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Hertha BSC in der Dauerkrise: Nicht mal stark genug für die Zweite Liga?

  • Aktualisiert: 20.08.2023
  • 15:15 Uhr
  • Martin Jahns

Bundesliga-Absteiger Hertha BSC legt einen historischen Fehlstart in die 2. Bundesliga hin. Mitten im Kaderumbruch findet Trainer Pal Dardai harte Worte und stellt die Qualität seiner Mannschaft infrage.

Null Punkte. Null Tore - und das als Bundesliga-Absteiger. Das hat es in der eingleisigen 2. Bundesliga noch nie gegeben! Der Fehlstart von Hertha BSC hat historisches Ausmaß.

Dabei sollte es nach dem 5:0-Pokalsieg bei Regionalligist Jena aus der Vorwoche am Samstagabend gegen den Hamburger SV endlich auch in der Liga Grund zum Jubel geben.

Stattdessen setzte es eine verdiente 0:3-Pleite und Tabellenplatz 18. Hertha-Verteidiger Toni Leistner attestierte seinem Team im "ZDF", in Hamburg "auf gut Deutsch ohne Eier" gespielt zu haben.

"Das ist ein Klassenunterschied. Das müssen wir akzeptieren", sagte Trainer Pal Dardai zum Auftritt seines Teams: "Die Leute, die an den Aufstieg gedacht haben - die Realität ist jetzt da."

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Hertha BSC: Hoffnungsträger Tabakovic und Kapitän Richter enttäuschen

Die Hertha-Verantwortlichen hatten in den vergangenen Monaten tunlichst vermieden, das Wort "Aufstieg" in den Mund zu nehmen. Angesichts der Baustellen in allen Kaderbereichen, die auch in Hamburg wieder offensichtlich wurden, kein Wunder:

Im Angriff blieb Neuzugang und Hoffnungsträger Haris Tabakovic ohne Torschuss und gewann trotz seiner Größe von 1,94 Metern gerade einmal eines seiner fünf Luftduelle, was ihm zwischen den Zeilen auch Kritik von Leistner einbrachte: "Das Übergangsspiel ist nicht da, die Torchancen sind nicht da, die Körpereinsätze vorne sind nicht da, damit kann man in der 2. Liga nicht bestehen."

Im Mittelfeld mussten nach dem Abstiegs-Umbruch in Hamburg lauter Quereinsteiger aushelfen. So wurde Angreifer Marco Richter zum Mann im Zentrum. Doch dort war der Ex-Olympiateilnehmer und Kapitän als Spielgestalter ein Totalausfall.

Dass seine Mittelfeld-Nebenmänner Jeremy Dudziak und Pascal Klemens eigentlich Abwehrspieler sind, half im Spielaufbau ebenfalls wenig.

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Youngster sollen es in der Defensive richten

Zudem war die zum Teil blutjunge Defensive der eingespielten Hamburger Offensivmaschinerie nicht gewachsen. Kein Wunder: In der Startelf standen mit Linksverteidiger Linus Gechter (20), Sechser Pascal Klemens (18) und Torwart Tjark Ernst (20) drei Talente, die vergangene Saison noch für Herthas Zweite in der Regionalliga spielten.

"Die ersten Spiele waren wir kompakt hinten und haben nach vorne nichts hinbekommen. Heute haben wir nach vorne erst recht nichts hinbekommen. Wir reden immer die ganze Woche ganz viel, aber im Endeffekt fehlt die Qualität dann wahrscheinlich auch", so Leistner.

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Hoffen auf den "magischen 1. September"

Auch, weil Dardai seinen noch besten Spieler auf der Tribüne lassen muss: Dodi Lukebakio soll dem Klub noch im Sommer eine möglichst zweistellige Millionensumme einbringen und stand daher nicht im Aufgebot. Geld, das Hertha für dringend nötige Verstärkungen braucht. "Wir müssen auf den magischen 1. September warten", hofft Dardai.

Schon jetzt ist die Euphorie des Neustarts verpufft. Dazu sorgen Skandale wie die Anzeige wegen schwerer Körperverletzung gegen Torwart Marius Gersbeck sowie immer neue Vorwürfe gegen den einstigen Finanzboss Ingo Schiller für Wirbel im und um den Verein, der nach dem furiosen Kollaps der vergangenen Jahre eigentlich mit der Rückkehr von Vereinslegende Dardai und Präsident Kay Bernstein wieder ruhigeres Fahrwasser gesucht hatte.

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Pal Dardai: Müssen in der Liga ankommen

Viel Zeit hat Hertha nicht, um in den verbleibenden Tagen noch Neuzugänge zu präsentieren und sich in der Liga zu akklimatisieren. "Wir müssen ein paar Wochen das Niveau spüren. Die Schiedsrichter lassen mehr durchgehen. Ich brauche das nicht erzählen, es ist eine schwierige Liga. Da müssen wir ankommen", so Dardai.

Um das zu schaffen, müsse die Hertha laut Leistner im kommenden Heimspiel gegen Fürth allerdings "zehn Schippen drauflegen".

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