Zahlenspiele in der NFL
Wie stehen die Playoff-Chancen nach einem 0-4-Start?
- Aktualisiert: 22.02.2018
- 15:13 Uhr
- ran.de
Vier Teams sind in der NFL mit vier Niederlagen gestartet. Dennoch bleibt eine minimale Chance auf die Playoffs. Es gibt ein blendendes Vorbild. Die Kansas City Chiefs sollten derweil die vergangene Saison vergessen.
München - Die aktuelle NFL-Saison hielt schon so manche Überraschung parat. Nach vier Spieltagen - also einem Viertel der Regular Season - führen etwa die Buffalo Bills und die Los Angeles Rams ihre Divisions an. Die während der Vorbereitung des "Tanking" verdächtigten New York Jets weisen ebenso wie die vermeintlich unschlagbaren New England Patriots eine ausgeglichene Bilanz auf.
Die größte Enttäuschung bilden dagegen die New York Giants - neben den Los Angeles Chargers, den Cleveland Browns und den San Francisco 49ers eines von vier Teams mit schon vier Niederlagen. Allerdings mussten die "Big Blue" an den ersten beiden Wochenenden auf ihren Superstar Odell Beckham jr. verzichten.
Giants noch im Januar in den Playoffs
Dennoch: Nachdem die Franchise noch im Januar in den Playoffs stand, schien der erneute Weg in die Post Season vorgezeichnet. Doch stattdessen herrscht im Herbst 2017 Katerstimmung im "Big Apple". "Niemand hätte das erwartet. Es ist nicht einfach, das wegzustecken", jammert Linebacker Jonathan Casillas. Cornerback Dominique Rodgers-Cromartie pflichtet bei: "Wir stecken in einem tiefen Loch."
Head Coach Ben McAdoo spricht bereits von der "fight or flight time". Er fordert: "Wir müssen endlich ein verdammtes Spiel gewinnen."
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"ESPN"-Berechnung macht wenig Hoffnung
Doch wie realistisch sind die Playoff-Chancen für die Giants und deren Leidensgenossen überhaupt noch auf eine Saisonverlängerung ins neue Jahr? Ist nach gerade einmal einem Monat quasi schon alles vorbei? "ESPN" hat errechnet, dass die Aussichten auf die Teilnahme an den Playoffs für die Viermal-Verlierer bei gerade mal einem Prozent liegen.
Tatsächlich gelang in der langen NFL-Historie erst einem Team nach einem 0-4-Fehlstart noch der Sprung in die Playoffs: den Chargers 1992. Die damals noch in San Diego beheimatete Franchise gewann elf der übrigen zwölf Partien in der Regular Season und zog sogar noch in die Divisional Round ein.
Damit ist das von Bobby Ross trainierte Team auch das einzige, das nach einer 0-3-Startbilanz noch ein Playoff-Spiel gewann - übrigens mit 17:0 gegen die Kansas City Chiefs.
4-0-Start war 2016 kein gutes Omen
Womit wir beim einzigen noch ungeschlagenen Team der aktuellen Saison wären. Doch die Chiefs sind gewarnt. Denn ein 4-0-Start ist alles andere als ein Ruhekissen.
Das bewies die Spielzeit 2016: Vor einem Jahr hatten mit den Minnesota Vikings, den Denver Broncos und den Philadelphia Eagles - letztere kamen allerdings aus einer Bye Week - nach Week 4 noch drei Klubs eine Weiße Weste. In den Playoffs waren sie jedoch allesamt Zuschauer.
Zwei Mal reichten sieben Siege
Seit 1990 zwölf Teams in die Post Season rutschen, waren mindestens sieben Siege aus 16 Partien nötig, um das Ticket für den illustren Kreis zu lösen. 2010 schafften die Seattle Seahawks mit sieben Erfolgen bei neun Niederlagen den Sprung, vier Jahre später genügten den Carolina Panthers sieben Siege bei einem Unentschieden und acht Pleiten. Beide Teams erreichten die Divisional Round.
Diese Statistiken sollten auch den Giants Mut machen. McAdoo weiß, worauf es nun auch ankommt: "Ich würde mir die größten Sorgen machen, wenn die Jungs gleichgültig wären. Das darf nicht passieren. Das würde ich nicht akzeptieren."
Pugh setzt auf epischen Lauf
Bei Justin Pugh muss er sich da keine Gedanken machen. Der Tackle frohlockt ob der historischen Möglichkeit: "Wie cool wäre es, wenn wir es noch in die Playoffs schaffen würden? Wenn wir jetzt einen Lauf starten würden? So müssen wir an die Sache rangehen. Das wäre wirklich episch."
Ob die Chargers 25 Jahre nach ihren heroischen Vorgängern und die Browns, bei denen Nummer-eins-Draftpick Myles Garrett vor dem NFL-Debüt steht, ähnlich denken? In einer Saison der Überraschungen scheint schließlich alles möglich und kaum etwas vorhersehbar.
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