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NBA Paris Games: Wembanyama-Hype zeigt - Europa lechzt nach seinen Helden - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 24.01.2025
- 12:10 Uhr
- Tim Althoff
Der Hype um Victor Wembanyama bei den NBA Paris Games zeigt: Die NBA muss bei der Wahl der International Games strategischer vorgehen. Europa braucht seine Superstars.
Aus Paris berichtet Tim Althoff
Der Wemby-Hype in Frankreich ist real! Victor Wembanyama zog vor und während seines Auftritts bei den NBA Paris Games 2025 alle Blicke auf sich.
Die Halle war ausverkauft, gefühlt lief jeder zweite Fan mit einem Wemby-Trikot durch die Gegend. Auch die Medientribüne war bis auf den letzten Zentimeter voll. Als vergangenes Jahr gefühlt vier Journalisten zum Training am Tag vor dem Spiel kamen, schauten dieses Jahr gefühlt 140 zu.
Es gibt keinen besseren Beweis dafür, wie sehr die europäischen Länder nach ihren NBA-Stars lechzen. Und wie viele Chancen die NBA in den letzten Jahren ausgelassen hat.
Die Liga muss bei der Wahl der International Games strategischer vorgehen. Und diese sogar ausbauen.
NBA Paris Games: Die Liga muss mit Identifikation locken
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Im Rahmen der Paris Games sprach NBA-Commissioner Adam Silver erneut von einer möglichen Ableger-Liga in Europa. Europa würde zwar Top-Talente ausbilden, "wir denken aber, dass die kommerzielle Ebene nicht mit der sportlichen Ebene Schritt gehalten hat."
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Ein Trugschluss. Denn Europa braucht nicht mehr Basketball-Ligen im Schatten der NBA.
Europa braucht seine Superstars, es lechzt nach ihnen. Nach Wemby, nach Jokic, nach Giannis, Doncic und Franz.