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Bundesliga

VAR-Wirbel bei BVB vs. Heidenheim: Was bei Rot für Sebastien Haller passiert wäre

  • Veröffentlicht: 03.09.2023
  • 21:39 Uhr
  • Chris Lugert

Beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Heidenheim (2:2) rückte der VAR vor dem Ausgleich der Heidenheimer in den Fokus. Eine Besonderheit im Regelwerk hätte Sebastien Haller betreffen können.

Von Chris Lugert

Es war die Szene beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Heidenheim (2:2) am vergangenen Freitag: der Elfmeter, der zum Ausgleich der Gäste führte und die VAR-Diskussionen zuvor.

Was war passiert? Einen eigentlich ungefährlichen langen Schlag der Heidenheimer kontrollierte BVB-Stürmer Sebastien Haller im eigenen Strafraum. Allerdings achtete er dabei nicht auf Heidenheims Jan-Niklas Beste, der Haller den Ball abnehmen und aufs Tor zulaufen wollte. Haller foulte Beste, es gab Elfmeter, Tim Kleindienst traf zum Endstand.

Zwischen Vergehen und Ausführung des Elfmeters vergingen jedoch fünf lange Minuten. Denn zunächst meldete sich der Videoassistent aus Köln und gab Schiedsrichter Tobias Reichel den Hinweis, dass Beste im Moment des langen Balls aus der Heidenheimer Abwehrreihe im Abseits stand. Der Elfmeter wurde zurückgenommen.

Kurz darauf wechselte BVB-Trainer Edin Terzic den vermeintlichen Übeltäter Haller aus und brachte Neuzugang Niclas Füllkrug. Im Stadion und an den TV-Bildschirmen schien die Situation beendet. Doch dann funkte der VAR erneut, denn es ging um die Frage, ob die zuvor aus dem Kölner Keller übermittelte Abseitsposition überhaupt relevant war.

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Denn da Haller den Ball im Strafraum unbedrängt annehmen konnte und danach die volle Kontrolle über das Spielgerät hatte, entstand dem Regelwerk entsprechend eine neue Spielsituation, wodurch das zuvor bestehende Abseits des heranstürmenden Beste hinfällig wurde. So entschied Reichel, nachdem er sich die Bilder selbst noch einmal angeschaut hatte, erneut auf Strafstoß.

Jetzt stellte sich nur noch die Frage: War es ein normaler Zweikampf um den Ball und damit Gelb für Haller - oder aber eine Notbremse, was die Rote Karte zur Folge hätte haben müssen? Argumente konnte man für beide Interpretationen finden.

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Rot für Haller hätte keine Unterzahl bedeutet

Da Haller zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt war, musste Reichel die Sanktion gegen den an der Seitenlinie stehenden Ivorer aussprechen - und zeigte ihm nachträglich die Gelbe Karte. Was aber wäre gewesen, wenn sich der Schiedsrichter für Rot entschieden hätte? Hätte der BVB die Schlussphase des Spiels dann in Unterzahl bestreiten müssen?

Die Antwort: Nein, auch bei Rot für Haller hätten die Dortmunder zu elft weiterspielen dürfen. Der Grund: Ein bereits ausgewechselter Spieler kann zwar sanktioniert, aber nicht vom Platz gestellt werden. Nur, wenn sich ein Spieler zum Zeitpunkt der Sanktion unter den regulären Spielern einer Mannschaft auf dem Feld befindet, geht mit einer Roten Karte auch eine Unterzahl einher.

Der Wechsel von Haller zu Füllkrug war aber bereits vollzogen. Dass das Spiel in der Zwischenzeit noch gar nicht wieder fortgesetzt wurde, ist dabei irrelevant. Ein Wechsel gilt als komplettiert, sobald der eingewechselte Spieler mit Erlaubnis des Schiris das Feld betritt. Dies war eindeutig der Fall.

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