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Kommentar zum Doncic-Trade: Die wildeste Wette der NBA-Geschichte
- Veröffentlicht: 02.02.2025
- 18:48 Uhr
- Tobias Hlusiak
Im überraschendsten Trade der (jüngeren) NBA-Geschichte tauschen die Mavericks und die Lakers zwei All-Stars - Luka Doncic nach Los Angeles, Anthony Davis spielt ab sofort in Dallas. Niemand sah diesen Deal kommen, niemand rechnete damit. Für L.A. ist der Trade ein No-Brainer, die Motivation der Mavs wirft aber - auf den ersten Blick - viele Fragen auf. Ein Kommentar.
Von Tobias Hlusiak
Die Dallas Mavericks waren eigentlich gut aufgestellt für die kommende Dekade. In Luka Doncic verfügte die ehemalige Franchise von Dirk Nowitzki über einen der größten Stars der NBA.
Mit gerade einmal 25 Jahren hatte der Slowene die Texaner im vergangenen Jahr bereits in die Finals geführt. Man hatte ein entwicklungsfähiges Team um ihn herum aufgebaut.
Doncic selbst hätte im kommenden Sommer einen Super-Max-Vertrag unterschrieben, der ihn im Gegenzug für 345 Millionen Dollar für den Großteil seiner weiteren Karriere - nämlich die kommenden fünf Jahre - an die Mavs gebunden hätte. Kein Experte, kein Fan, kein Mitspieler, nichtmal Doncic selbst bezweifelte wohl, dass dies passiert.
Nun haben die Mavericks selbst den Stecker gezogen. Das Kapitel Luka Doncic ist beendet. Aus dem Nichts, mitten in der laufenden Saison.
Es gab kein Wettbieten um den Superstar, kein wochenlanges Gezerre um dessen Dienste. Nichts!
Das Wichtigste in Kürze
Doncic-Trade auf Initiative der Mavericks
Ganz im Gegenteil: Dallas selbst initiierte den Trade. Die Mavs kontaktierten wohl nur die Lakers, boten ihren besten Spieler an und warteten auf Antwort.
Dass Los Angeles am Ende neben Anthony Davis - der sechs Jahre älter ist als Doncic - nur einen First-Round-Pick (2029) und den durchaus talentierten Max Christie aufgeben muss, lässt tief blicken.
Auf den ersten Blick wirkt das wie ein Fire Sale, ein ziemlich überhastet abgeschlossener Deal. Schaut man ein zweites Mal hin, wirkt die Aktion nicht weniger wild, lässt aber einen Sinn erkennen.
Denn ganz offensichtlich fühlten sich die Mavericks mit Doncic gar nicht so gut aufgestellt. Die Zweifel an dessen Arbeitsethik und Fitness überwogen. Das Vertrauen in Lukas Qualitäten als Anführer - gerade dann, wenn es wirklich um die Wurst geht - waren zu gering.
Externer Inhalt
Luka Doncic: Fans reden vom "größten Fehler der NBA-Geschichte"
Dallas verbessert Team auf kurze Sicht
Stattdessen gehen die Texaner nun eine der wildesten Wetten der eigenen Franchise-Historie, vielleicht in der Geschichte der ganzen Liga, ein. Denn auf kurze Sicht ist die eigene Mannschaft durchaus besser geworden.
Die Chancen, in diesem Jahr Meister zu werden sind gestiegen. AD und Kyrie Irving verstehen sich hervorragend, dürften sich auch auf dem Platz gut ergänzen.
Die Mavs sind im Front Court gut aufgestellt, haben in Daniel Gafford und dem verletzten Dereck Lively zwei Center. Davis kann also auf der von ihm präferierten Position des Power Forward spielen. Dies bringt defensiv wie offensiv eine neue Dimension ins Spiel des Meisters von 2011.
Geht der kurzfristige Plan allerdings nicht auf, könnte sich die Entscheidung als verheerend herausstellen, schnell wäre in der öffentlichen Debatte vom dümmsten Trade aller Zeiten die Rede.
Wohl nicht ganz ohne Grund…