Bei der Darts-WM 2025 gehört Wessel Nijman zum Favoritenkreis. Dabei steht er nur auf Platz 58 der Order of Merit und erreichte noch nie ein Major-Viertelfinale. Über den schnellen Aufstieg des 24-Jährigen, der vor wenigen Jahren noch ein Buhmann der Szene war.
"Der Ausschuss beschloss, dass eine angemessene Sanktion in diesem Fall darin besteht, Wessel Nijman für einen Zeitraum von fünf Jahren vom 18. August 2020 (dem Datum seiner ursprünglichen Suspendierung) bis zum 17. August 2025 um Mitternacht vom Sport auszuschließen", hieß es in dem Statement der Aufsichtsbehörde Darts Regulation Authority.
Danach war es für Nijman erstmal vorbei mit Darts, zumindest auf relevanter Ebene. Und das aus gutem Grund. Denn während eines Online-Turniers im Mai 2020 verlor der 24-Jährige mit Absicht eine Partie. Der Betrug flog auf, weil ungewöhnlich hohe Beträge auf sein Match gegen David Evans in der Modus Icons of Darts gesetzt wurden.
Über einen Freund wurde Nijman zuvor von einer Person der Vorschlag unterbreitet, mit Absicht die Doppelfelder zu verfehlen und dafür "eine Menge Geld" zu erhalten - und er machte mit.
"Ich bin von außen unter Druck gesetzt worden, habe dem zugestimmt, und trage die Verantwortung für meine Taten", erklärte Nijman kurz darauf und hob hervor, dass er es sehr bereue.
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Nach Wettbetrug: Wessel Nijman erst seit Februar 2023 wieder bei der PDC am Start
Weil er sich einsichtig zeigte, sein Vergehen schnell zugab und an einer Aufklärungskampagne zum Thema Spielmanipulation inklusive Aufnahme eines Informationsvideos teilnahm, wurde die Hälfte der Sanktion zur Bewährung ausgesetzt.
"Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals wieder zurückkommen und Darts spielen würde", gestand er Anfang Oktober im "The Darts Show Podcast".
Major-Turniere im Darts: Alle Sieger 2024 - Luke Humphries der Dauer-Dominator
Darts 2024: Major-Turniere im Überblick Elf Major-Turniere wurden 2024 von der PDC veranstaltet, sie sind für die Profis die prestigeträchtigsten und bei den Fans die beliebtesten. Dort gibt es natürlich auch das meiste Preisgeld zu holen. Wie viel Geld bekommt der Sieger und wer hat gewonnen? ran fasst vor der Darts-WM 2025 nochmal alles zusammen.
World Darts Championship Datum: 15. Dezember 2023 bis 3. Januar 2024 Austragungsort: London (England) Preisgeld für den Sieger: 500.000 Pfund Teilnehmerfeld: 96 Spieler Titelträger: Luke Humphries
World Darts Championship Es war der größte Triumph des in den Vormonaten schon so dominanten Luke Humphries. Im Finale schlug "Cool Hand Luke" im Januar '24 Shootingstar Luke Littler und kürte sich zum neuen Weltmeister. Das Turnier erregt jedes Jahr die größte Aufmerksamkeit, außerdem wird das höchste Preisgeld ausgeschüttet und es ist nur eines von zweien, das im Set-Modus gespielt wird.
The Masters Datum: 2. bis 4. Februar 2024 Austragungsort: Milton Keynes (England) Preisgeld für den Sieger: 65.000 Pfund Teilnehmerfeld: 24 Spieler Titelträger: Stephen Bunting
The Masters Das Masters ist das jüngste Major der PDC und wurde 2013 ins Leben gerufen. Publikumsliebling Stephen Bunting sicherte sich durch den Finalsieg über Michael van Gerwen seinen ersten großen Titel. Da es sich um Einladungsturnier handelt, fließt das ausgeschüttete Geld nicht in die Order of Merit ein. Das gilt auch für die Premier League, den World Cup und die World Series Finals.
UK Open Datum: 1. bis 3. März Austragungsort: Minehead (England) Preisgeld für den Sieger: 110.000 Pfund Teilnehmerfeld: 156 Spielerinnen und Spieler Titelträger: Dimitri Van den Bergh
UK Open Dank eines 11:10-Finalsieges über Weltmeister Luke Humphries hat sich Dimitri Van den Bergh sein zweites Major gesichert. Als bester Deutscher schied Martin Schindler in Runde 5 aus. Mit 156 Spielern, darunter 16 Amateuren, ist es das größte Major des Jahres. Gespielt wird teilweise an acht Boards gleichzeitig. Da es keine Setzliste gibt, können Top-Spieler bereits sehr früh aufeinandertreffen.
Premier League Darts Datum: 1. Februar bis 23. Mai Austragungsort: wechselnd (Finale im "The O2" in London) Preisgeld für den Sieger: 275.000 Pfund (zudem 10.000 Pfund pro Tagessieg) Teilnehmerfeld: 8 Spieler Titelträger: Luke Littler
Premier League Darts Der in den vergangenen Monaten schon konstanteste Spieler des Turniers, der nach 16 Spieltagen auch die Tabelle anführte, setzte sich die Krone auf. Im Endspiel schlug Shootingstar Luke Littler Weltmeister Luke Humphries mit 11:7 und warf unter anderem einen 9-Darter. Für Littler ist es der erste Sieg bei einem Major in seiner Karriere.
