FC Bayern München
"Ancelotti hat keine Schuld": So reagiert die internationale Presse auf den Bayern-Rauswurf
- Aktualisiert: 28.09.2017
- 22:33 Uhr
- ran.de
Der Rauswurf von Carlo Ancelotti wird auch in den internationalen Medien heftig diskutiert. Der "Guardian" glaubt, dass Nagelsmann nicht Ancelotti-Nachfolger werden sollte und die "Marca" urteilt: "Ancelotti hat keine Schuld an der Krise".
München - Die Entlassung von Carlo Ancelotti beim FC Bayern München hat auch im Ausland hohe Wellen geschlagen. Die internationalen Pressestimmen zum Ancelotti-Aus im Überblick.
England
Guardian: Ancelotti hat die Mannschaft taktisch nicht weiterentwickelt und das hat die Bayern-Bosse frustriert. Sie haben gesehen, wie Guardiola den Bayern ein unverkennbares Spielsystem eingeimpft hat. Ancelotti konnte nie aus dem Schatten seines Vorgängers treten und das hat ihn letztlich den Job gekostet.
Ob jetzt der richtige Zeitpunkt für Julian Nagelsmann ist, ist fraglich. Er ist sicherlich ein aufstrebendes Trainertalent, aber er ist immer noch erst 30 Jahre jung. Wer auch immer jetzt Bayern-Trainer wird, muss aber nicht nur neue Ideen haben, sondern auch die Unruhe in der Bayern-Kabine bekämpfen.
Mirror: Liverpool-Fans sorgen sich um Jürgen Klopp. Der Deutsche wird als Nachfolger von Carlo Ancelotti gehandelt. Klopp hat Liverpool zurück in die Champions League geführt und die Fans wollen ihn auf keinen Fall zum FC Bayern ziehen lassen.
Sun: Ciao Carlo. Bayern entlässt den Ex-Chelsea-Trainer. Seine Mannschaft hat den Fokus, die Intensität und zu viele Punkte verloren. Der Italiener musste den Preis dafür zahlen, dass er zu lässig war und die Unterstützung einiger Schlüsselfiguren verloren hat.
Dailymail: Ancelotti musste nach der Klatsche gegen Paris seinen Hut nehmen. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wünscht sich, dass erstmals nach Jupp Heynckes wieder ein deutscher Trainer das Ruder bei den Bayern übernimmt. Bei den Buchmachern ist Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann der Favorit auf die Ancelotti-Nachfolge.
Externer Inhalt
Frankreich
France Football: Nach sechs Spieltagen haben die Bayern-Bosse ihrem Ärger Luft gemacht und gegen Paris eine Trendwende gefordert. Doch es ist nichts passiert. Neben den schlechten Ergebnissen wurde Ancelotti wegen seiner mangelnden Ambitionen - trotz eines starken Kaders - kritisiert.
Unter Ancelotti ließ das Spiel der Münchner keine klare Handschrift erkennen und wurde von vielen Experten als nicht variabel genug angesehen.
L'Equipe: Es gibt viele Gründe für den schlechten Bayern-Start, der letztlich zu Ancelottis Entlassung führte. Gegen Paris traf Ancelotti einige merkwürdige Entscheidungen. So ließ er beispielsweise Robben und Ribery auf der Bank. Der Franzose verließ wutentbrannt das Stadion und wollte nichts sagen.
Doch Ribery ist wie Robben ein sehr einflussreicher Spieler und seine Meinung hat sicherlich auch bei der Entlassung eine Rolle gespielt. Einige Führungskräfte wie Ribery, Robben oder Müller, haben allmählich das Vertrauen in den Italiener verloren.
Spanien
AS: Die heftige Niederlage gegen Paris hat noch zusätzlich Salz in Ancelottis Wunde gestreut, der schon in der vorherigen Saison oft kritisiert wurde. Die Medien hinterfragten, ob das Training nicht zu lasch ist und kritisierten auch, dass Ancelotti gewisse Spieler bevorzugte.
Marca: Für Bayern war es einfach, "Carletto" zu feuern. Aber Ancelotti hat keine Schuld an der Krise. Bayern ist nicht mehr, was es mal war. Der FC Bayern hat es verpasst, große Spieler zu verpflichten und sich auf die Schwächung von Dortmund konzentriert.
Ancelottis Team ist schlechter als die Mannschaften von Heynckes und Guardiola. Der Klub mit einem äußerst komplizierten Umfeld wurde von der Konkurrenz längst abgehängt. Die größte Sünde war es, Kroos an Real Madrid abzugeben.
Italien
Corriere dello Sport: Ancelotti bezahlt den Preis für den schwachen Bundesligastart und den heftigen K.o. gegen Paris Saint Germain. Ancelotti stolperte über die bröckelnde Beziehung mit seinen Spielern. Seine Entscheidungen, gestandene Spieler wie Ribery, Robben oder Müller auf die Bank zu setzen, sorgte in Teilen der Kabine für Unmut.
Gazetta dello Sport: Ancelotti hatte nicht mehr die gesamte Mannschaft hinter sich. Zuletzt haben die Bayern 2011 einen Trainer entlassen, als Louis van Gaal gehen musste. Für Ancelotti ist es die dritte Entlassung nach seinen Rauswürfen bei Juventus 2001 und bei Real Madrid 2015.
Tuttosport: Nach der heftigen Niederlage gegen Paris fiel die Entscheidung: Ancelotti muss gehen. Die deutsche Presse hatte die Jagd auf Ancelotti eröffnet und auch Karl-Heinz Rummenigge sprach beim Bankett von einer "sehr bitteren Niederlage". Jetzt ist Thomas Tuchel der Top-Favorit für den Chef-Sessel auf der Bayern-Bank.
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