2. Bundesliga
Hertha BSC: Drescher auf Mitgliederversammlung zum neuen Präsidenten gewählt
- Aktualisiert: 17.11.2024
- 19:01 Uhr
- ran.de
Auf der Mitgliederversammlung hat Hertha BSC einen neuen Präsidenten gewählt. Vorher geht es zwischen zwei Kandidaten hoch her.
Hertha BSC hat einen neuen Präsidenten. Auf der Mitgliederversammlung wurde Fabien Drescher zum Nachfolger des im vergangenen Januar überraschend im Alter von nur 43 Jahren verstorbenen Kay Bernstein gewählt. Seither hatte der 42-Jährige das Amt bereits kommissarisch ausgeübt.
Der Bernstein-Vertraute behauptete sich gegen die anderen vier Kandidaten Stepan Timoshin, Olaf Brandt, Uwe Dinnebier sowie Ex-Profi Wolfgang Sidka. Er erhielt 2983 von 3651 gültigen Stimmen, das sind 81,7 Prozent. Auf Platz zwei landete Dinnebier mit 582 Stimmen, Sidka kam auf 64, Timoshin auf 15 und Brandt auf sieben.
Bei der Veranstaltung waren 3903 stimmberechtigte Mitglieder vor Ort, was einen neuen Rekord bedeutet.
Die fünf Kandidaten hatten jeweils fünf Minuten Zeit, um sich vorzustellen und für sich zu werben. Anschließend beantworteten sie die Fragen der Mitglieder.
Dabei ging es nicht immer nur harmonisch zu. So kassierte Timoshin Buhrufe, als er Drescher direkt anging und ihm vorwarf: "Du bist eine Marionette, Du musst weg."
Zuvor hatte er symbolisch einen Geldschein verbrannt, um aufzuzeigen, was seiner Meinung nach im Klub passiere. Ein Fragesteller betonte, bei Timoshin gewinne er das Gefühl, "Trump hat einen Mini-Trump geschickt".
Das Wichtigste in Kürze
Auch Brandt musste Buhrufe über sich ergehen lassen. Er skizzierte den Weg zu einem Meistertitel im Jahr 2031, inklusive einer fiktiven Reportage, die auch das entscheidende Tor von Ibrahim Maza beinhaltete.
Dinnebier, der sich besonders vielen Fragen ausgesetzt sah, brachte derweil ein Kuvert mit, in dem die Namen von Berliner Unternehmen stehen, die den Verein demnach mit insgesamt 50 bis 100 Millionen Euro unterstützen wollen. Dieses öffnete er jedoch erst, als ein elfjähriges Mädchen ans Mikrofon trat und meinte: "Mich würde interessieren, was das für Berliner Firmen sind."
Hertha BSC: Minus fällt kleiner aus als im Jahr zuvor
Auf der Mitgliederversammlung gab Geschäftsführer Thomas E. Herrich auch die wirtschaftlichen Zahlen des Zweitligisten bekannt. Vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 erwirtschaftete die Hertha Erträge in Höhe von 98,4 Millionen Euro. In der Abstiegssaison waren es 25,3 Millionen Euro mehr.
Die Aufwendungen für die vergangene Saison lagen bei 131,7 Millionen Euro und damit 91,1 Millionen Euro unter jenen der Spielzeit zuvor. Somit ergibt sich ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 33,3 Millionen Euro. Das ist eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr von 65,8 Millionen Euro.
"Wir sehen an dieser Entwicklung klar die positive Auswirkung des eingeschlagenen Sanierungskurses. Nach Jahren der Verschlechterung ist es uns gelungen, das Ruder herumzureißen und das Jahresergebnis signifikant zu verbessern", betonte Herrich.
Zudem verriet er, dass Fan-Liebling und Ex-Trainer Pal Dardai dem Verein erhalten bleiben wird. Der Ungar fungiert künftig als Scout, wobei er sich auf den osteuropäischen Raum, konzentriert, und als Markenbotschafter.