World Cup of Darts Datum: 27. bis 30. Juni Austragungsort: Frankfurt am Main (Deutschland) Preisgeld für den Sieger: 40.000 Pfund pro Spieler Teilnehmerfeld: 40 Nationen (80 Spieler) Titelträger: England (Michael Smith und Luke Humphries)
World Cup of Darts Die Nationen-WM ist eines von zwei Majors, die in Deutschland stattfinden. Alle Partien werden im Doppel-Modus ausgetragen, die Akteure wechseln sich während jedes Legs ab. 36 Nationen kämpfen in zwölf Dreiergruppen um das Achtelfinale, nur der Erstplatzierte kommt weiter. Ab dem Achtelfinale greifen die vier Top-Gesetzten ein. 2024 setzte sich England im Finale gegen Österreich die Krone auf.
World Matchplay Datum: 13. bis 21. Juli Austragungsort: Blackpool (England) Preisgeld für den Sieger: 200.000 Pfund Teilnehmerfeld: 32 Spieler Titelträger: Luke Humphries
World Matchplay Neben der WM das wichtigste Turnier des Jahres. 2024 krönte sich Humphries mit einem 18:15 über van Gerwen zum Champion. Teilnehmen dürfen sowohl die Top 16 der Order of Merit sowie die Top 16 der Pro Tour Order of Merit. Es gibt eine extra Auflage für die Damen, an der die Top 8 der PDC Women's Series Order of Merit teilnehmen. 2024 verteidigte Beau Greaves ihren Titel.
World Series of Darts Finals Datum: 13. bis 15. September Austragungsort: Amsterdam (Niederlande) Preisgeld für den Sieger: 70.000 Pfund Teilnehmerfeld: 24 Spieler Titelträger: Luke Littler
World Series of Darts Finals Über sieben Turniere der World Series können sich Spieler für dieses Event qualifizieren. Die Top 4 der Order of Merit sowie vier weitere Top-Spieler nehmen an diesen Events teil, hinzu kommen noch Qualifikanten aus der jeweiligen Region. Die Leistungen werden in einer Tabelle zusammengefasst - die Top 8 steigt bei den Finals in Runde zwei ein, 16 weitere schon in Runde eins. Den Sieg holte sich Luke Littler (11:4 gegen Michael Smith).
World Grand Prix Datum: 7. bis 13. Oktober Austragungsort: Leicester (England) oder Dublin (Irland) Preisgeld für den Sieger: 120.000 Pfund Teilnehmerfeld: 32 Spieler Titelträger: Mike De Decker
World Grand Prix Neben der WM im Dezember bzw. Januar das einzige Major, das auch im Set-Modus gespielt wird. Größte Besonderheit ist jedoch, dass nicht nur zum Ende eines Legs ein Doppel-Feld gespielt werden muss, sondern auch zu Beginn. Von 27 Auflagen gewann Legende Phil Taylor elf. 2024 krönte sich der Belgier Mike De Decker mit einem 6:4 über Luke Humphries zum Sieger und holte seinen ersten Major-Titel.
European Darts Championship Datum: 24. bis 27. Oktober Austragungsort: wechselnd (zuletzt Dortmund, Deutschland) Preisgeld für den Sieger: 120.000 Pfund Teilnehmerfeld: 32 Spieler Titelträger: Ritchie Edhouse
European Darts Championship Der Titel könnte irreführend sein. Zwar ist das Turnier sozusagen die Darts-EM, es können aber auch Spieler von anderen Kontinenten teilnehmen - Voraussetzung ist, dass sie zu den besten 32 auf der zuvor beendeten European Tour gehörten. 2024 holte völlig überraschend Ritchie Edhouse seinen ersten großen Titel, Taylor und van Gerwen siegten jeweils vier Mal.
Grand Slam of Darts Datum: 9. bis 17. November Austragungsort: Wolverhampton (England) Preisgeld für den Sieger: 150.000 Pfund Teilnehmerfeld: 32 Spieler Titelträger: Luke Littler
Players Championship Finals Datum: 22. bis 24. November Austragungsort: Minehead (England) Preisgeld für den Sieger: 120.000 Pfund Teilnehmerfeld: 64 Spieler Titelträger: Luke Humphries
Players Championship Finals Über das Jahr hinweg werden 30 kleinere Turniere, die Players Championship, gespielt. Die Top 64 aus diesen Events stehen dann in den Finals, die im K.o.-System ausgetragen werden. Van Gerwen siegte sieben Mal und warf 2023 im Endspiel einen 9-Darter, unterlag Humphries aber dennoch. 2024 konnte der Engländer seinen Titel verteidigen und schlug Littler im Endspiel mit 11:7.
