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Bundesliga

Borussia Dortmund in der Krise - war es das für Trainer Edin Terzic?

  • Aktualisiert: 21.12.2023
  • 14:37 Uhr
  • SID

Borussia Dortmund geht im Krisenmodus in die Weihnachtstage. War es das schon für Trainer Edin Terzic?

Der Boss senkte seinen Daumen stumm. Reden wollte bei Borussia Dortmund nach dem vorweihnachtlichen Trauerspiel niemand mit Entscheidungskompetenz - und so wurde ein verwaister Klappsitz mit der Aufschrift "Hans-Joachim Watzke" zum Sinnbild der ganz großen BVB-Leere. Der Geschäftsführer hatte sich schon vor dem Abpfiff des ganz schwachen 1:1 (1:1) gegen den neuen Angstgegner FSV Mainz 05 in seine Loge zurückgezogen.

Mit großer Spannung wird erwartet, ob er nun seinen Liebling Edin Terzic fallen lässt: Vier Monate, nachdem er geschworen hat, er werde "in den nächsten Jahren" den Weg mit diesem Trainer gehen, "Punkt, aus". Von derlei Bekundungen war am Dienstagabend im westfälischen Sauwetter nicht das Geringste zu hören. Terzic musste seinen Kampfgeist alleine nachweisen.

Nun soll bereits eine Entscheidung um die Trainer-Personalie Steffen Baumgart gefallen sein.

"Ich habe einen Vertrag unterschrieben bis 2025, und damit habe ich dokumentiert, wie gerne und lange ich bei diesem Verein bleiben möchte", sagte er im Sat.1-Interview. Er habe "natürlich den Glauben daran", auch im neuen Jahr noch BVB-Trainer zu sein.

Doch beim Winken Richtung Südtribüne im Regen - wehte da nicht ein Hauch von Abschied? "Wie lange ich hier bin, das entscheide nicht ich", sagte Terzic. Schließlich, räumte er selbst ein, stimmen die Ergebnisse nicht. Die erneute Qualifikation für die Champions League ist akut gefährdet - für Watzke ist das immer eine Rote Linie, trotz des überzeugenden Sieges in der schwierigsten Gruppe der Königsklasse.

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Terzic muss in der unmittelbar bevorstehenden Winter-Analyse mit Watzke und Sportdirektor Sebastian Kehl, die Züge einer Krisensitzung trägt, überzeugende Argumente gegen seine Entlassung vorbringen. Die Zeichen lesen sich gegen ihn: Eine fortlaufende Unterstützung ihres Trainers hätten die Top-Funktionäre sofort nach dem Spiel bekunden können. Reden wollten sie auch am Mittwoch auf "SID"-Anfrage nicht. In die Mixed Zone kam zudem niemand, was sehr ungewöhnlich ist. Berichte über einen "Spieleraufstand" sind sicherlich auch nicht hilfreich.

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Can und Brandt stärken Terzic

Immerhin Kapitän Emre Can und der Torschütze Julian Brandt stellten sich vor Terzic. "Es ist die einfachste Geschichte, immer zu sagen, es stimmt zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr", sagte Brandt, "ich habe überhaupt kein Problem mit dem Trainer. Wir haben innerhalb der Mannschaft eine Riesenverantwortung, der wir gerecht werden müssen." Auch Can betonte, es liege "nicht immer alles am Trainer. Es hat ja nichts mit dem Trainer zu tun, wenn der Ball an die Latte geht".

Aber woran liegt es dann? Terzic selbst zeichnete nach dem Spiel noch einmal die Muster nach, die er einfach nicht aufgebrochen bekommt. "Wir haben wieder beide Gesichter gesehen, die wir leider viel zu häufig sehen", sagte er: "In der ersten Halbzeit die Art und Weise, wie wir uns Fußball vorstellen, die Power, die Griffigkeit – und wie wir das in der zweiten Halbzeit alles vermissen ließen."

Hinzu kommt die ständige Diskrepanz zwischen starken, selbstbewussten internationalen Auftritten und dem Stolpern durch die Bundesligasaison. Weniger als die bisher gesammelten 27 Punkte nach 16 Spieltagen hatte der BVB zuletzt 2017 (25), wobei zur Relativierung angemerkt werden muss: In der vergangenen Saison waren es auch nur 28 - und um ein Haar wären die Dortmunder noch Meister geworden.

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