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Keine Chance mehr auf die Playoffs

Trotz viel Talent: Die Cleveland Browns bleiben die Cleveland Browns

  • Aktualisiert: 18.12.2019
  • 19:03 Uhr
  • ran.de/Tim Rausch
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© Getty Images

Die Cleveland Browns können in dieser Saison nicht mehr die Playoffs erreichen. Damit bleiben sie weit hinter den hohen Erwartungen vor der Saison zurück. Eine Analyse über das Versagen der "Lachnummer der NFL".

München - Mindestens Playoff-Kandidat, vielleicht sogar Super-Bowl-Anwärter. Vor der Saison schossen die Erwartungen an die Cleveland Browns durch die Decke. In der Offseason 2019 wurde dafür der Grundstein gelegt: Der Verein holte Superstars, aufstrebende Youngster sollten den nächsten Schritt machen, der neue Head Coach galt als Quarterback-Flüsterer und nach Jahren als "Lachnummer der NFL", wollten Fans und Klub allen Teams beweisen: Mit den Browns ist dieses Jahr nicht zu spaßen. 

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Cowboys Rams
News

Cowboys überrennen die Rams, Browns raus

Die Dallas Cowboys setzen im Rennen um die Playoffs ein Ausrufezeichen. Die Cleveland Browns hingegen haben keine Chance mehr auf die Postseason.

  • 16.12.2019
  • 02:31 Uhr
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"Ich sage es noch einmal, dass es auch jeder versteht: Solange ich hier bin ist es mein Ziel, den Super Bowl zu gewinnen", sagte Freddie Kitchens vor der Saison und befeuerte damit die Aussichten auf die Saison nochmal.

15 Spieltage später ist es offiziell: Die Playoffs sind außer Reichweite und auch diese Spielzeit wird das Team von Kitchens nicht mit einem positiven Rekord beenden - zum elften Mal in Folge. Was sind die Ursachen für das Scheitern? ran.de analysiert.

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Freddie Kitchens doch nicht der richtige Head Coach?

Als Kitchens am neunten Spieltag der Saison 2018/19 den Posten des Offensiv-Koordinators übernahm, stellte er das Spielsystem um. Die Passempfänger liefen weniger tiefe Routen, stattdessen wurde Wert auf ein schnelles Kurzpassspiel gelegt, ähnlich wie es bei den New England Patriots oder den Oakland Raiders zu sehen ist.

Mayfield brillierte mit dem neuen Playbook, traf schnelle Entscheidungen, wurde in den restlichen Spielen der vergangenen Saison nur fünf Mal gesacked und die Browns gewannen fünf von acht Partien. 

Das Problem in der laufenden Saison? Bei all dem Hype um die Browns, die neuen Superstars (z.B. Odell Beckham Jr.) und die aufstrebenden Talente (Mayfield, Running Back Nick Chubb oder Tight End David Njoku), scheint es fast so, als wolle Kitchens den Zuschauern mehr bieten. Eine Show, eine Inszenierung des Könnens der Browns, eine Darbietung des Talentepools. 

Doch sowohl Mayfield, als auch die Offensive Line, brillieren in dem "weniger spannenden" Kurzpassspiel und eben nicht in einem möglichst atemberaubenden Spielkonzept mit tiefen Pässen und zahlreichen Trickspielzügen. 

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Schlechtes Play-Calling

Die Vielzahl an langen Passkonzepten bringt Mayfield und seine Offensive Line ständig in Bredouille. Der Quarterback benötigt Zeit, bis die Receiver sich auf ihren tiefen Routen freigelaufen haben. Zeit, die die Offensive Line ihm oft nicht geben kann.

Besonders mit Spielern wie Jarvis Landry oder Odell Beckham Jr. benötigt es keine tiefen Pässe. "Gib uns den Ball und wir werden Erfolg haben", versprach Landry nach der jüngsten Niederlage gegen die Arizona Cardinals. Die beiden Receiver sind athletisch und schnell genug, um reichlich Raumgewinn nach dem Passfang zu sammeln. Zu selten in dieser Spielzeit wählt Kitchens einen Kurzpassspielzug aus.

Nicht verwunderlich, dass er in allen wichtigen Passkategorien schlechtere Werte als in seinem Rookie-Jahr aufweist. In seinen Statistiken spiegelt sich dies wie folgt wieder: 17 (2018:27) Touchdowns, 17 (14) Interceptions und eine Completion Percentage von 60,1% (63,8). 

Keine Disziplin im Team

Neben dem Platz läuft es für die Browns ebenfalls nicht rund. Seit Wochen kursieren Gerüchte, dass Beckham Jr. und Co. nach Partien zu Gegenspielern gehen und sich nach einem Wechsel erkundigen.

Zudem wirkt das Aufdecken einer Hüftverletzung des Star-Receivers, mit der er sich angeblich seit dem sechsten Spieltag rumschlägt und die eine Operation benötigen würde, äußerst unprofessionell. Der ehemalige Passempfänger der New York Giants fällt in der aktuellen Spielzeit eher durch markante Schuhe oder teure Uhren auf, als durch seine Leistungen auf dem Feld. 

Besonders am elften Spieltag zeigte sich die fehlende Disziplin auf dem Platz: Myles Garrett, der Nummer-Eins-Pick 2017, das Aushängeschild der Browns, der Leader in der Defensive schlug mit seinem Helm auf Mason Rudolph ein und wurde auf unbestimmte Zeit gesperrt. 

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Neuer Head Coach?

Die Saison der Cleveland Browns ist gelaufen. Woche um Woche heißt es von Kitchens: "Das ist nicht das Resultat, was wir erzielen wollten". Fehlende Disziplin, falsches Play-Calling und vielleicht auch ein Fehlgriff beim Head-Coach-Posten sind die Gründe dafür, dass die Browns als große Enttäuschung abgestempelt werden.

Noch ist es zu früh, um über eine mögliche Entlassung von Kitchens zu spekulieren. Mit diesem talentierten Kader darf auf lange Sicht Mittelmaß aber nicht die Norm sein. 

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