Auch Heyer trainiert mit der u21
HSV: Aussortierung von Seeler-Enkel Levin Öztunali "viel zu hart" - Klublegenden um Felix Magath kritisieren Entscheidung
- Aktualisiert: 19.12.2024
- 12:12 Uhr
- Michal Swiderski
Die Aussortierung von Levin Öztunali schlägt weiterhin hohe Wellen. Mehrere HSV-Legenden haben eine klare Meinung zur drastischen Maßnahme.
Der Hamburger SV gab Ende November die Aussortierung von Moritz Heyer und Levin Öztunali bekannt.
Dafür ernten die "Rothosen" von mehreren Vereinslegenden scharfe Kritik. Besonders die Öztunali-Degradierung ist vielen ein Dorn im Auge.
Trainer-Legende Felix Magath äußert seine Zweifel: "Wenn es stimmt, dass nichts vorgefallen ist, dann ist diese Entscheidung schon fragwürdig. Denn Levin Öztunali ist der Enkel von Uwe Seeler, der so viel für den HSV getan hat." Er sei der größte HSVer aller Zeiten, erklärte der 71-Jährige gegenüber der "BILD".
"Natürlich versucht jeder Trainer, die besten Spieler aufzustellen. Es wäre aber der bessere und fairere Weg gewesen, es mit ihm bis zur Winterpause durchzuziehen und dann eine andere Lösung zu finden, wenn man von ihm sportlich nicht mehr überzeugt ist. Man hätte mehr Fingerspitzengefühl an Tag legen müssen", betonte der ehemalige Hamburg-Profi Harry Bähre.
Das Wichtigste in Kürze
Ähnlich sieht es Ex-Nationalspieler Thomas Doll: "Im Fußball gilt sicher das Leistungsprinzip. Aber diese Entscheidung ist für mich viel zu hart. Zumal es um den Enkel der Familie Seeler geht." Es gebe andere Möglichkeiten, die Mannschaft wachzurütteln.
HSV: Öztunali-Transfer bislang nur ein Missverständnis
Der gewünschte Effekt durch die Maßnahmen blieb bislang ohnehin aus. Seitdem Interimstrainer Merlin Polzin an der Seitenlinie steht, gab es nach einem 3:1-Erfolg über Karlsruhe beim Debüt zuletzt zwei enttäuschende Unentschieden gegen Darmstadt (2:2) und Ulm (1:1).
Das ändert allerdings nichts daran, dass Öztunali seit geraumer Zeit tatsächlich nicht mehr überzeugen konnte. Der Seeler-Enkel kehrte im Juli 2023 nach Hamburg zurück und steuerte seitdem in wettbewerbsübergreifend 24 Einsätzen nur eine Vorlage bei. In dieser Saison spielt der 28-Jährige bisher keine Rolle.
Bereits im Sommer machte ihn Sport-Boss Stefan Kuntz laut "BILD" auf seine ungewisse Zukunft aufmerksam. Ex-Coach Steffen Baumgart entschied sich allerdings gegen eine Aussortierung. Die Eingliederung in die 2. Mannschaft soll den Linksaußen nun offenbar zu einem Wintertransfer bewegen. So würde sich der Traditionsverein sein üppiges Monatsgehalt in Höhe von kolportierten 40.000 Euro sparen.
Öztunali selbst schweigt zur HSV-Maßnahme. Eventuell kommt es nämlich doch noch zum Profi-Comeback in seiner Geburtsstadt. Schließlich ist noch nicht entschieden, ob Polzin nach diesem Stotter-Star als Trainer weitermachen darf.