NFL
Pittsburgh Steelers: Ist Kenny Pickett die Dauerlösung?
- Aktualisiert: 23.10.2023
- 16:24 Uhr
- Oliver Jensen
Die Statistiken von Kenny Pickett sind ausbaufähig. Doch er hat es geschafft, den Pittsburgh Steelers einen exzellenten Saisonstart zu bescheren. Was bedeutet das? ran sprach mit dem Quarterback, dem Trainer und einem Mitspieler.
Aus Los Angeles berichtet Oliver Jensen
Kenny Pickett wirkt nicht unbedingt wie der klassische Anführer. Mit seinen 1,90 Meter hat der Quarterback zwar eine stattliche Größe, macht aber eher einen schmächtigen und blassen Eindruck, wenn er vor einem steht.
Dieser junge Passgeber muss nun in seiner zweiten NFL-Saison den Beweis erbringen, der dauerhafte Franchise Quarterback der Pittsburgh Steelers zu sein - und somit der würdige Nachfolger von Ben Roethlisberger.
In seiner Rookie-Saison gelang ihm dies noch nicht. In 13 Einsätzen warf er lediglich sieben Touchdown-Pässe. Dafür unterliefen ihm neun Interceptions. Ob er das Gefühl hat, sich seitdem weiterentwickelt zu haben? "Ja, das würde ich so sagen", antwortete er nach dem 24:17 gegen die Los Angeles Rams auf Nachfrage von ran.
"Ich fühle mich wohl, fühle mich innerhalb unseres Systems wohler. Ich bin offiziell als Starter in mein zweites Jahr gegangen. Nun hatten wir die Bye Week, nachdem ich zuvor immer als Starter begonnen habe. Ich denke, je mehr man spielt, desto wohler fühlt man sich auch. Das Zusammenspiel mit den Jungs fühlt sich großartig an, wir hatten mittlerweile viele Reps zusammen. Darauf wollen wir weiter aufbauen."
Das Wichtigste in Kürze
Pickett hat allen Grund zur Zufriedenheit. Mit vier Siegen und zwei Niederlagen hat er seiner Mannschaft einen hervorragenden Saisonstart beschert. In Los Angeles brachte er 17 seiner 25 Pässe für 230 Yards an den Mann, lief einmal selber in die Endzone und blieb ohne Ballverlust.
TJ Watt lobt die Steigerungsfähigkeit von Pickett
Bemerkenswert ist, dass er in den ersten drei Vierteln noch große Schwächen offenbarte, dann aber in der entscheidenden Schlussphase richtig aufdrehte. Mit solchen Qualitäten verschafft sich ein Quarterback Respekt innerhalb der Mannschaft.
"Er ist dazu in der Lage, sich spät innerhalb eines Spiels in bestimmten Situationen noch einmal zu steigern", sagte der Star-Linebacker T.J. Watt gegenüber ran. "Die Momente sind niemals zu groß für ihn. Wir vertrauen ihm, wir glauben an ihn. Viele von Euch sehen nicht, wie hart er hinter den Kulissen arbeitet - wir schon. Deshalb habe ich so viel Vertrauen in ihn."
Externer Inhalt
Head Coach Mike Tomlin äußerte sich gegenüber ran ähnlich: "Er arbeitet hart, er hat Talent und er geht mit seiner Verantwortung immer besser um. Ich denke, das ist ein ganz natürlicher Entwicklungsprozess."
Betrachtet man die nackten Zahlen, ist die Statistik von Pickett noch immer ausbaufähig. In sechs Spielen warf er für 1257 Yards, fünf Touchdown-Pässe und vier Interceptions. Sein Quarterback-Rating von aktuell 81,3 hat sich gegenüber der Vorsaison (76,7) nur geringfügig verbessert.
Der 25-Jährige gehört nicht zu den (wenigen) Top-Quarterbacks, die auf Anhieb in der NFL durchstarten. Er braucht eine gewisse Entwicklungszeit – und bekommt diese auch.
Pickett ist eng mit der Stadt Pittsburgh verbunden
Nicht nur, weil er ein Erstrunden-Pick des vergangenen Jahres ist. Nicht nur, weil er als ehemaliger Quarterback der University of Pittsburgh mit der Stadt eng verbunden ist. Sondern auch, weil er es trotz durchwachsener Leistungen hinbekommt, aus den Steelers eine der Überraschungsmannschaften der bisherigen Saison zu machen.
Dementsprechend zuversichtlich blickt er nach vorne. "The Sky is the limit", sagte er gegenüber ran über das Potenzial der Mannschaft. "Wenn wir arbeiten und zusammenhalten, ist alles möglich. Ich will nicht zu sehr über die Erwartungen sprechen und erzählen, was wir tun könnten und tun sollten. Aber wir gehen unseren Weg. Und das ist eine gute Nachricht."
Gerade auch für Pickett.