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San Francisco 49ers: Titelgewinn mit diesem Luxus-Kader ist Pflicht - ein Kommentar
- Aktualisiert: 24.10.2023
- 15:24 Uhr
- Daniel Kugler
Mit dem Mega-Vertrag für Defensive End Nick Bosa haben die San Francisco 49ers ihre Ambitionen auf den Super Bowl untermauert. Der hochkarätige Roster hat für den Titelgewinn aber nur ein begrenztes Zeitfenster und muss jetzt liefern. Ein Kommentar.
von Daniel Kugler
Die San Francisco 49ers sind im Win-Now-Modus und legen für den kurzfristigen Erfolg so ziemlich alles erdenkliche in die Waagschale.
Dies untermauerte auch die rekordverdächtige Vertragsverlängerung von Defense-Star Nick Bosa für fünf Jahre und 170 Millionen Dollar eindrucksvoll.
Das Ziel für den mit Talent und Qualität gespickten Kader ist klar: Super-Bowl-Titel Nummer sechs muss her für die Franchise aus Kalifornien.
Und das möglichst schnell. Denn das Titelfenster des mit Hochkarätern gespickten Kader offen zu halten, wird wohl nur ein bis zwei Spielzeiten möglich sein.
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Mit Defensive Tackle Javon Hargrave kam in der Free Agency ein weiterer Star, der das Team nochmal nach vorne bringt, aber auch mit stolzen 84 Millionen Dollar in vier Jahren entlohnt wird.
Die Personalkosten gehen derweil durch die Decke. Neben Bosa haben die 49ers derzeit insgesamt sechs Spieler im Roster, die zu den bestbezahlten auf ihren jeweiligen Positionen in der NFL zählen.
Allein Running Back Christian McCaffrey, Tight End George Kittle, Offensive Tackle Trent Williams und Linebacker Fred Warner werden den Cap 2024 zusammen mit 92 Millionen Dollar belasten. Doch damit nicht genug. Mit Wide Receiver Deebo Samuel, Defensive Lineman Arik Armstead und Cornerback Charvarius Ward haben drei weitere Star-Spieler einen Cap-Hit von zusammengerechnet mehr als 73 Millionen Dollar.
165 Millionen Dollar für sieben Spieler sind ein Brett. Auf die Verantwortlichen der 49ers kommt damit eine Herkulesaufgabe zu, die einige Kunsttstücke vom Front Office verlangen wird, um die Band in den kommenden Jahren zusammenzuhalten.
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Die Last dieser Mega-Deals ab der kommenden bzw. spätestens der Saison 2025 wird heftig ausfallen. Zwangsläufig wird dabei aber auch der ein oder andere Star seine Koffer packen müssen.
Die ersten Vorgriffe auf das am Horizont sich zusammenbrauende Cap-Space-Gewitter erfolgten bereits im Rahmen des Bosa-Deals, als San Francisco mehr als 23 Millionen Dollar durch die Umstrukturierung der Verträge von Kittle und Williams freischaufelte. Laut "Spotrac" hat die Franchise aktuell mit 24,62 Millionen Dollar den drittgrößten Spielraum in der NFL.
49ers müssen in Zukunft mit Cap Space jonglieren
Es gibt jedoch wenig Grund zur Annahme, dass die 49ers mit dem Puffer kurzfristig einen großen Move machen werden. Vielmehr verschafft er ihnen eine gewisse Flexibilität, falls ein Top-Spieler auf einer Schlüsselposition vor der Trade-Deadline am 31. Oktober verfügbar sein sollte. Wie McCaffrey in der vergangenen Saison, der von den Carolina Panthers per Trade kam.
Das deutlich wahrscheinlichere Szenario ist jedoch, dass ein Großteil des verfügbaren Geldes in die nächste Saison umgemünzt und damit langfristig mehr Flexibilität geschaffen wird.
Denn neben den horrenden laufenden Personalkosten werden die "Niners" in den nächsten Jahren ihre Ressourcen auch auf einige ihrer aufstrebenden Jungstars umverteilen müssen, die bisher noch in ihren Rookie-Verträgen oder für einen schmalen Taler spielen.
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Die Youngster um Safety Talanoa Hufanga, Wide Receiver Brandon Aiyuk und besonders Quarterback Brock Purdy bzw. auch Linebacker Dre Greenlaw gehören zu den aufstrebenden Spielern im Roster, die bei den "Niners" kurz- bis mittelfristig lukrative Anschlussverträge erhalten könnten. Aiyuk etwa kommt nach dieser Saison zum ersten Mal für eine Verlängerung in Frage.
Die Cap-Probleme sind aber glücklicherweise noch Schnee von Morgen. Somit überwiegt wenige Tage vor Saisonstart in der Bay Area die Hoffnung, dass der ganz große Wurf nach 1994 endlich wieder gelingt.
Bosas Monster-Deal war ein weiterer, wenn auch teurer Schritt auf diesem Weg, den die Franchise aber gehen musste, um ihre Ambitionen zu untermauern und das Titelfenster weiter offen zu halten.
Denn die Uhr tickt immer lauter.