2. Bundesliga
FC Schalke 04 findet neuen Sportvorstand! Das ist der Baumann-Plan
- Aktualisiert: 10.04.2025
- 09:48 Uhr
- Mike Stiefelhagen
Frank Baumann wird neuer Sportvorstand des FC Schalke 04. Seine Amtszeit beginnt erst im Sommer, doch die ersten Änderungen sind direkt vorhanden.
Es dauerte ewig. Doch der FC Schalke 04 hat seinen neuen Sportvorstand gefunden. Frank Baumann macht's. Die Legende des SV Werder Bremen soll den S04 wieder auf Vordermann bringen. Ein schwieriges Unterfangen, an dem fast jeder seiner Vorgänger scheiterte.
Offiziell beginnt seine Amtszeit erst im Sommer, doch der neue S04-Boss bringt sich sofort ein. Immerhin sind auch viele Fragen und Verträge zu klären.
Nach dem zweiten Jahr im Mittelmaß der 2. Bundesliga, soll es trotz hoher Verschuldung sportlich wieder nach oben gehen. Gleichzeitig muss Geld eingenommen werden. Die Erwartungen sind groß. Alles wie immer Auf Schalke.
Baumann hat sich einiges vorgenommen. Und die ersten Anzeichen eines Planes sickern durch.
Das Wichtigste zur 2. Bundesliga
Baumann: Weniger Manga, mehr Intensität
Nach dem Ausscheiden von sämtlichen Verantwortlichen war Kaderplaner Ben Manga der starke Mann in Gelsenkirchen. Youri Mulder wurde als Interimssportdirektor dem einstigen Scout zur Seite gestellt, damit dessen Macht nicht zu groß wird. Eigentlich nur eine Ablenkung für die Öffentlichkeit und Schalkes Auftritte in dieser. Mulder gibt Interviews, Geschicke leitete er nicht wirklich. Manga ist Schalke.
Damit ist jetzt Schluss. Baumann wird dem übergeordnet. Und soll jeden Transfer abnicken. Manga darf scouten, vorschlagen und insistieren, doch Baumann entscheidet. Und hat zudem eigene Ideen. Mulder soll offenbar Sportdirektor bleiben dürfen und mehr Entscheidungsgewalt bekommen, Manga hingegen verlieren. So berichten die "Ruhr Nachrichten".
Während Manga eine klare Verjüngung des Kaders anstrebte, soll Baumann ein anderes Ziel verfolgen. Es braucht demnach Sofort-Verstärkungen, keine jungen Argentinier im kostspieligen Millionenbereich oder unbekannte Namen aus Halb-Europa.
Schalkes fantastische Jugendabteilung darf nicht zu kurz kommen. Juwele wie Taylan Bulut sind ein gutes Beispiel. Verkäufe solcher Spieler sind zudem wichtig. Aber der Kader ist zu groß.
Baumann plant laut "BILD" eine deutliche Verkleinerung von 30 auf 20 Profi-Spieler. Zu viele Spieler würden zu viel Unruhe bedeuten. Zudem würden schwächere Spieler ein schlechteres Training mit weniger Intensität bedeuten. Der 28-fache deutsche Nationalspieler kann immerhin fast 400 Spiele für Nürnberg und Bremen aufweisen. Baumann hat Erfahrung, die anderen fehlt.
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Baumann: Mehr Erfahrung, weniger Geduld
Mitläufer oder Talente sollen gehen beziehungsweise verliehen werden. Schalkes neuester Transfer spricht für die kommende Baumann-Politik und gegen das Manga-Mantra: Timo Becker.
Der 28-jährige Ex-Schalker kehrt aus Kiel ablösefrei zurück, soll sofort helfen und Führungsspieler werden. Etwas, was dem Kader fehlt. Weiß auch Trainer Kees van Wonderen: "Wir Trainer und Betreuer sind im Training die einzigen, die reden. Wir kommunizieren zu wenig!"
Marcin Kaminski, Tobias Mohr und Mehmet Aydin dürfen den Verein verlassen. Aymen Barkok wohl auch. Loris Karius bekommt einen Vertrag zu günstigen Bezügen angeboten. Es weht ein rauer Wind.
Andre Hoffmann, Kapitän von Fortuna Düsseldorf, wäre im Sommer ablösefrei zu haben. Der 32-Jährige soll im Baumann-Fokus sein. Für Manga wäre er zu alt, zu wenig Steigerung des Marktwerts möglich. Doch er bringt Erfahrung und Führung.
Etwas, was Baumann will. Die Frage ist, macht Manga da noch lange mit? Kann er sich unterordnen?
FC Umbruch 04: Wie lange geht das noch gut?
Eine Frage, die van Wonderen wohl gar nicht gestellt bekommt. Der Niederländer steht durch die mangelnde Entwicklung des Kaders in der Kritik. Es ist keine positive Veränderung im Vergleich zu Vorgänger Karel Geraerts spürbar. Ein weiteres Versagen von Manga.
Von einer Raul-Rückkehr als neuer Cheftrainer soll Baumann wenig halten. Er präferiert Trainer, die eine Liga bestens kennen. Demnach soll Lukas Kwasniok aus Paderborn ganz oben auf der Wunschliste stehen. Dass van Wonderen jedoch weitermacht, ist laut "Bild" demnach kein Thema.
Baumann ist besonnen. Fast Ruhig. Aber genauso konsequent. Bereits in Bremen musste er zur Corona-Zeit aus wenig viel machen. Es wirkt wie ein gutes Match. Doch damit ist auch gewiss: Schalke steht vorm nächsten Umbruch.
Aber wie viele Brüche sind noch nötig, bis endlich etwas zusammenwächst?