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NBA: Dennis Schröders Trade zu den Detroit Pistons entpuppt sich als unverhoffter Segen - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 24.02.2025
- 19:50 Uhr
- Julian Huter
Dennis Schröder erlebt mit den Detroit Pistons einen Höhenflug. Der vermeintliche Rückschritt von den Golden State Warriors nach Michigan stellt sich immer mehr als Segen für den DBB-Kapitän heraus. Ein Kommentar.
Von Julian Huter
Die Detroit Pistons schwingen sich aktuell zu einer der größten Positiv-Überraschungen der NBA auf. Der 148:143-Sieg gegen die Atlanta Hawks war bereits der sechste in Serie. Das Team aus "Motor City" hat jetzt schon so viele Siege eingefahren wie in den beiden vorherigen Saisons zusammen.
Mittendrin ist Dennis Schröder, für den sich das Trade-Chaos rund um die NBA Trade Deadline als unverhoffter Segen entpuppt.
NBA: Dennis Schröder wechselt von den Warriors nach Detroit
Diese These wirkt erst einmal kontra-intuitiv, wenn man bedenkt, dass der deutsche Weltmeister von einer der erfolgreichsten und schillerndsten Franchises der jüngeren NBA-Geschichte zum Kellerkind nach Michigan gewechselt ist.
Doch der Trade des 31-Jährigen zu den Golden State Warriors stellte sich im Nachhinein als ein einziges Missverständnis heraus. Zwar hatte Schröder bei den Los Angeles Lakers schon unter Beweis gestellt, dass er auch in einer kleineren Rolle neben einem zukünftigen Hall-of-Famer glänzen kann - in Golden State war es aber nur auf dem Papier ein gutes Match.
Schröder und Golden State wie Öl und Wasser
Selbst wenn LeBron James der komplettere Basketballer ist - das Skillset eines Steph Curry ist einzigartig. Entsprechend unkonventionell ist auch der Spielstil der Warriors mit konstanten Läufen abseits des Balles, wenig Dribblings und wenig Pick-and-Roll-Spielzügen.
Gerade in den letzteren beiden Bereichen liegen aber Schröders größte Stärken. Zudem spielt er die gleiche Position wie Curry und fand nie eine Rolle neben ihm, die es beiden erlaubte, eine erfolgreiche Symbiose zu bilden. Möglicherweise war der Respekt zu groß. Und so historisch gut wie Curry als Playmaker auch ist - er ist kein Magic-Johnson-Klon wie James.
Schröder und die Warriors - das wirkte wie Öl und Wasser.
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Pistons-Situation hat Parallelen zum DBB-Team
In Detroit nimmt Schröder jetzt eine Rolle ein, die deutlich mehr Parallelen zu seiner DBB-Wohlfühloase im Nationalteam aufweist.
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Er ist zwar nicht der talentierteste Spieler seines Teams - beim DBB ist das Franz Wagner, bei den Pistons Cade Cunningham - die jungen Akteure blicken dennoch zum Führungsspieler Schröder auf. Sie schätzen seine Erfahrung und vertrauen ihm den Ball in der Crunchtime an.
Wenn der Braunschweiger dieses Vertrauen spürt, liefert er in diesen Drucksituationen auch. So wurde die Legende von "FIBA-Dennis" geboren und auch beim Sieg gegen die Hawks zog Schröder kurz 33 Sekunden vor Schluss ein entscheidendes Foul und brachte sein Team auf die Siegerstraße.
"Dennis hat uns heute das Spiel gewonnen“, schwärmte All-Star Cunningham von seinem Partner im Spielaufbau: "Er ist smart und kann etwas mit dem Ball anfangen. Er war einfach riesig für uns."
Dennis Schröder endlich angekommen?
Schröder braucht diesen Rückhalt seiner Teamkollegen und den Raum, zumindest teamintern eine Führungsrolle einzunehmen. In Detroit kann er wieder mehr "sein" Spiel durchziehen und ist gleichzeitig Mentor für viele junge Teamkollegen, die noch ihren Platz in der Liga suchen.
Es wäre Schröder zu wünschen, dass er bei den Pistons wieder eine längerfristige NBA-Heimat findet.
Seine Äußerungen, in denen er das Millionen-Geschäft NBA mit moderner Sklaverei gleichgesetzt hat, waren fehl am Platz. Dennoch ist auch dieser Multimillionär ein Mensch mit einer Familie, dessen Leben zuletzt komplett umgekrempelt wurde, ohne dass er darauf direkt Einfluss nehmen konnte.
In Detroit scheint er jetzt wieder die Liebe zu erfahren, die er in Golden State vermisst hat.
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Wenn sich neben dem Parkett alles eingespielt hat, läuft es in der Regel auch sportlich besser. Wenn es so kommt, dürften die Pistons - auch dank Schröder - ein unangenehmes Team in den Playoffs werden.