Noch immer hegen sich Zweifel
San Francisco 49ers: Erweist Brock Purdy endlich den Respekt, den er verdient - ein Kommentar
- Aktualisiert: 01.02.2024
- 15:14 Uhr
- Kai Esser
Brock Purdy hat es durch ein unnachahmliches Comeback in den Super Bowl geschafft. Dennoch gibt es noch immer Zweifel an der Kompetenz von "Mr. Irrelevant". Was soll er denn noch tun?
Von Kai Esser
"Wenn es einen Grund gibt, warum die San Francisco 49ers nicht den Super Bowl gewinnen, dann ist es Brock Purdy."
Zu dieser Aussage ließ sich "FOX"-Journalist Nick Wright hinreißen. Wobei "hinreißen" nur bedingt stimmt, steht er doch noch immer zu dieser Aussage.
Auf X, ehemals Twitter, reihen sich viele User in den Reigen der Purdy-Zweifler ein. "Das gleiche würde passieren, wenn man Zach Wilson ein Super-Team gegeben hätte", heißt es unter anderem: "Man gewinnt nun einmal, wenn die halbe Offense aus All-Pros besteht."
Das alles schrieben beziehungsweise sagten Leute, nachdem Brock Purdy sein zweites Comeback in Folge in den Playoffs geschafft hatte.
Es sind Narrative wie diese, die die Debatte um den Spielmacher der 49ers haben unsachlich werden lassen. Dabei fragt man sich: Was soll er denn noch tun, um es diesen Leuten zu beweisen? Purdy ist ein Top-Quarterback!
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Sicher, weder gegen die Green Bay Packers noch gegen die Detroit Lions machte er in seinen beiden Playoff-Partien in dieser Saison ein gutes Spiel in der ersten Halbzeit.
Was wie Wasser auf die Mühlen der Kritiker und Hater klingt, ist aber eigentlich genau das Gegenteil. Denn Purdy, bis dato noch ohne echten Comeback-Sieg, legte jeweils den fünften Gang ein und drehte das Spiel noch. Natürlich nicht alleine, aber mit jeweils überragenden Leistungen. Gegen die Packers im Schlussviertel, gegen die Lions in der gesamten zweiten Halbzeit.
Vor allem die Zahlen beeindrucken. Nach der Pause brachte er 13 seiner 16 Pässe für 174 Yards an. Dazu kommen noch 52 Yards auf dem Boden (exklusive Kneeldowns), jeder seiner Scrambles endete in einem First Down.
Insbesondere jene Scrambles zeigten eine neue, bisher eher unbekannte Facette in seinem Spiel. Mit 144 Rushing Yards in der Regular Season ist er nicht gerade dafür bekannt, viel unterwegs zu sein. Eine Facette, die mitentscheidend für den Sieg war.
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Pick 32: Carolina Panthers (von Buffalo Bills via Kansas City Chiefs)
Xavier Legette, Wide Receiver - South Carolina
Gehalt: 12,36 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 31: San Francisco 49ers
Ricky Pearsall, Wide Receiver - Florida
Gehalt: 12,54 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 30: Baltimore Ravens
Nate Wiggins, Cornerback - Clemson
Gehalt: 12,82 US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 29: Dallas Cowboys (via Detroit Lions)
Tyler Guyton, Offensive Tackle - Oklahoma
Gehalt: 13,16 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 28: Kansas City Chiefs (via Buffalo Bills)
Xavier Worthy, Wide Receiver - Texas
Gehalt: 13,79 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 27: Arizona Cardinals (von Houston Texans)
Darius Robinson, Edge - Missouri
Gehalt: 13,87 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 26: Tampa Bay Buccaneers
Graham Barton, Center - Duke
Gehalt: 14,03 Millionen
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 25: Green Bay Packers
Jordan Morgan, Offensive Tackle - Arizona
Gehalt: 14,19 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 24: Detroit Lions (via Dallas Cowboys)
Terrion Arnold, Cornerback - Alabama
Gehalt: 14,34 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 23: Jacksonville Jaguars (von Minnesota Vikings via Houston Texans via Cleveland Browns)
Brian Thomas Jr., Wide Receiver - LSU
Gehalt: 14,66 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 22: Philadelphia Eagles
Quinyon Mitchell, Cornerback - Toledo
Gehalt: 14,82 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 21: Miami Dolphins
Chop Robinson, Edge - Penn St.
Gehalt: 14,97 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 20: Pittsburgh Steelers
Troy Fautanu, Offensive Tackle - Washington
Gehalt: 15,06 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 19: Los Angeles Rams
Jared Verse, Edge - Florida St.
