Eagles siegen 40:22 gegen die Chiefs
Super Bowl 2025 - Kansas City Chiefs: Pleite auch in dieser Höhe verdient - ein Kommentar
- Aktualisiert: 11.02.2025
- 12:37 Uhr
- Rainer Nachtwey
Über die gesamte Saison schafften es die Kansas City Chiefs ihre Probleme zu kaschieren. Nicht aber im Super Bowl. Das Debakel wirft Fragen auf. Ein Kommentar.
Vom Super Bowl aus New Orleans berichten Rainer Nachtwey und Dominik Kaiser
Verdiente Krönung einer perfekten Saison – anders lässt sich der Super Bowl 59 aus Sicht der Philadelphia Eagles nicht beschreiben. Es war eine überragende Leistung, die die Offense und Defense gezeigt haben.
Ein herausragender Saquon Barkley, der zwar im Super Bowl etwas unterging, aber trotzdem den Rekord für die meisten Yards in einer Saison aufgestellt hat.
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So oft wie das "Fly Eagles Fly, on the way to victory" erklang, war klar, dass es den Weg zum Sieg schnurstracks geradeaus mit Rückenwind im Formel-1-Auto bergab ging. Da war kein Hügel, kein Zebrastreifen - Grüße an die Schiedsrichter - kein Schlagloch.
Das war Vollgas über die Ziellinie.
Aber wo Sieger sind, sind auch Verlierer. Wobei - waren die wirklich da? Gefühlt war ein Großteil der Kansas City Chiefs nicht anwesend. Auf jeden Fall nicht die Offensive Line.
Die Chiefs offenbarten viele Schwächen, die sie über die Saison hinweg dann doch kaschiert hatten, die die Eagles aber eiskalt ausnutzten.
Sie setzten Patrick Mahomes dermaßen unter Druck, dass ihm der Super Bowl gegen die Bucs wie Erholungsurlaub vorgekommen sein muss.
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Patrick Mahomes mehr auf der Flucht als Dr. Richard Kimble
In die Problemstelle Left Guard, die durch Joe Thuneys Abrücken auf Left Tackle entstand, schossen Philadelphias Quarterback-Jäger wie wilde Stiere auf ein rotes Tuch. Vielleicht war aber auch der Eagles-grüne Anzug, mit dem Mahomes zur Partie erschienen war, das rote Tuch für Phillys Pass Rush. Der Quarterback war zumindest mehr auf der Flucht als Dr. Richard Kimble.
Wer auf eine Antwort der Chiefs wartete, der wartete vergeblich. Die Chiefs hatten keine. Stattdessen warf die Partie, je länger sie dauerte, mehr und mehr Fragen auf.
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Der bis dahin noch amtierende Champion hatte während der Saison 15 seiner 17 Spiele gewonnen – eine Marke, die nicht viele Teams zuvor erreicht hatten. Aber noch nie hatte ein Team eine so geringe erzielte-kassierte-Punkte-Bilanz wie die Chiefs.
Nimmt man die fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen noch dazu, erscheint Kansas Citys Super-Bowl-Teilnahme in einem anderen Licht.
Genugtuung für Hurts
Für Andy Reids Team kam alles zusammen – auch für den Coach selbst, der unumwunden zugab – und auch zugeben musste –, dass er ausgecoacht wurde.
Vic Fangios Defensive war der Garant – und nur, weil kein Spieler aus dem Verbund so klar herausstach, dürfte Jalen Hurts die Pete-Rozelle-Trophäe als MVP erhalten haben.
Für Hurts die Genugtuung, nachdem er vor zwei Jahren noch geschlagen im rot-gelben Konfetti-Regen davongeschlichen war. Ein Bild, das er zur Motivation als Bildschirmhintergrund auf seinem Handy hat.
Dies kann er nun löschen. Dafür sollte Mahomes sich dieses Spiel als Motivation nehmen. Denn die Niederlage war auch in dieser Deutlichkeit verdient.