Doch er kam zurück, seit Februar 2023 darf er wieder an offiziellen PDC-Turnieren teilnehmen. Seine Leistungen sind seitdem so beeindruckend, dass er bei der anstehenden Darts-WM 2025 zum Favoritenkreis gehört.
Die Buchmacher sehen seine Chance auf die Sid Waddell Trophy ungewöhnlich hoch, zumindest im Verhältnis zu seiner Platzierung in der Order of Merit (Rang 58). Bei den meisten Wettanbietern steht er in der Top 8, vor (teilweise formschwachen) Größen wie Rob Cross, Chris Dobey, Stephen Bunting oder Gerwyn Price.
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Darts-WM 2025: Wessel Nijman mit starken Vorstellungen nach PDC-Comeback
"Mein Bruder war in einem örtlichen Darts-Klub, mit Turnieren für Leute unter 18. Dann hat er Niels und mich mitgenommen", erzählte Nijman unlängst von seinen Anfängen. Niels heißt mit Nachnamen Zonneveld, war früher Nijmans Nachbar und ist im Dezember ebenfalls im Ally Pally dabei. In Runde zwei könnte er auf den Deutschen Gabriel Clemens treffen.
Gemeinsam arbeiteten sich Nijman und Zonneveld ihren Weg durch die unterklassigen Jugend-Turniere in den Niederlanden bis hin zur European Tour. Dann folgte Nijmans Betrug, der aber irgendwie doch eine Wende zum Guten darstellte.
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Darts-WM: Volllegenden und One Hit Wonder - alle Weltmeister seit 2000
Nach seinem PDC-Comeback gewann der ebenso hochgewachsene wie schlaksige Niederländer drei Turniere auf der Development Tour und scheiterte bei der World Youth Championship erst im Halbfinale. Das WM-Ticket war trotzdem sicher, direkt zum Auftakt setzte es aber eine Pleite gegen Legende Steve Beaton. 2024 knüpfte er nahtlos an diese Leistungen an.
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WM-Mitfavorit Wessel Nijman: Erster PDC-Titel und ein starker Grand Slam of Darts
Nijman schloss die Development Tour als Erster ab und spielte, abgesehen von der WM 2024, seine ersten Major. Dabei gelang ein Achtelfinal-Einzug bei den World Series of Darts Finals. Bei der Hungarian Darts Trophy wurde er erst im Viertelfinale von Landsmann Gian van Veen, mittlerweile frisch gebackener Junioren-Weltmeister und Nummer 28 der Welt, gestoppt.
"Ich kenne ihn gut aus der Juniorenzeit. Schon damals war er einer der Besten in den Niederlanden. Ich denke, Wessel ist von Natur ein größeres Talent als ich. Er ist ruhig, stoisch, selbstbewusst und weiß, wie gut er ist. Er hat vor niemandem Angst", lobte van Veen seinen Kontrahenten gegenüber "AD.nl" nach dem Grand Slam of Darts.
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Darts-Weltrangliste: Luke Littler schnuppert an Top 3 - Order of Merit zum Zeitpunkt der Darts-WM 2025
Platz 1: Luke Humphries (ENG) - Preisgeld in Pfund: 1.804.250 - Veränderung im Vergleich zu vor den Players Championship Finals: +0 Plätze
Dort machte Nijman, der kurz zuvor noch seinen ersten Titel auf der Pro Tour holte, so richtig auf sich aufmerksam. Zwar schied er in der "Todesgruppe" mit van Veen, Josh Rock und Stephen Bunting ohne Sieg aus, spielte dabei aber einen unfassbaren Average von 107,70. Hätte van Veen das nicht noch übertrumpft, hätte Nijman sich den Gruppenphasen-Average-Rekord von Phil Taylor gekrallt.
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Darts-WM 2025: Wessel Nijman mit Losglück
Allgemein sind Nijmans Statistiken in diesem Jahr absolute Elite. Lediglich 14 Profis spielten 2024 einen höheren Average als der Elektriker, der nebenbei noch immer seinem Job nachgeht. Auf die Doppel waren mit Damon Heta und Ryan Joyce sogar nur zwei Spieler besser.
"Ich setze mir jetzt kein großes Ziel, dass ich dieses Jahr oder irgendwann Weltmeister werden will. Ich spiele einfach und schaue, was passiert", so Nijman, der aber auch zugeben musste, dass gerade "alles sehr schnell geht". Auch wenn er eher tief stapelt, ist beim Jahres-Highlight in der englischen Hauptstadt einiges drin. Die Auslosung meinte es nämlich gut mit ihm.
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Der Südafrikaner Cameron Carolissen sollte in Runde eins eine Pflichtaufgabe sein. In Runde zwei würde der schwächelnde Joe Cullen, in Runde drei der ebenfalls kriselnde Gerwyn Price warten - durchaus machbare Lose.
Dass es mit einer guten WM in Windeseile in die Weltspitze gehen kann, stellte Luke Littler in den vergangenen zwölf Monaten unter Beweis. Die beiden kennen sich übrigens bestens und bestritten bereits acht Partien. Sechs davon gewann Nijman.