Gehalt: 15,13 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 18: Cincinnati Bengals
Amarius Mims, Offensive Tackle - Georgia
Gehalt: 15,37 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 17: Minnesota Vikings (via Jacksonville Jaguars)
Dallas Turner, Edge - Alabama
Gehalt: 15,77 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 16: Seattle Seahawks
Byron Murphy II, Defensive Tackle - Texas
Gehalt: 16,1 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 15: Indianapolis Colts
Laiatu Latu, Edge - UCLA
Gehalt: 17,03 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 14: New Orleans Saints
Taliese Fuaga, Offensive Tackle, Oregon St.
Gehalt: 17,3 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 13: Las Vegas Raiders
Brock Bowers, Tight End - Georgia
Gehalt: 18,14 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 12: Denver Broncos
Bo Nix, Quarterback - Oregon
Gehalt: 18,61 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 11: New York Jets (via Minnesota Vikings)
Olumuyiwa Fashanu, Offensive Tackle - Penn St.
Gehalt: 20,51 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 10: Minnesota Vikings (via New York Jets)
J.J. McCarthy, Quarterback - Michigan
Gehalt: 21,85 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 9: Chicago Bears
Rome Odunze, Wide Receiver - Washington
Gehalt: 22,75 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 8: Atlanta Falcons
Michael Penix Jr., Quarterback - Washington
Gehalt: 22,88 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 7: Tennessee Titans
JC Latham, Offensive Tackle - Alabama
Gehalt: 26,05 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 6: New York Giants
Malik Nabers, Wide Receiver - LSU
Gehalt: 29,2 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 5: Los Angeles Chargers
Joe Alt, Offensive Tackle - Notre Dame
Gehalt: 33,16 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 4: Arizona Cardinals
Marvin Harrison Jr., Wide Receiver - Ohio St.
Gehalt: 34,37 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 3: New England Patriots
Drake Maye, Quarterback - North Carolina
Gehalt: 36,64 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 2: Washington Commanders
Jayden Daniels, Quarterback - LSU
Gehalt: 37,75 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Pick 1: Chicago Bears (von Carolina Panthers)
Caleb Williams, Quarterback - USC
Gehalt: 39,49 Millionen US-Dollar
Vertrag unterschrieben: Ja
Vorwurf an Brock Purdy: "Mit so einem Team könnte das jeder"
Dabei ist es fast schon egal, ob der erst 24-Jährige Comeback-Siege holt wie in den vergangenen beiden Wochen oder ob er seine Gegner von Anfang bis zum Ende dominiert.
Vor allem ein Satz fällt immer wieder: "Mit einem Team, das gespickt ist mit Superstars, könnte das ja eigentlich jeder", so der Tenor meistens. Freilich, die 49ers sind individuell das wahrscheinlich am besten besetzte Team der NFL. Nicht umsonst wurden sieben Spieler ins First oder Second Team All-Pro gewählt.
Ist es aber so einfach? Von den Dallas Cowboys wurden gar neun Spieler ins All-Pro Team gewählt. Dennoch verloren sie bereits ihr erstes Playoff-Spiel sang-, klang- und chancenlos gegen die Green Bay Packers. Warum steht Dak Prescott nicht regelmäßig im Super Bowl, wenn es scheinbar mit guten Spielern um sich herum so einfach ist?
Die Position Quarterback definiert sich eben nicht nur durch Armstärke und Athletik, sondern mindestens genau so sehr durch Willensstärke, Umsicht und Gewinnermentalität.
Den Vergleich mit einem anderen Quarterback, der erst in der siebten Runde ausgewählt wurde und diese Attribute vorlebte, sparen wir uns an dieser Stelle. Die Statistik, dass Purdy 24 seiner 30 ersten Spiele gewann, auch.
Im Super Bowl gegen den Besten
Nun steht er mit seinem Team - hochverdient, muss man dazu anmerken - im Super Bowl.
Und dort wartet niemand geringeres als Patrick Mahomes. Der wurde übrigens nach seinem 17:10-Erfolg bei den Baltimore Ravens, in dem ihm sagenhafte null Punkte in der zweiten Halbzeit gelangen, von vielen Experten und Fans schon als der beste Quarterback der Historie hofiert.
Man könnte beinahe meinen, es gibt einen Unterschied in der Bewertung eines First Round Picks und dem buchstäblich letzten ausgewählten Spieler im Draft.
Für Purdy und die 49ers ist es nicht nur der ultimative Test gegen den dekoriertesten Quarterback der Liga, sondern auch eine Revanche. Im Super Bowl 54 standen sich beide Teams bereits gegenüber, damals hatte Purdy gerade seine erste Saison als Starter bei Iowa State beendet.
Man sollte meinen, dass die Diskussionen und Debatten über den 24-Jährigen spätestens mit einem Super-Bowl-Ring enden würden. Doch selbst wenn nicht, kann es ihm egal sein.
Denn alles was er tut, ist Spiele zu gewinnen.