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Berater von LeBron James

NBA-Agent Rich Paul: Der Mann mit den besonderen Klauseln

  • Aktualisiert: 03.04.2020
  • 18:04 Uhr
  • ran.de / Markus Bosch
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© imago/Icon SMI
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Auch die NBA ist von der Coronakrise betroffen, den Spielern drohen Gehaltseinbußen. Der Agent von LeBron James, Rich Paul, sorgt mit einer Klausel für einen immensen Vorteil seiner Klienten.

München - Weltweit leiden Sportstars unter den Auswirkungen des Coronavirus. Neben der Tatsache, dass sie ihre Sportart nicht ausüben dürfen, müssen sie teilweise auch erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen.

Auch die NBA-Stars, die besten Basketball-Spieler des Planeten, sind davon betroffen. So wurden am 1. April, obwohl die Liga unterbrochen ist, neue Gehaltsschecks ausgezahlt. Während der Großteil der Profis nun insgesamt gerade einmal knapp die Hälfte ihres Jahressalärs erhalten hat, strichen weniger als 20 Spieler offenbar bereits 90 Prozent ihrer Jahreseinnahmen ein.

Möglich macht dies eine besondere Vertragsklausel, die eine Auszahlung in sechs, statt über zwölf Monate vorsieht. Neun dieser Kontrakte hat ein gewisser Rich Paul als Agent ausgehandelt. Das berichtet die "New York Times".

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Liga diskutiert mit Spielern über Gehaltsverzicht

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In Pauls Portfolio befinden sich Superstars wie LeBron James oder Kyrie Irving, also zumeist hochbezahlte Verträge. In Zeiten wie diesen, wo die Spielergewerkschaft und die Liga offenbar über 25 Prozent Gehaltseinbußen für alle Spieler verhandeln, ein bizarres Bild.

Und doch sinnbildlich für die Person Rich Paul. Der 38-Jährige aus Cleveland zählt zu den schillerndsten Agenten der Liga und hat schon so manches Mal mit seiner Vertragsgestaltung für die Spieler Aufsehen erregt. 

Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen - ein Einzimmer-Appartment über dem Lebensmittelladen des Vaters war sein Zuhause – verkaufte er nach der High School Retro-Trikots. Dabei kam es zu einer Begegnung, die sein Leben für immer verändern sollte. Im Jahr 2002, so wird es erzählt, traf LeBron an einem Flughafen auf den Trikotverkäufer Paul. Dabei soll ihn besonders ein Jersey von Ex-NFL-Star Warren Moon beeindruckt haben. Man tauschte Kontaktdaten aus und schon kurze Zeit später hatte Paul dem kommenden NBA-Superstar zwei Trikots verkauft.

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LeBron erster Klient von Rich Paul

2003, nachdem die Cleveland Cavaliers den 19-Jährigen LeBron gedraftet hatten, fragte dieser bei Paul an, ob er Teil seines "Inner Circle" werden wolle. Es war die Geburtsstunde des Beraters Rich Paul. 2006 wechselte er in die Firma, die James' Verlängerung bei den Cavs ausgehandelt hatte, bevor er das Unternehmen 2012 verließ und sein eigenes Unternehmen, die Klutch Sports Group, gründete. Erster Klient war natürlich LeBron.

Durch den Megastar als Freund und Zugpferd konnte sich Paul weitere Topstars der Liga als Klienten sichern wie Ben Simmons oder Anthony Davis.

Aber nicht nur im Markt der etablierten NBA-Stars war Paul unterwegs, so lockte er auch College-Talente mit dem Versprechen auf einen NBA-Vertrag. Zwischenzeitlich führte die College-Liga NCAA sogar eine sogenannte "Rich Paul Rule" ein.

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"Rich Paul Rule" erzürnt LeBron

College-Talente können sich einen Agenten holen, wenn sie sich noch nicht sicher sind, ob sie in die NBA wollen oder doch noch ein Jahr am College spielen sollen, wo sie aber kein Geld verdienen. Nach Änderung der Regeln 2019 mussten Agenten neben den NBA- und NCAA-Zertifikaten selbst eine Prüfung der NCAA absolvieren und einen College-Abschluss vorweisen. So sollten die jungen Talente nur noch Agenten mit diesen Kriterien wählen dürfen. Bei Nichteinhaltung drohte ihnen sogar der Ausschluss aus dem NBA-Draft.

Paul war durch diese Einführung außen vor, hatte er doch nie eine solche Prüfung absolviert. "Sie sind wütend und haben Angst. Nichts wird diese Bewegung und Kultur hier stoppen", wütete LeBron kurz nach Einführung der Regel in Richtung der Verantwortlichen.

Der Superstar war nicht allein mit seiner Schelte und so reagierte die NCAA nur eine Woche später, indem sie den College-Abschluss wieder aus den Anforderungen strichen.

User feiern Rich Paul: "Dieser Mann ist eine Legende"

Doch allein diese Episode zeigt, welchen Einfluss Rich Paul inzwischen auf das Basketballgeschäft hat und auch welch prominente Unterstützer er an seiner Seite weiß. Eine Entwicklung, die er bei seiner ersten Begegnung mit LeBron James wohl noch nicht geahnt hat.

Und doch hat er mit seinem Geschäftssinn und seinem Verhandlungsgeschick nicht nur sich selbst finanziell in neue Sphären gehoben. Unter dem Post von "NYT"-Journalist Marc Stein sammeln sich die Huldigungen für Pauls Leistung. "Rich Paul ist auf einem anderen Level. Die Einstellung mit der er für die Rechte seiner Klienten kämpft, ist spektakulär", schrieb ein User.

Ein anderer meinte: "Das ist der Grund, warum ihn die anderen Agenten hassen. Dieser Mann ist eine Legende."

Eine Berater-Legende, die in den kommenden Jahren wohl noch populärer wird – so umstritten Paul auch ist.

Markus Bosch

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