Vor Bundesliga-Duell gegen Augsburg
Borussia Dortmund: Wie reagiert Nuri Sahin auf seinen Coaching-Blackout in Madrid?
- Aktualisiert: 01.11.2024
- 17:39 Uhr
- Thomas Gallus
Nuri Sahin hat sich vercoacht - das gab der BVB-Trainer nun sogar selbst zu. Gegen den FC Augsburg muss Dortmund jetzt eine Reaktion zeigen.
Nach dem 2:5-Debakel gegen Real Madrid war die Kritik um BVB-Coach Nuri Sahin laut.
Borussia Dortmund erspielte sich in den ersten 45 Minuten eine verdiente 2:0-Führung, bevor der Trainer in der zweiten Halbzeit auf ein defensiveres System umstellte. Der Wechsel ging nach hinten los. Dortmund verlor die Kontrolle über das Spiel, Real Madrid schoss ein Tor nach dem anderen, bis zum 2:5-Endstand.
"Wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht, und dann unter anderem auch mit meiner taktischen Umstellung ein bisschen den Faden verloren", gab Sahin in der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Duell gegen den FC Augsburg zu.
Offensichtlich befindet sich der 36-Jährige noch in einer Lernphase. Normal für einen jungen Cheftrainer mit erst elf Pflichtspielen auf dem Buckel, der zuvor nur als Teamchef bei Antalyaspor Erfahrungen auf der Bank sammelte. Die Einsicht der taktischen Fehlentscheidung ist aber ein gutes Zeichen dafür, dass Sahin die Reife hat, daraus zu lernen.
Auf die Worte müssen nun aber Taten folgen.
BVB: Das Wichtigste in Kürze
Am Samstag trifft der BVB in Augsburg auf die zweitschlechteste Defensive der Liga: Insgesamt 18 Treffer hat der FCA bereits kassiert. "Wir müssen versuchen, unser Ding durchzuziehen - mit viel Ballbesitz und vielen Abschlüssen - und das Spiel gewinnen" lautet die klare Ansage von Sahin.
Ein Ansatz, der sich auch in Madrid vor dem Einbruch ausgezahlt hatte. Die vielversprechende erste Halbzeit zeigte nämlich erneut: Diese Mannschaft und dieser Trainer haben großes Potenzial, auch wenn im Moment die Konstanz fehlt.
Emre Can bleibt eine Streitfigur
Eine Konstanz, für die aber Sahin sorgen muss - unter anderem mit seiner Personalauswahl. Gegen Real Madrid funktionierte die Doppel-Sechs mit Marcel Sabitzer und Felix Nmecha über weite Strecken gut. Deutlich besser, als zuletzt mit Emre Can.
Der BVB-Kapitän steht seit Saisonbeginn im Zentrum der Kritik. Zu langsam, zu ungenau im Spielaufbau, zu anfällig in der Defensive, die eigentlich zu seinen Stärken gehören sollte.
Mit Nmecha hat Dortmund einen etwas offensiver orientierten Ersatz, der sich zudem von Spiel zu Spiel gesteigert hat. Die Entscheidung, weiterhin auf den 24-Jährigen zu setzen, würde den Mut zeigen, den viele Fans momentan von Sahin fordern.
Gegen Augsburg hat der Ex-Profi die Chance, auf den Blackout aus Madrid zu reagieren, und die Geduld der Bosse mit einem offensiven, mutigen Fußball zu belohnen. Die Kritik wird ansonsten immer lauter.