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"Verrückt, narzisstisch, Mistkerl"

Panthers-Besitzer David Tepper als Trump-Gegner: Was bedeutet das für die NFL?

  • Aktualisiert: 21.05.2018
  • 21:13 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
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© Getty Images / ran.de

Wer ist der neue Besitzer der Carolina Panthers? Was macht er? Klar ist, er ist ein Gegner von Donald Trump. Und das darf auch gerne jeder wissen. Doch was bedeutet das für die Liga?

München/Charlotte - Die NFL erschauderte. Zitterte. Teilweise zumindest.

Denn es gibt Themen, die sind innerhalb der Liga nicht nur heikel. Die NFL ist dann zerrissen, in zwei Lager geteilt, die man dann auch nur schwer an einen Tisch bringen kann. Politik ist so ein Thema, im Allgemeinen. Donald Trump, im Speziellen.

Reizfigur für die einen, für die anderen der mächtigste Mann der Welt, den es zu unterstützen gilt. Auch wenn Trump die Liga auf dem Kieker hat, wie beim monatelangen Hymnenstreit im vergangenen Jahr. Als er Spieler als Hurensöhne bezeichnete, die man feuern solle. Als er NFL-Commissioner Roger Goodell vorwarf, er habe die Kontrolle über eine "blutende Liga" verloren, in der "Spieler der Boss" sind.

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Da zeigte sich, wie problematisch der streitbare Trump innerhalb der NFL werden kann. Wie schwierig Politik für einen Sport sein kann, der gar nicht politisch sein will, aber als Instrument dafür genutzt wird.

Football als Heiligtum, die Hymne, Patriotismus, Solidarität: Man konnte quasi fühlen, wie zerrissen die ganze Liga war.

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Laues Lüftchen

Das Problem: Der Gegenwind war zwar da, entpuppte sich aber eher als laues, zerklüftetes Lüftchen. Zumindest in der Öffentlichkeit. Wenn, dann waren es vor allem die Spieler, die sich solidarisierten, jetzt erst recht knieten. Wobei zumindest keiner gefeuert wurde.

So gesehen ist der neue Besitzer der Carolina Panthers David Tepper ein sehr interessanter Neuzugang unter den Klubeignern. Denn er kann Donald Trump nicht leiden. Freundlich ausgedrückt.

Er bezeichnete ihn als "verrückt, narzisstisch. Ein Mistkerl."

Feuerte zurück, als Melania Trump im Wahlkampf ihren Mann verteidigte und ihn als großzügig lobte. "Während Hurricane Sandy oder 9/11, keinen einzigen Cent. Niemand kann mir erzählen, dass das eine großzügige, spendable Person ist", keilte Tepper. Und holte nochmals aus: "Trump verkleidet sich als Engel des Lichts, ist aber der Vater aller Lügen." Peng.

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Panthers-Besitzer verweist auf Google

Tepper ist Hedgefonds-Milliardär. Also einer, der gerne Risiken eingeht. Er gilt als Großmaul, der alles andere als geizig ist.

Und er hat eine Meinung, auch eine politische, mit der er nicht hinter dem Berg hält. Bislang war das in seiner Position relativ problemlos, doch als Teambesitzer der NFL bekommt Tepper Gewicht. Bekommen seine Worte eine andere Bedeutung, eine ganz andere Öffentlichkeit.

Und es nicht so, als hätte sich an seiner Meinung etwas geändert. In einer Rede vor Studenten an der Carnegie Mellon University wollte er vor wenigen Wochen nicht groß auf Trump eingehen, verwies aber auf Google und die Worte verrückt, narzisstisch und Mistkerl.

Sogar Freunde wenden sich ab

Es gibt derzeit sicher nicht 31 treue Trump-Gefolgsleute in der NFL, die Zahl der Gegner ist durchaus gewachsen. Sogar einige derjenigen Besitzer, die Trumps Wahlkampf finanziell unterstützten, wendeten sich ab, darunter Trump-Freund und Patriots-Besitzer Robert Kraft.

Bekanntester Gegner des Präsidenten ist Eagles-Besitzer Jeffrey Lurie, der die Amtszeit als "Desaster" bezeichnete. Seine Worte waren zwar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, dass die seine Meinung trotzdem hören durfte, störte ihn dann aber auch nicht.

Und das ist der Punkt: Mit Tepper könnte eine ganz neue Dynamik entstehen im Zwist mit dem Präsidenten. Denn natürlich bleibt dann auch die Frage, wie die anderen Besitzer mit dem meinungsfreudigen Neuen umgehen werden. Wenn er denn im Kreis der politisch gespaltenen Liga so meinungsfreudig bleibt.

Donald Trump schweigt übrigens. Keine Frage: Der US-Präsident hat wichtigere Themen vor der Brust als einen neuen NFL-Besitzer. Noch.

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