smith nach seinem Beinbruch noch länger ausfällt. Die New York Giants, bei denen Eli Manning trotz seines Legenden-Status immer wieder in der Kritik steht.

Oder die Jacksonville Jaguars, die Blake Bortles wohl eher gestern als heute loswerden wollen. Auch die Miami Dolphins sind ein heißer Kandidat, sollten sie sich von ihrem Signal Caller trennen. Foles könnte Ryan Tannehill ersetzen. Auch die Denver Bronos, bei denen Case Keenum nicht überzeugte, werden gehandelt.

Oder Foles schließt sich den Cincinnati Bengals an, je nachdem wer dort Head Coach wird. Auch die Oakland Raiders sind eine Option. Kein Mensch weiß, ob nicht auch Derek Carr Opfer des Umbau-Wahns von Head Coach Jon Gruden wird - und ob sich Foles wirklich den eigenwilligen Gruden als Head Coach antun will.

Foles stellt klar: "Ich liebe es, ein Team anzuführen. Im Huddle zu sein, im Locker Room. Deshalb spiele ich dieses Spiel."

Liebe hin oder her: Wenn nicht bei den Eagles, dann eben woanders.

Andreas Reiners

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