Darts-Weltmeisterschaft
Darts-WM 2020: Chaos! Wie Corona das komplette Turnier durcheinanderwirbelt
- Aktualisiert: 21.12.2020
- 14:08 Uhr
- ran.de
Nach dem Ausbruch einer neuen Corona-Mutation in England sollen die Spieler die Feiertage im Hotel verbringen. Zuschauer dürfen nicht in die Halle, der Spielplan wird angepasst. Zudem wurde ein erster Profi positiv getestet.
München/London – Eigentlich ist sie der Stimmungsgarant rund um die Feiertage. Tausende Zuschauer im legendären Alexandra Palace in London, viele mehr vor den TV-Bildschirmen. Doch die Darts-WM 2021 steht unter keinen guten Voraussetzungen.
Während an Tag eins noch 1000 Zuschauer zugelassen waren, schob die britische Regierung dem Plan des Weltverbandes PDC kurz darauf einen Riegel vor.
Eine neue in Großbritannien auftretende Mutation des Virus stürzt die Titelkämpfe nun noch weiter ins Chaos. Das Problem: Viele Länder machen derzeit die Grenzen dicht. Eine Ein- oder Ausreise nach Großbritannien ist kaum möglich, der Flugverkehr eingestellt.
Über Weihnachten gibt es eine Spielpause
Im Normalfall fahren fast alle Profis über die Weihnachtsfeiertage in die Heimat. Bei der Weltmeisterschaft wird traditionell erst am 27. Dezember weitergespielt.
Doch das ist jetzt kaum möglich. "Wir haben Spielern, die nicht aus Großbritannien kommen, geraten, über Weihnachten im Hotel zu bleiben, falls es zu Reiseeinschränkungen kommt", schrieb der Weltverband PDC in Form von Geschäftsführer Matthew Porter: "Die meisten, wenn nicht alle, werden das wohl tun."
Prominentestes Beispiel ist Topstar Michael van Gerwen. Nach seinem 3:1-Erstrundensieg über Ryan Murray wollte der dreimalige Weltmeister am Sonntag zu seiner Familie in die Niederlande reisen und erst nach Weihnachten wieder zurück nach London kommen.
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Van Gerwen war bereits auf dem Weg
Laut niederländischen Medien saß "MvG" sogar schon im Auto, als die PDC ihm wohl nahelegte, lieber in der englischen Hauptstadt zu bleiben. Van Gerwen kehrte um und schrieb auf Twitter: "Okay. Ich werde Weihnachten in London verbringen. Die neuen Regelungen haben mir die Entscheidung einfach gemacht. Es ist hart, die Familie zu verlassen, aber sie können meine Entscheidung nachvollziehen. Das Turnier ist einfach sehr wichtig."
Der Niederländer wird also nicht der einzige sein, der Weihnachten im Spielerhotel verbringen wird. Nur wenige Stunden zuvor wurde sein Landsmann Martijn Kleermaker als erster Spieler positiv auf das Coronavirus getestet. Aus seiner ersten WM-Teilnahme wird somit nichts.
Ursprünglich sollte Josh Payne für ihn nachrücken und konnte auch einen negativen Corona-Test vorweisen. Doch als sich herausstellte, dass Payne 24 Stunden zuvor Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte, war auch sein Traum von der WM schnell vorbei. Gegner Cameron Carolissen bekam ein Freilos und wird am 22. Dezember nun auf Danny Noppert treffen.
PDC stellt den Spielplan um
Einen Tag später greift auch der schottische Top-Spieler Gary Anderson ins Geschehen ein. Seinetwegen wurde der Spielplan bevor der erste Pfeil durch den "Ally Pally" flog, umgestellt.
Eigentlich sollte Anderson schon am Sonntag seine erste Partie absolvieren, doch nach einem Risiko-Kontakt musste der 49-Jährige erst einmal in Quarantäne.
Sein Gegner Madars Razma nahm es mit Humor. Der Lette sitzt wie so viele andere in London fest, sein Heimatland strich alle Direktflüge aus England bis mindestens Januar. Der Außenseiter schrieb daraufhin auf Twitter: "Es tut mir leid Gary, aber ich muss am Mittwoch jetzt unbedingt gewinnen.
Zwei Deutsche noch im Turnier
Auch für die beiden verbliebenen deutschen Teilnehmer bleiben die nächsten Tage ungewiss. Am Montagabend treffen Gabriel Clemens und Nico Kurz im direkten Duell aufeinander. Clemens kündigte bereits an definitiv in London zu verweilen.
Kurz gewann in der ersten Runde mit 3:1 gegen Andy Hamilton, Clemens hatte als gesetzter Spieler ein Freilos. Für den dritten deutschen Teilnehmer, Max Hopp, ist die WM nach einem 1:3 gegen Mervyn King bereits vorbei.
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