Ein einziger wurf machte ihn zur legende
Darts-WM: Bahamas-Underdog Rashad Sweeting sorgt mit Cole Palmer-Jubel für kuriose Feel-Good-Story
- Veröffentlicht: 18.12.2024
- 18:44 Uhr
- Luca Wolkstein
WM-Debütant Rashad Sweeting von den Bahamas schied am Mittwoch in Runde 1 aus. Doch ein einziger Wurf macht den Nobody in der gesamten Darts-Welt schlagartig berühmt und beliebt.
Von Luca Wolkstein
Die Darts-WM sorgt in jedem Jahr neben sportlichen Highlights auch für emotionale Achterbahnfahrten.
Bereits an Tag 3 hat Rashad Sweeting, erster WM-Teilnehmer aus dem fernen Karibik-Staat Bahamas, einen solchen Feel-Good-Moment geschaffen, der allerdings etwas Erklärungsbedarf erfordert.
Bei seinem Debüt auf der größten Darts-Bühne der Welt ging Sweeting gegen Jeffrey de Graaf (Nummer 81 der Welt) als klarer Underdog in die Partie, schien die Quotenmacher aber zu Beginn Lügen zu strafen. Dank einer 42-prozentigen Doppelquote errang der hauptberufliche Flughafenmitarbeiter sogar den ersten Satz - trotz einer um 16 Punkte geringeren Average.
Dann folgte der kuriose Wendepunkt, für den Sweeting mit Grinsen im Gesicht selbst sorgte. Im entscheidenden Leg des zweiten Satzes standen beim Darts-Exoten noch 194 Punkte Rest. Zwei Treffer auf die Triple-20, noch 74 Zähler. Eine Summe, die mit einem verbleibenden Pfeil nicht zu checken ist.
Der logische Wurf wäre nun eine Doppel-17 oder eine Doppel-19, um sich selbst für die nächste Runde ein komfortables Doppel zum Checkout zu stellen. Eine 2:0-Satzführung hätte den Debütanten einer Erstrunden-Sensation deutlich näher kommen lassen.
Doch nicht mit Sweeting. Der 34-Jährige nahm sich einen kurzen Moment zum Überlegen, lächelte vielsagend und nagelte seinen letzten Pfeil dann kurzerhand trotzdem in die Triple-20 - zu seiner ersten 180 der Partie. On top legte er den Signature-Jubel von Cole "Cold" Palmer aufs Parkett, das Ally Pally explodierte.
Dass der Mann von Bahamas den Satz nach Fehlwürfen auf die eigens gestellten 14 Rest noch verlor und letztlich auch das gesamte Match mit 1:3, geriet zur Nebensache.
Das Wichtigste in Kürze
Sweeting: Fan sorgt mit Insta-DM für Butterfly-Effect
Denn was diese Geschichte so erzählenswert macht, sind die Hintergründe, die sich erst im Nachgang des Mittwochabend-Duells vollständig entfalteten. Der Bahamaer kam nämlich nicht von selbst auf die kuriose Jubel-Idee.
Sweeting hatte im Vorfeld seines WM-Debüts mit einem Fan über Instagram Kontakt, der ihm vorschlug, den Signature-Jubel des Chelsea-Stars aufzugreifen. Sweeting sollte nicht enttäuschen, präsentierte im Nachgang des Matches dann den witzigen Chatverlauf.
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Doch der kleine Gag sollte sich für Sweeting bezahlt machen. Titelsponsor der Darts-Weltmeisterschaft ist seit vergangenem Jahr das irische Wettunternehmen "Paddy Power", das im Rahmen einer eigens eingeführten Initiative pro geworfener 180 jeweils 1.000 Pfund an die britische Prostatakrebs-Vorsorge-Stiftung überweist.
Da sich der Bahamaer bewusst für die Maximalsumme aus drei Darts und gegen den sicheren Weg entschied und so die stolze Summe für einen guten Zweck beisteuerte, entschied sich Paddy Power, den Darts-Amateur dafür zu belohnen.
Über "X" gab der Sponsor bekannt, Sweetings Flugkosten für Hin- und Rückreise zu übernehmen. Happy End für alle Beteiligten.